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Radiojodtherapie (RJT) – Erfahrungsberichte aus den Kliniken

Radiojodtherapie (RJT) – Erfahrungsberichte aus den Kliniken

| Beitrags-ID: 234196

Hallo,
immer wieder taucht die Frage auf, wie eine Radiojodtherapie (RJT) verläuft.
Zur jodarmen Ernährung vor einer Jodtherapie gibt es bereits einen FAQ-Beitrag (Jodreiche/jodarme Getränke), zu Erfahrungen in der Kliniken noch nicht.
Die Maßnahmen zum Schutz vor Radioaktivität sind jedoch von Klinik zu Klinik unterschiedlich.
Ich schlage daher vor, hier (Antworten auf diesen Beitrag) Erfahrungsberichte aus unterschiedlichen Kliniken zu sammeln. Gebt am bestem im Titel den Ort und die Klinik an, so dass sich die Neuen schnell orientieren können.
Gebt auch die Jahreszahl an, wann ihr dort zuletzt behandelt wurdet (manchmal ändern sich ja die Dinge, wie z. B. das Essen).

Mit unserer neuen Link-Liste ist es nun auch möglich Erfahrungsberichte direkt einer Klinik zuzuordnen, so dass anderen Betroffenen leichter Erfahrungsberichte zu einer bestimmten Klinik finden könne.
Karte: Nuklearmedizinische Kliniken

Für einen neuen Erfahrungsbericht sucht man die Klinik über die Karte, öffnet den Link zu dieser Klinik, und macht dann ein neues Thema zu dieser Klinik (Link) auf.
Bitte dort vor dem Schreiben das Forum: RJT /RJD (Berichte) auswählen. Es empfiehlt sich insbesondere bei längeren Bericht diesen zuvor in einem Text-Programm zu schreiben und zu speichern, und später dann einfach in das Online-Formular zu kopieren.

Und Bitte bedenkt beim Lesen, dass dies hier immer subjektive Eindrücke sind, deren Wahrheitsgehalt nicht überprüft werden kann.

Grüße
Harald


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Antwort auf: Radiojodtherapie (RJT) – Erfahrungsberichte aus den Kliniken

| Beitrags-ID: 261293

Radiojodtherapie auf der Isolierstation der Nuklearmedizin im Virchow-Klinikum Berlin

