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SD-OP im Maria-Theresia-Krankenhaus

Richard
Nutzer*In
Kalte Knoten + auton.Adenom

SD-OP im Maria-Theresia-Krankenhaus

| Beitrags-ID: 235975

Hallo Leute,

heute vormittag bin ich aus der Klnik entlassen worden und möchte meine Eindrücke hier loswerden um denen Mut zu machen, die die Op noch vor sich haben.
Ende letzten Jahres wurden bei mir bei einer normalen Vorsorgeuntersuchung Knoten festgestellt und im Laufe der weiteren Untersuchungen ergab sich, daß ein SD Lappen zu 90% knotig war und der andere zu 30% und dazu ein autonomes Adenom. Mit einem TSH von 2.48 war ich in einer latenten UF. Der Entschluß zur Operation war sehr schnell gefaßt, nicht zuletzt, weil in meiner Familie Krebserkrankungen eine häufige Todesursache waren. Vor Krankenhäusern und Operationen habe ich im allgemeinen überhaupt keine Angst aber natürlich ist mir das Gespenst der Rekurrensparese schon im Kopf herumgespukt. Ich habs mit Humor bekämpft und habe immer gesagt, wer in Tirol geboren und aufgewachsen ist, an dessen Stimme kann man gar nichts mehr kaputt machen.
Am Montag wurde ich operiert. Bei der Besprechung vor der Operation habe ich nochmal gebeten, ja die ganze SD zu entfernen weil ich keine Lust habe, ein kleines Stück SD zu pflegen und ein Rezidiv zu riskieren. Sobald das Hypnotikum in der Vene ist, macht man die Augen zu und im nächsten Moment wieder auf und alles ist vorbei. Ich hab sofort losgeredet und es ging! Auch das Luftholen kein Problem. Die Stimme ist am Anfang allerdings etwas kratzig, weil Kehlkopf und Rachen z.T. auch von der Intubation leicht verschleimt sind und man nicht abhusten kann. Die dazu nötigen Reflexe werden bei der Narkose ja unterdrückt. Noch auf der Wachstation konnte ich kurz aufstehen und von da an ging alles planmäßig. Der Artzt, der mich operierte, hat mir zwei Tage später bestätigt, daß er alle vier NSD erhalten konnte und bisher deutet nichts auf ein Problem hin. Calziumspiegel wurde untersucht und ist o.k. Heute bei der Entlassung bekam ich ein Rezept für meine erste Packung L-Thyroxin und das Ergebnis der hystologischen Untersuchung und das lautete: kein Karzinom.
Auf den Spaziergängen in den Klinikgängen trifft man die Leute, die es genausowenig wie man selbst, untertags im Bett hält (auch in der Hoffnung, daß, wenn man dem Personal unr genug im Weg umgeht, man dann auch früher entlassen wird. Ist leider nicht so). Aber so braucht man für die Nacht kein Schlafmittel – naja, Oropax hab ich schon gebraucht. Die meisten haben ein dickes Pflaster am Hals und zwei Drainagebehälter in der Hand oder ein schmales Pflaster und keine Drainage mehr aber alle konnten sprechen. Die Schmerzen der gesamten Operation einschließlich Voruntersuchungen und täglicher Heparinspritzen zusammengenommen reichen nicht an eine einstündige Sitzung beim Zahnarzt, bei der nur Zahnstein entfern wird, heran.

Und jetzt für viele die wichtigste Information:
Ich war im Maria-Theresia-Krankenhaus in München. SD-Operationen stehen bei denen an erster Stelle, z.Z. sind es jährlich 700 OPs. Es ist also sehr große Erfahrung vorhanden und das ist die wichtigste Voraussetzung für gutes Gelingen. Neuromonitoring, weiß ich inzwischen, ist da gar nicht so wichtig, es hilft einem weniger erfahrenen Operateur, den Stimmbandnerv zu identifizieren aber es verhindert nicht dessen Verletzung und man weiß halt eher, ob man den Nerv durchgesäbelt hat.
Eine SD-Operation dort ist ein fest eingefahrenes Programm und wenn keine Komplikationen auftreten, wird man am 5. Tag nach der OP entlassen. Die Verpflegung war o.k. und ich habe auch wirklich immer bekommen, was ich am Tag zuvor bestellt hatte. Jedes Nachtkästchen hat an einem Schwenkarm einen Flachbildschirm, man kann 35 TV-Programme aus dem Kabelnetz anschauen, etwa 15 Hörfunkprogramme in bester Qualität empfangen und mit der kabelgebundenen Fernbedienung telefonieren, das Licht ein- und ausschalten und die Schwester rufen. Was mir nicht gefallen hat, daß ich erst eine Stunde vor meiner Entlassung erfahren habe, daß ich entlassen werde. Die Entlassungstermine werden als großes Geheimnis gehütet. Und es war auch nie möglich, einen Arzt zu einem Gespräch zu gewinnen – ausgenommen das Aufnahmeritual. Für mich nicht ganz unproblematisch war, daß es sich um ein Ordenskrankenhaus handelt. Am ersten Tag nach der OP bekam ich einen Anschiß, weil ich unter dem Engelnachthemd keine Unterhose anhatte und eine Patientin wurde einmal sofort ins Zimmer zurückgescheucht, weil sie sich im Nachthemd (mit verschlossenem Rücken) auf den Gang gewagt hatte. Ich möchte dazu hier keine Diskussion vom Zaun brechen, wer will, soll mir eine Mail schreiben. Als Liebhaber von schwarzem Humor ist mir der Humor schon abgegangen. (Ich freue mich schon auf M.A.S.H. morgen in 3Sat.)Zusammengefaßt, hätte ich noch eine SD, ich würde sie mir ohne Bedenken wieder hier herausnehmen lassen.
Neben dieser Klinik gibt es im Süden von München noch die Marta-Maria-Klinik die ebenfalls auf SD spezialisiert ist. Sie ist bestimmt genauso gut, ich mußte mich nun mal für eine von beiden entscheiden.

