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Neuropathie

schlittenhund
papill-Sd-Karz.pT3, N1b,MO

Neuropathie

| Beitrags-ID: 258695

Hallo zusammen,

meine Frage hat zwar heute nichts mit Krebs zu tun, ich weiß aber, dass wir uns hier im Forum gelegentlich auch bei anderen Krankheitsbildern mit Rat unterstützen.

Ein Bekannter, meines Wissens nach kein Diabetiker, leidet an einer Neuropathie am rechten Fuß, und zwar so stark, dass der Knochen bereits beeinträchtigt ist und zu „zerbröseln“ droht. Er musste deswegen wochenlang einen Gips tragen, dennoch ist keine gravierende Besserung in Sicht.

Frage an alle: Wer kennt dieses Krankheitsbild, hat Erfahrung oder einen Tipp hierfür und welcher Facharzt ist hier der richtige?

Vielen Dank im voraus und liebe Grüße,
Schlittenhund

Antwort auf: Neuropathie

| Beitrags-ID: 383717

Hallo,

eine Schädigung des Knochengewebes dürfte eher eine Folge des Diabetes und nicht der Neuropahtie sein. neben dem Diabetologen ist im speziellen für die Neuropathie der Neurologe zuständig, da es sich um eine Schädigung von Nervengewebe handelt. Dieser stellt Art und umfang der Schädigung fest und kann ggf. auch Medikamente und Behandlungen zur Milderung der Folgen und Beschwerden verordnen. Die Nervenschäden selbst sind nich reversibel, allenfalls kann ein Fortschreiten gebremst werden, dazu ist aber wiederum eine optimale Einstellung des Diabetes durch einen entsprechenden Facharzt (Endokrinologe mit entsprechendem Schwerpunkt oder Diabetologe) nötig. Die Knochenschädigung wird wohl am besten bei einem Endokrinologen mit entsprechender Erfahrung im Knochenstoffwechsel aufgehoben sein.

Viele Grüße
karl

Ich muß mit der Gewohnheit brechen, ehe sie mich gebrochen hat.
G.C.Lichtenberg

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schlittenhund
papill-Sd-Karz.pT3, N1b,MO

Antwort auf: Neuropathie

| Beitrags-ID: 383718

Vielen lieben Dank, Karl,

für deine informative Antwort und deine Mühe! Du bist der Beste!

Falls mir noch jemand aus eigener Erfahrung Hinweise und Tipps schicken könnte, wäre ich sehr dankbar.

Herzlichst, Schlittenhund 🐕

Antwort auf: Neuropathie

| Beitrags-ID: 383719

Hallo Schlittenhund,

Erfahrung mit einer Polyneuropathie habe ich schon, allerdings ist die nicht Folge eines Diabetes sondern noch ungeklärter Ursache, wobei unter Umständen die TSH-Unterdrückung eine Rolle gespielt haben könnte, was sich aber nicht belegen lassen wird.
Die ansonstenhäufigen Auslöser, wie Alkoholismus, chronischer Vitamin B-Mangel scheiden im wesentlichen aus, obwohl es wohl für einige zeit einen grenzwertig Vit. B12 Versorgung gab, die behoben wurde.

Gegen die Symptome Brennschmerz, Kribbeln und einschießende Schmerzen nehme sich seit 2011 Pregabalin. Damit sind die Beschwerden weitgehend wenn auch nicht immer unter soweit unter Kontrolle, dass sie mich zumindest nicht wesentlich am Schlafen hindern. Offenbar gibt es auch einen Zusammenhang mit einem Restless Legs Syndrom, da die Beschwerden vorzugsweise in Ruhe und im Liegen, bisweilen aber auch im Sitzen auftreten und sich bei Bewegung bessern, allerdings nur solange ich mich bewege.
Als Optionen bei weiterer Verschlechterung steht außer einer Steigerung der Pregabalindosis ggf. noch Dopamin als L-Dopa im Raum. Das ist zur Zeit Gegenstand der Überlegungen zusammen mit der behandelnden Neurologin, wobei dann ggf. auch die antidepressive Medikation angepasst werden müsste. Zunächst wir jedoch eine neue Messung der Nervenleitgeschwindigkeiten im Vergleich zum Vorbefunden abgewartet werden müssen.

Die Gefühlsstörungen in Form von Taubheit bzw, Sensitivitätsverlusten lassen sich medikamentös nicht beeinflussen.

Unter Knochenschäden leide ich nicht, zumindest sind keine dokumentiert. Eine grenzwertig niedrige Vit. D Versorgung wird durch Substitution mit 1000 – 3000 I.E. pro Tag je nach Jahreszeit ausgeglichen.

Viele Grüße
Karl

Ich muß mit der Gewohnheit brechen, ehe sie mich gebrochen hat.
G.C.Lichtenberg

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schlittenhund
papill-Sd-Karz.pT3, N1b,MO

Antwort auf: Neuropathie

| Beitrags-ID: 383720

Herzlichen Dank, Karl,

für dein umfangreiches Schreiben, deine große Mühe und Zeit.