Im Virchow-Klinikum hatte ich 1998 zwei Radiojodtherapien zur Behandlung meines follikulären Schilddrüsenkrebses. Im Virchow-Klinikum hat man Einzelzimmer mit Toilette und Waschbecken, der Blick aus dem Fenster, geht ins Grüne oder über Dächer hinweg. Menschen sieht man kaum, damals wurde das Dach des Nachbargebäudes gemacht, so dass ich wenigsten ein paar Dachdeckern bei der Arbeit zu schauen konnte. Die Zimmer haben alle ein Telefon und einen Fernseher mit reichlich Programmen (habe damals zum ersten Mal den Musiksender Viva gesehen, da mir Filme wegen der Handlung in der Unterfunktion einfach zu anstrengend waren).
Wenn man auf die Station kommt, wird man von der Schwester auf das Zimmer geführt. Auf den Gängen sieht man niemanden, da man die Zimmer nicht verlassen darf, ich habe auch nie einen anderen Patienten gesehen. Dann muss man alles, was man an Kleidung nach der Entlassung sofort wieder mitnehmen will, in einen Schrank einschließen. Man kommt von der Klinik ein Nachthemd und Unterwäsche mit einer Einlage, die auch die Männer gefälligst zu benutzen haben. (In der Unterfunktion sind die letzten Tropfen die normaler weise in der Unterhose landen ein paar mehr als sonst. Dies sagt einem aber auch niemand so direkt). Man kann dann noch einige persönliche Dinge mit ans Bett nehmen: Bücher, Uhr, Telefonnummern, meine Tageszeitung hatte ich umbestellt und kam in die Klinik. Von sauren Drops wusste ich damals noch nichts, hatte nur etwas Schokolade für den Notfall mit, falls das Essen sehr schlecht sein sollte.
Man braucht also nicht viel mitnehmen: alte Hausschuhe, halbleere Kosmetika (Zahnpasta, Duschgel, Rasierzeug), da man die Dinge, wenn sie am Tag der Entlassung noch strahlen nicht mitnehmen darf. Man kann sie dann einfach dort lassen und muss nicht noch mal hin.
Morgens wird einem noch mal Blutabgenommen, dann bekommt man die Kapsel. Eine spezielle Schwester kommt mit der Bleikapsel, man muss sich zum Schutz der Schwester hinter eine bewegliche Bleiwand stellen, die Kapsel wird, dann aus einem Röhrchen von der Schwester direkt in den Mund gegeben. Man soll dann viel trinken. Wasser wird durch die Klinik zur Verfügung gestellt. Man kann sagen wie viel stilles und sprudelndes Wasser man möchte (Ich hatte meist 3 bis 4 Flaschen).
Nach der Einnahme ist man allein im Zimmer. Wenn jemand ins Zimmer kommt, muss man Abstand zu dieser Person halten. Das Essen war erträglich, nur einmal gab es lauwarmen Seefisch (was ich reichlich merkwürdig fand, da man zuvor ja keinen essen sollte), der nicht besonders war – glücklicherweise hatte ich noch etwas Schokolade.
Ich habe mich bemüht möglichst viel zu trinken, um die Radioaktivität wieder schnell rauszubekommen. In Folge musste ich natürlich öfters pinkeln. Am Abend kam dann die Beschwerde der Schwester, ich möge doch nicht soviel spülen, ich würde zu viel Wasser verbrauchen, das hatte schon was von Big Borther is watching you, war ich doch den ganzen Tag ganz allein auf meinem Zimmer. Im Virchow-Klinikum wird das Abwasser aufgefangen bis es abgeklungen ist. Man wird daher angehalten ganz wenig Wasser zu verbrauchen. Duschen ist erst am Tag, wenn das Ganzkörperszintigramm gemacht wird erlaubt und erwünscht. Auch bei der sonstigen Körperhygiene soll man nicht so viel Wasser verbrauchen.
Jeden Morgen wird dann die restliche Radioaktivität an der Schilddrüse gemessen, ist ein bestimmter Wert unterschritten kann man entlassen werden. Dann muss man duschen und frische Klinik-Kleidung anziehen für das Ganzkörperszintigramm. Danach kann man sich anziehen, und die Bücher etc. werden nach Reststrahlung kontrolliert, ob man sie wieder mitnehmen kann.
Das war’s, jedenfalls soweit meine Erinnerung.
Harald

Danie22
Nutzer*In
Pap.Sd.Ca 2002

Antwort auf: Radiojodtherapie (RJT) – Erfahrungsberichte aus den Kliniken

| Beitrags-ID: 261292

Hy…
Ich war Ende August 2002 das erste Mal in der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie Greifswald(Meck Pomm)..
Aufnahme isch dort immer Donnerstags…
Die Zimmer bestehen aus 2-3 Mannzimmer…mit Waschbecken,Tv und Telefon…
Wc´s und Duschen sind extra…
Zahnbürste,Zahnpasta,Waschlappen und frische Handtücher (werden jeden Tag oder jeden 2 Tag gewechselt*kann ich net mehr so genau sagen*)bekommt man von der Klinik
Unterwäsche war die eigene die man logischer Weise jeden Tag wechselt…
Im Wintergarten…gibt es jede Menge zum lesen,wie auch Karten-Brettspiele..
Beim Duschen..hiess es..draufdrücken..*wasser kommt* schnell nass machen..*wasser wech* einseifen…draufdrücken..*wasser kommt*..und fertsch..(Das Wasser landet dann unterhalb der Erde in einem Container und bleibt dort wenn isch ma net irre ca.nen halbes bis dreiviertel Jahr..bis es geleert würd.)
Insgesamt waren wir 15 Leute auf Station…alle leider älter als ich….