Das ist jetzt ein ganzer Roman geworden, liest hier noch jemand? Aber das Einzugsgebiet „meiner“ Klinik ist ja zumindest Südbayern und deshalb mein Bericht sicher für den einen oder anderen interessant.

Viele Grüße
Richard


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Maria2
Moderator
pap. Karzinom pT3 tall-cell-Variante

Antwort auf: SD-OP im Maria-Theresia-Krankenhaus

| Beitrags-ID: 270214

Hallo Richard,

hört sich wirklich gut an, was du berichtest (bis auf die sehr sittenstrengen Moralvorstellungen dort 😆 ), dein Bericht wird sicher auch anderen Mut machen, die kurz der OP sind.

Gute Besserung weiterhin!
Maria

Jan
follik. SD-Ca; OP 04-05/2001

Antwort auf: SD-OP im Maria-Theresia-Krankenhaus

| Beitrags-ID: 270215

Lieber Richard,
zugegeben: Ich habe nicht deinen kompletten Bericht studiert. Aber das, was ich gelesen habe, klang recht positiv.
Ich entnehme dem, dass du alles gut überstanden hast und dich den Umständen entsprechend wohl fühlst.
Bleib auf diesem Weg und erhol dich gut – dafür wünsche ich dir viel Glück!!!

Antwort auf: SD-OP im Maria-Theresia-Krankenhaus

| Beitrags-ID: 270216

Hallo Richard,

auch Dein Bericht habe ich in unserer FAQ: Erfahrungsberichte von Schilddrüsenoperationen verlinkt.

Viele Grüße
Harald

Antwort auf: SD-OP im Maria-Theresia-Krankenhaus

| Beitrags-ID: 270217

Hallo Richard,

mir gehts am Montag sprichwörtlich an den Kragen.
Bin in der gleichen Klinik – wurde mir von meinem Hausarzt empfohlen. Ich rechne auch mit ca. 1 Woche KKH und hoffe, dass ich am Freitag rausdarf zu meinen beiden Männern.
Da mein Beruf-nein, meine Berufung- quatschen und reden ist, hab ich schon a bisserl Angst, dass es meine Stimmbänder erwischt. Aber nachdem die Knoten schon die Luftröhre verdrängen, wirds wohl höchste Zeit.
Danke für deinen wirklich spassigen Bericht.

Karina

Antwort auf: SD-OP im Maria-Theresia-Krankenhaus

| Beitrags-ID: 270218

Hallo,
habe meine SD auch in der Maria-Theresia-Klinik entfernen lassen.
Da das nicht die erste Vollnarkose war war ich diesbezüglich nicht ängstlich. Auch habe ich mir dies Klinik nach Recherchen im I-Net ausgesucht. Die Statistiken waren auch gut. Also war ich mir einigermassen sicher bei den richtigen Leuten zu sein. Viel gefragt habe ich nicht mehr, ich hab die einfach machen lassen.
Die OP lief wie erwartet ab:
Donnerstag Aufnahme und Untersuchungen
Freitag Mittag OP und Totalentfernung.
Da ich selbständig bin wurde ich auf Wunsch schon Montag-Früh entlassen.
Ich bin 56 Jahre und sprtl. aktiv. Die OP habe ich very-good verdaut., Die Narbe behandle ich pflegsam. Ich kann nur sagen dass ich froh bin dass diese SD draussen ist. Mein Puls ist wieder normal, er war in letzter Zeit 30% höher. Ich fühle mich wieder ruhig und nicht so hektisch.
Ich kann nur jedem empfehlen die SD im zweifelsfall rauszunehmen.
Die Op ist jetzt 14 Tage her, die Narbe hat sich stark verkleinert, ich habe sie mit Bepanthen eingerieben und vor Licht geschützt.
So dass wars.
Ich bedanke mich noch bei den Schwestern der Maria-Theresia-Klinik für die gute Umsorgung, man merkte die grosse Erfahrung beim Umgang mit kranken und ich vermisse jetzt die Ruhe die ich dort genossen habe.
Ich bin in keiner Religionsgemeinschaft und doch froh, die Ruhe und Zuwendung dort erfahren zu haben.
Ich kann diese Klinik nur empfehlen. Auch die Kostenseite ist sehr Patientenfreundlich.
Oskar aus München

Antwort auf: SD-OP im Maria-Theresia-Krankenhaus

| Beitrags-ID: 270219

Auch ich habe mich schon vor einigen Jahren der OP in der Maria Theresia Klinik unterzogen.

Alles super. Die anderen „Anbieter“ solcher OPs (Großhadern und Dritter Orden) haben entweder keine solchen SD Spezialisten wie die Maria Theresia oder sind sind vom Ambiente und der versorgung her nicht zu gut.

Das Team um den Chefarzt Dr. Zimmermann ist in dieser Art und für diesen Bereich meiner Ansicht nach unschlagbar.

Antwort auf: SD-OP im Maria-Theresia-Krankenhaus

| Beitrags-ID: 270220

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