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Das Problem der Tg-Antikörper – Bericht vom WCTC in Rom

Das Problem der Tg-Antikörper – Bericht vom WCTC in Rom

| Beitrags-ID: 243583

Das Problem der Tg-Antikörper (TAK) – ein Bericht vom Schilddrüsenkrebs-Kongress in Rom 2019

Hallo,

auf dem World Congress on Thyroid Cancer 3.5. in Rom 20.-22.6.2019 gab es auch einen Vortrag zum Problem der Thyreoglobulin-Antikörper (TAK).

Überblick und einfach erklärt:

siehe folgende Kapitel in unserer Broschüre:

    Knoten der Schilddrüse und ihre Behandlung
    Beobachten oder behandeln/operieren?

Professor Andrew G. Gianoukakis vom Harbor-UCLA Medical Center in Los Angeles hatte auf dem WCTC in Rom die Aufgabe in 20 Minuten das Problem mit den TAK zu erläutern.
Sein Vortrag gliederte er wie folgt:

Thyreoglobulin (Tg)
Tg wird durch Schilddüsenzellen (und auch von differenzierten Schilddrüsenkrebszellen) produziert und zirkuliert in sehr geringen Mengen mit T4 und T3 im Blut. Nach einer vollständigen Entfernung der Schilddrüse (Operation mit oder ohne Radioiodtherapie) ist es ein guter Tumormarker im Blut für das differenzierte Schilddrüsenkarzinom.

Thyreoglobulin-Antikörper (TAK) – Das Problem
Die Beeinflussung Tg-Bestimmung durch die TAK kann theoretisch auf zwei Wege erfolgen:

  1. Im Reagenzglas durch Wechselwirkungen bei der Tg-Bestimmung:
    • Immunometric assays (IMA) – durch die TAK wird der Tg-Wert falsch niedrig gemessen.
    • Radioimmunoassay (RIA) – durch die TAK wird der Tg-Wert falsch niedrig oder falsch hoch gemessen.

  2. In den Patient*innen: Tg wird durch die TAK beseitigt. Erhöhte TAK führen so zu niedrigeren Tg-Werten.
    Gianoukakis stellt dazu fest: Wenn diese Annahme richtig ist, dann ist die Tg-Messung unzuverlässig egal mit welcher Methode/Assay man die TAK bestimmt.

Bei der Bestimmung der TAK mit IMA oder RAI gibt es hohe Variabilität. Man muss unter scheiden zwischen

Die analytische Sensitivität kann um das 200fache variieren.

Es gibt zu dem bezogen auf die Patienten eine Heterogenität der TAK, die durch die Heterogenität des TG verursacht ist (Spencer 2011).

Bei der TAK-Bestimmung ist zu beachten:

Was kann man tun, wenn man falsch negative TAK vermutet:

  • TAK mit einem andren Assay oder Methode bestimmen
  • Tg mit LC/MS bestimmen (hierdurch werden ca. 20% zusätzlich nachweisbar.

Wenn man den TAK-Assay gewechselt hat, soll man eine neuen Basis-Wert bestimmen.
Trotz dieser vielen Einschränkungen ist der TAK dennoch nutzbar:

  • Bei Patient*innen die anfänglich TAK positiv sind, kann nach ungefähr einem Jahr die Veränderung der TAK als Surrogat Marker (Tumormarker) für den Krankheitsverlauf genutzt werden.
    Siehe: Statement: TAK in der Nachsorge des Schilddrüsenkrebs (Verburg 2013)
  • Neu auftretende TAK in der Nachsorge: Bei ungefähr 5% der Patient*innen, die zu Beginn TAK negativ sind, lassen sich zu einem späteren Zeitpunkt TAK nachweisen. Hier gibt es große Wissenslücken, ob dies überhaupt für die Klinik relevant ist. In einer retrospektiven Studie mit vielen Einschränkungen zeigte sich, dass bei Patient*innen die zuvor TAK negativ waren, und später TAK positiv, die TAK später auftauchten als das Rezidiv. Hier fordert er große prospektive Studien, ob neue auftretende TAK von Relevanz sind.

Jeder Assay/Methode zur Bestimmung der TAK sowie gewählter Grenzwert hat einen Anteil, der nicht alle TAKs nachweist.

Anmerkung Harald:

Viele Grüße
Harald
(Vermerk für mich: 20190621_103139)

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