Sobald man das Zimmer verliess, sei es auf Wc gehn,Essen wech bringen oder in den Wintergarten…Handschuhe anziehn…
Soweit ich mich erinnern kann durften wir nach 2 Tagen das erste Mal raus an die Luft…mit den weissen Handschuhen..Abstand halten von Leuten ohne Handschuhe…Und bitte nicht das Gelände verlassen…*aber wer hält sich schon daran :-) *
Das Essen..war naja wie Krankenhausessen so isch…*würg*…
aber es hatte ja niemand was dagegen…wenn man mir mal nen schönes Schnitzel oder nen Eis vorbei bringt bzw.es für mich abgibt…
Wenn man aus dem Fenster schaute sah man auf der einen Seite die HNO-Klink..und auf der anderen Seite Wohnhäuser..Richtung Wintergaten..sah man nen kleinen Park…mit Sitzgelegenheit…

So fand ich es da ganz nett..*war ja eh da desch Küken von allen* naja und alle anderen hatten ja auch noch ihre Schilddrüse…
Im grossen und ganzen..kann man es dort aushalten…
und ich bin da auch schon wieder im Febr. zur zwoten RJT
Gruss Danie

Klinikum Greifswald

Antwort auf: Radiojodtherapie (RJT) – Erfahrungsberichte aus den Kliniken

| Beitrags-ID: 261291

zuletzt war ich jetzt im Dezember 2002 zur RJD stationär. Der Ablauf ist im Prinzip der selbe, nur mit weniger Auflagen, wie bei der RJT.

Aufnahme ist täglich bis 10 Uhr. In Ausnahmefällen auch später, aber nur nach Absprache. Danach wird man in ein Zwei-Bett-Zimmer gebracht, ausgestattet mit Telefon, Kabelfernsehen und Nasszellen. Um telefonieren zu können, muss man sich eine Telefonkarte für die klinikinternen Apparate besorgen (Kaution 10 €, pro Tag 1.50 € Bereitstellungsgebühr, und Telefonguthaben, je nach dem wieviel man telefoniert).
Anschliessend zieht man sich bequeme Kleidung an (Jogginganzug o.ä.), RJT-Patienten bekommen klinikeigene Wäsche gestellt. Die Straßenkleidung, und was man nicht für den Aufenthalt benötigt wird in einen Spind in einem anderen Raum geschlossen.
Nachdem man sich denn so häuslich eingerichtet hat, kommt das Arzt- und Aufklärungsgespräch. Sind dann alle Neuankömminge ausreichend informiert gehts an das Kapsel schlucken. Hierzu wird man in den Aplikationsraum gerufen. Man schnappt sich sein Trinkglas (Mineralwasser steht dort bereit), setzt sich hinter die Schutzwand und nimmt vom Arzt die vorbestimmte Dosis in Empfang (befindet sich in einem Bleibecher). Anschliessend geht man schnellen Schrittes in sein Zimmer zurück, legt sich aufs Bett und wartet auf die erste Messung.
Meist sieht man das Pflegepersonal nur zu den Essens- und Visitenzeiten.
Mit dem Wasserverbrauch ist es glaube ich in jeder Klinik gleich. Je höher die Strahlung desto weniger Wasserverbrauch, da es ja gelagert werden muss, bis es abgestrahlt hat (die Toilettenspülung hat mir aber noch niemand vorgehalten :-)
Das Essen ist naja, und seit es zum Abendessen nur noch salzfreie Kost gibt, habe ich es lieber ausfallen lassen (hat mir auch nicht geschadet :).
An Getränken bekommt man stilles oder kohlensäurehaltiges Mineralwasser so viel man möchte. Auch kann man sich Tee bestellen.
Wenn man eine bestimmte Strahlungsgrenze unterschritten hat, bekommt man Freigang im Park. So frei ist der zwar nicht, denn er ist eingezäunt, aber nach mindestens 2 Tagen „Arrest“ ist man ja dankbar für alles. Die Frischluftzeiten sind festgelegt (nicht vor 16 Uhr, da sonst noch zu viele Patienten, und vor allem Kinder, in der Poliklinik anwesend sind.
Die Strahlung wird täglich 2 mal gemessen (morgens und abends).
Am Entlassungstag wird morgens nochmals auf dem Zimmer gemessen und dann beim Ganzkörperszinitgramm. Sollten die eigenen Sachen noch Strahlen, werden sie gelagert und man wird informiert, wann man sie abholen kann. Ist mir allerdings noch nie passiert.
Im grossen und ganzen war ich immer sehr zufrieden mit der Betreuung. Das Einzige was mich gestört hat, war, dass man nie weiss, mit wem man das Zimmer teilt, und ich habe da leider schlechte Erfahrungen machen müssen. Also als wichtigstes Utensil habe ich immer Oropax mit eingepackt :)