Mit besonders lieben Grüßen aus Wien,
SH

MaBiKa
medullläres CA, OP 1987

Antwort auf: Neuropathie

| Beitrags-ID: 383721

Hallo drk.

Du erwähntest vor 2 Tagen ein Medikament gegen Neuropathie.
Darf ich Dich nach Deinen Symptomen fragen?

Ich empfinde unangenehmen Krippen und eine gewisse Gefühlslosigkeit in den Fußsohlen. Bisher nehme ich nichts.

Freundliche Grüße

MaBiKa

Antwort auf: Neuropathie

| Beitrags-ID: 383722

Hallo MaBiKa,

meine Symptome waren anfangs dieselben. Die Gefühllosigkeit betreffen vor allem die Vorderfüße und dort am stärksten die Unterseiten.

Das Kribbeln ist etwas anders, unangenehmer, als das bei „eingeschlafenen Füßen“. Hinzu kam ein zeitweiliges Brennen. In letzter Zeit gibt es gelegentlich einen einschießenden Schmerz, ähnlich einem elektischen Schlag, der sich meist mehrfach wiederholt ähnlich dem, den ich mal von der Backe zum Hinterkopf verlaufend hatte und als Tirgeminusneuralgie angesprochen wurde.

Bisweilen tauchen die Beschwerden in milderer Form auch an den Händen auf. Bis auf das Taubheitsgefühl, das permanent vorhanden ist, sind die Symptome bevorzugt in Ruhe und abends im Liegen oder auch im Sitzen am stärksten und bessern sich teilweise bei Bewegung, also rumlaufen, allerdings nur solange die Bewegung anhält. Die Neurologin hält das für eine Mischung bzw. Gleichzeitigkeit von Neuropathie und Restless Legs Syndrom.
Obejktiv messbar ist eine verringerte Nervenleitgeschwindigkeit in den Beinen, also eine Schädigung der peripheren Nerven. Diese Messung wurde inzwischen zweimal im Abstand von einigen Jahren wiederholt und wird Anfang November ein weiteres Mal durchgeführt werden. Ein Hinweis auf eine zentrale neurodegenerative Erkrankung hat sich bisher nicht ergeben.

Das Medikament, mit dem die Symptome soweit unter Kontrolle sind, dass sie den Schlaf den größten Teil der Zeit nicht mehr stören ist Pregabalin, das zum geplanten Termin neu eingestellt und ggf. durch L-Dopa (wegen des RLS) ergänzt werden soll. Anfangs und in höherer Dosierung hat das Medikament Müdigkeit als Nebenwirkung erzeugt, weshalb ich von einer zeitweisen Dosierung von 2x 150mg auf insgesamt 225mg zurückgegangen bin.

Pregabalin wirkt nicht in allen Fällen befriedigend, man muss das vermutlich einfach ausprobieren.

Viele Grüße
Karl

Ich muß mit der Gewohnheit brechen, ehe sie mich gebrochen hat.
G.C.Lichtenberg

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MaBiKa
medullläres CA, OP 1987

Antwort auf: Neuropathie

| Beitrags-ID: 383723

Hallo DRK,

vielen Dank für Deine umfassende Antwort. Ich wollte bisher kein zusätzliches Medikament einnehmen, aber wenn ich Deine Zeilen lese, werde ich meine Einstellung nochmal überdenken.

Die Überlegung war eben zu den Basismedikamenten und Rheuma-Medikamenten nochmal etwas. Aber, das Kribbeln in Ruhe verbunden mit unangenehmen Stechen an der Fußsohle ist gerade noch auszuhalten.

Schlimmer sind die Gefühlsstörungen in der Bewegung!

Herzlichen Dank nochmal und es ist einfach gut, daß wir uns über das Forum so austauschen können.

MaBiKa

InSeNSU
Moderator
Basedow, Hypoparathyreoidismus

Antwort auf: Neuropathie

| Beitrags-ID: 383724

Hallo Schlittenhund,

für die Knochenprobleme im Fuss würde ich auf jeden Fall einen Osteologen (am besten Endokrinologe mit Osteologie-Schulung) empfehlen. Da gibt es diverse Möglichkeiten, die mit Neurologie wenig zu tun haben. Die Gefühlsstörungen sind vermutlich nur Symptom einer Knochenstoffwechsel-Störung.

Interessant dazu könnte diese Info sein:
https://de.wikipedia.org/wiki/Akroosteolyse

Einen Spezialisten kann man über diese Seite finden:
http://www.dv-osteologie.org/patienteninfo

Viele Grüße
Frauke

schlittenhund
papill-Sd-Karz.pT3, N1b,MO

Antwort auf: Neuropathie

| Beitrags-ID: 383725

Lieben Dank, Frauke,

für deine Mühe!

LG Schlittenhund

Anonym
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