Nukearmedizin Würzburg

Antwort auf: Radiojodtherapie (RJT) – Erfahrungsberichte aus den Kliniken

| Beitrags-ID: 261290

Hallo,

Zimmer: 2-Bett-Zimmer im Keller der Klinik mit Dusche, WC, Telefon gegen humane Gebühr, TV und Radio, Fenster in Kopfhöhe, Bücher und Zeitungen zur Auswahl. Handtücher, Waschlappen und Zahnbürsten werden gestellt. Die Verpflegung ist klasse, Auswahlmenüs und man kann die Anzahl und Art der Brötchen usw. selbst zusammenstellen. Es gibt Wasser, Saft und Tee bis zum Abwinken. Zitronensaft und Bonbons zum Lutschen stehen auf dem Zimmer. Duschen geht nur, wenn das Sammelbecken nicht gerade voll ist (meine erste RJT verlief ohne duschen und Haare waschen).

Anreise vormittags, dann Blut- und Urinuntersuchung und kurze ärztliche Untersuchung (Abhorchen und Abtasten), die anderen Untersuchungen wie Sonografie usw. werden vorher ambulant gemacht. Danach Pille schlucken und dann auf dem Zimmer bleiben. Wenn die Putzfrauen kommen (Betten macht man selber), muss man das Zimmer verlassen und bleibt während dieser Zeit mit den anderen Patienten der Station in einem Flur, der auch eine Tür ins Freie hat. Während der Arbeitszeit darf man nicht raus, nur am Wochenende oder abends und dann auch nur ein kleines Stück vor diese eine Tür. Sonstige Aufenthaltsräume gibt es nicht.

Bei der RJT bekommt man am 3. oder 4. Tag (je nach Strahlungsabgabe) ein mildes Abführmittel, am 4. oder 5. Tag wird morgens ein Szintigramm gemacht und wenn die Strahlenwerte stimmen, darf man heim. Bei der RJD wird jeden Tag ein Szinti gemacht.

Insgesamt gesehen ist der Aufenthalt dort nicht unangenehm, das Personal ist unheimlich nett und die Schwestern kommen auch mal zu einem kurzen Pläuschchen (stehen dann aber hinter einer ca. 1,40 m hohen Mauer). Sogar der Prof., Leiter der Nuklearmedizin, kommt regelmäßig zur Visite – auch bei Kassenpatienten.

Nachsorge bei PapCAT2 Nx Mx: 6 Wochen nach RJT Blutkontrolle und Sonografie, 3 Monate nach RJT RJD. Dazwischen wird Thybon gegeben. Nach RJD Einstellung mit L-Thyroxin, nach 6 Wochen und danach alle 3 Monate Blutunters. und Sonografie, Abtasten der Halsregion. Erneute RJD angeblich nur, wenn der Tumormarker ansteigt, Sonografie oder Lymphknotenabtastung Auffälligkeiten zeigen. Meine erste RJT war im April 2002, zum weiteren Verlauf kann ich deshalb noch nichts sagen.

Viele Grüße
Karin

Antwort auf: Radiojodtherapie (RJT) – Erfahrungsberichte aus den Kliniken

| Beitrags-ID: 261294

Hallo,

ich war im November 2002 zur ersten RJT in der Uniklinik Essen und war ganz zufrieden.

Alle hatten ein Einzelzimmer, wobei es wohl mal passieren kann (bei Überbuchung), daß man zu zweit aufs Zimmer muß, war aber zu meiner Zeit nicht der Fall.

Bis 10 Uhr sollte man dort sein, dann Blutabnahme, Urinprobe, kurzes Gespräch etc. Dann Mittagessen (das Essen ist wirklich nicht so toll, man konnte nie auswählen, das machten die Schwestern, und ich hatte das letzte Zimmer, so daß ich den letzten Mist bekam, der noch da war, ich fand’s nicht so toll, naja), und dann konnte ich noch bis kurz vor 15 Uhr raus. Dann gibt es die Kapsel und danach „Einzelhaft“. Nur zum Messen am frühen Morgen durfte man das Zimmer verlassen, ansonsten nicht. Das Zimmer war ok, Fenster zwar hoch oben, aber TV kostenlos und Telefon gegen Gebühr (besser anrufen lassen, das Krankenhaus nimmt es von den Lebendigen). Man teilt sich die Toilette mit dem Nachbarzimmer, war aber ok. Waschbecken im Zimmer, keine Duschmöglichkeit. Wobei ich am übernächsten Tag um 8 Uhr morgens wieder nach Hause durfte, also kein Thema, nur 1x ohne Dusche, auch nicht schlimm. Kleidung, persönliche Dinge etc. durfte ich alle mitbringen und sofort wieder mitnehmen, fand ich gut, denn es war recht kalt unten im Keller und ich hatte warme Sachen dabei.

Es gab Zitrone am Kapseltag zum Lutschen und Wasser soviel man wollte die 2 Tage über. 1 Woche nach „Einlieferung“ muß man dann nochmal zum Ganzkörperszintigramm und das wars. Dann wieder nach 3 Monaten zur 2. RJT.

Insgesamt war der Aufenthalt ok, ich hätte mir nur noch mehr Informationen gewünscht, man hält den Patienten doch etwas für dumm und wenn man nicht nachfragt, dann erfährt man nix. Die Schwestern und Pfleger waren aber sonst sehr nett. Und das Einzelzimmer mit TV war genial.

Gruß Berit

Antwort auf: Radiojodtherapie (RJT) – Erfahrungsberichte aus den Kliniken

| Beitrags-ID: 261295

Die Unterbringung erfolgt hier in Einzelzimmern mit TV,Telefon, eigenem WC mit Waschbecken. Nach Kapselschlucken darf man das Zimmer nicht mehr verlassen. Das Essen ist wie in allen Kliniken – ehrer schlecht. Sehr freundliches Personal. Alles in allem – ohne natürlich einen VErgleich zu haben – fühle ich mich dort gut betreut.

BeateMitglieder-Beirat SD-Krebs 2000 (pap. + foll.)

Antwort auf: Radiojodtherapie (RJT) – Erfahrungsberichte aus den Kliniken

| Beitrags-ID: 261296

Uniklinik Toulouse (Südfrankreich), RJT Juli 2000, RJD Juli 2001 und 2002

Hallo ihr Lieben !

Für diejenigen, die des Französischen mächtig sind, nachstehend ein kleiner Link zu dem „RJT-Tagebuch„, das ich in meinem französischen Forum „Vivre Sans Thyroïde“ veröffentlicht habe. Wenn man diesen Bericht anklickt und danach die darunterstehenden Links, gibt es sogar eine kleine Fotoreportage ! ;-)

Man rückt hier am Mittwoch vormittag an, schluckt nach den diversen Voruntersuchungen am Nachmittag die Kapsel und bleibt dann bis Montag früh isoliert. Dann erfolgt die Szintigrafie und man wird entlassen. Mitbringen darf man alles, was man will, man hat Einzelzimmer mit grossem Fenster (im Erdgeschoss, manche bekommen sogar Besuch, der „soll“ aber 5 Meter vom Fenster wegbleiben … ), Fernsehen und Telefon. Das Essen ist (es lebe Frankreich !) relativ gut für ein Krankenhaus, sogar das obligatorische Fläschchen Rotwein bekommt man dazu ;-)

Bei der RJD tritt man Montag früh an und hat die Ganzkörperszinti am Mittwoch früh (und wird danach – jedenfalls meistens, sofern keine Zellen mehr zu erkennen sind – entlassen, um Platz für die RJTs zu machen … (falls doch noch Zellen übrig sind, folgt die RJT aber direkt im Anschluss).

Voilà … wird zwar vermutlich nie jemanden von euch betreffen, aber ist vielleicht zu Vergleichszwecken trotzdem interessant !

Liebe Grüsse aus dem Süden !

Beate

Antwort auf: Radiojodtherapie (RJT) – Erfahrungsberichte aus den Kliniken

| Beitrags-ID: 261297

Uni-Erlangen/ NuklearmedizinRJT -Terapie.. im Sommer 2002
Erfahrungsbericht:
Sehr nettes und aufmerksames Umfeld, schön renovierte Räume
Hoch-Kompetenter OA und Schwestern (er macht das Patinten-Info-Gespräch)
Leider fehlt die intuitive Information in Bezug auf die Psyche:
„Wie fühlen Sie sich,
wie geht es Ihnen, was machen Ihre Ängste,
wie gehen Sie damit damit um!?
Man wird bei diesem Thema allein gelassen!
Eigentlich ist alles sehr unspektakulär…
Man setzt sich auf den Stuhl, erhält ein großes Einwegtuch in die Hand (fallls man sich verschluckt und husten muß)
um die Kontaminierung des Raumes zu verhindern!!!!!!!!!!
Ein Schnapsglas großer Becher(abgeschirmt im Bleibecher!?)
wird einem mit Strohhalm gereicht und „schlürf“ -das wars!
Schnell ab ins Zimmer und „genießen“!?
Also wie gesagt, man spürt garnichts -alles neutral!!
Was macht unsere Seele!?
Ich habe mich auf eine mitgebrachte Bodenmatte auf ein Medikissen gesetzt, mir eine -CD mit Tiefe /Classic oder ähnliches (Enya) -laßt Eure Seele berühren, geht in die Angst rein… weint, aber laßt Eure Gefühle zu, hier wird eine mentale -spirituelle- Seite berührt, die man nicht beschreiben kann -die der Schulmediziner nicht kapiert!
Nehmt die Chance war, wirklich all-ein zu sein: einen „strahlende Schönheit“ zu sein… mit Eurer Angst, Trauer und allem was ist!
Es ist unsere „Krankheit“, die wir kreiert haben…
Die SD`ler -sind alle „Schlucker“- kann das sein!?
Es ist schön allein und ungestört zu sein!
Laßt die Seele baumeln, wie Jan so schön beschreibt…
Schlagt die Zeit nicht tot -zelebriert sie- mit schöner Literatur und Musik, die Euch berührt… Räucherstäbchen kann man leider nicht anzünden: Achtung Rauchmelder!
-Eben habe ich im Hintergrund „Enya“ laufen, das ist wirklich eine berührende Musik, die heilt…
Ich habe mich Mental darauf eingestellt auf die
Strahlenbelastung (Bachblütenessenz) -viel trinken…
verschiedene geschmacksrichtungen Dropse, Kaugummi zur Speichelanregung nehmen… der Mund wird trocken, das ist alles! -oder ist da noch was!?
Kann garnicht!(Ironie)- es ist äußerlich für alles gesorgt!
Angst essen Seele auf… laßt es zu!
Es wird die Abstrahlung täglich gemessen, am dritten Tag durfte ich nachhause gehn…
Zuvor kommt als Abschluß natürlich die „Spurensicherung“ es wird nach Jod-Anreicherung im Körper gesucht…
Bei mir war nix… das wünsche ich Euch auch!

In diesem Sinne viel Glück
und „angereicherte – strahlende“ Tage!

Der nächste Bericht kommt über die Kontroll-Untersuchung…

Soschier

Antwort auf: Radiojodtherapie (RJT) – Erfahrungsberichte aus den Kliniken

| Beitrags-ID: 261298

Hallo,
möchte mich kurz melden habe eigentlich ein paar Infos
gesucht aber dazu vielleicht später! Habe im Februar 2003
in Hanau, Stadtkrankenhaus eine Radiojodtherapie gemacht
da bei mir ein heißer Knoten im November 2002 festgestellt
wurde. Also bis zur stationären Aufnahme viel Stress,
2Tage ambulante Messungen, dann endlich Aufnahme, man
bekam einen Zettel in die Hand und mußte nun alle angegebenen Untersuchungen machen lassen (für ältere oder gehbhinderte Menschen nicht zu empfehlen). Jetzt war es endlich soweit, daß 2-Bettzimmer war sehr schön eigene Toilette mit Dusche im Vorraum kleine Schränke für die Sachen. Kapsel schlucken viel trinken und das wars auch schon. Negativ war man bekam keine Duschmarken, man konnte
sich also kaum waschen, wegen der Strahlung viel Trara um nichts hat jemand noch Fragen kein Problem!
Liebe Grüße Bärbel

Baba
papill. SD-CA; OP 2003 / RE-OP 2005 / Chronische Nackenschmerzen

Antwort auf: Radiojodtherapie (RJT) – Erfahrungsberichte aus den Kliniken

| Beitrags-ID: 261299

Ich hatte Ende Mai 03 meine erste RJT (niedrig dosiert (50)) und im Juli 03 meine zweite RJT (hochdosiert (150)). Im Aufgebot wird darauf hinwiesen, bitte 3 Päckchen Kaugummi mitzubringen – Bonbons sind auch ok (steht aber bislang nicht auf dem Zettel – hab ich aber mit Arzt und Zahnarzt geklärt). Ferner ist im Zimmer alles selber zu besorgen – betten, ggf. reinigen… und es werden keine Besucher zu den Patienten gelassen..

Aufnahme ist jeweils am Donnerstag morgens zwischen 9.00 und 9.30 (schweizer Pünktlichkeit ist angesagt..) Kurzes Aufnahmegespräch (allgemeines) mit Pflegepersonal inkl. Blutdruck und Blutuntersuchung, Essen bestellen bis Montag (wer weiss denn schon was er in den nächsten Tagen essen will, vor allem wenn die Unterfuktion voll zugeschlagen hat..) Gespräch mit dem Arzt und Verabreichung der RJ-Tablette (Aufbewahrt im Bleibehälter – ist ganz schön schwer zum aufheben und einnehmen..) am Vormittag inkl. Konsumation von 1/2 lt. Cola innerhalb der nächsten 1/2 Std. nach RJ-Einnahme (die RJ-Tablette löse sich besser auf damit). Nach dem schlucken der RJ-Tablette sofort ab ins Einzelzimmer. Täglich 1 Messung. Zimmer darf nicht verlassen werden bis der Arzt die Erlaubnis erteilt. Einzelzimmer mit WC, Dusche, Lavabo (normales 2-er Zimmer mit verbleiter Mittelwand; wird aber immer nur mit 1 Person belegt), 4. Stock, Blick über die Bäume des Parks Richtung Westen, Radio, TV und Telefon stehen zur Verfügung. „Freigang in den Park“ wenn die Werte genügend gesunken sind. Austritt bei Erreichen des Grenzwertes oder erst nach Erstellen des Szinti (Montag). Essen – kann zwar ausgewählt werden, aber ist halt Massenabfertigung und schmeckt entsprechend… Ich hab mich auf was feines nach dem Austritt riesig gefreut… smile! 😉 Trinken: Mineralwasser steht zur Verfügung und auch Tee (ich nehm mir div. Sorten mit, damit ich Abwechslung habe – das vorhandene Angebot hängt mir schon am ersten Tag zum Hals raus). Kontakt mit anderen Patienten: keiner. Besuch: nicht erlaubt. Personal: Gibt sich Mühe und ist im allgemeinen freundlich; am Wochenende haben sie machmal auch Zeit für 2,3 Worte… Wassersparen wie überall – sie haben Wassersparhähne installiert. Es sei täglich 1x zu duschen, da ein Teil des RJ über die Haut ausgeschieden werde. Die eigenen Klamotten bei 60 Grad waschen; das genüge; keine Auflagen betr. Umweltbelastung oder so. Keine Auflagen oder Kontrollen der Gegenstände und Kleider die rein und rausgetragen werden bei Ein- und Austritt; ist alles im Zimmer. Kontaminiert würden Gegenstände bloss wenn irgendwelche Flüssigkeiten (Schweiss, Speichel usw.) des Patienten an den Gegenstand kommen würden. Man/frau soll halt selber darauf achten. Es wurden keine Klinkkleider gestellt.

Bei der 2. RJT war ich 2 Tage so schlapp ich mochte nicht mal ganz harmonische Musik hören – ich fühlte mich wie ein Vogel mit lahmen Flügeln und hatte grauenhafte Kopfschmerzen – die Schmerztabletten haben da immerhin geholfen…

Vielleicht hab ich nach der 3. (Termin noch offen, frühestens im November) noch ne Ergänzung anzubringen…. und hoffe, es wird mir nicht ganz so beschissen gehen und dass dann alles Restgewebe weg is…

Ein lieber Gruss und ein Sonnenstrahl an alle

Baba

Antwort auf: Radiojodtherapie (RJT) – Erfahrungsberichte aus den Kliniken

| Beitrags-ID: 261300

Hallo,

ich wurde 2000 im Sep. in Murcia (Spanien) wg fol. carcinom operiert. Tolle Klinik, sogar mein Mann konnten den ganzen Aufenthalt bei mir im EZ bleiben, ein bequemes Klappbett war vorhanden, nur zu Essen hat er nichts bekommen, allerding war ein Bistro unten in der Klinik, er ist also nicht verhungert.

4 Wochen spaeter war ich zur 1. RJT, aber in einer anderen Klinik in Murcia. Blutabnahme, danach Gespraech mit der Aerztin (gab mir den Rat leckere Getraenke vorher zu kaufen, als Bloedsinn hab ich sie gefragt, ob ich auch Bier trinken koennte, sie sagte: natuerlich, aber lass es von den Schwestern kalt stellen! So kam ich dann 3 Stockwerke unter den Boden in meinen Bunker. Kleidung kam in einem Spint, kurze Aufklaerung, wo ich welche Abscheidungen erledigen muss (es gab 2 WC’s) und dann das leckere Bombon. Ich hatte so eine Panik, weil ich Klaustrophbie habe und eingesperrt war. Nach einer halben Std. kam die Schwester um meinen Strahlungswert zu messen, danach kam sie nur noch hinter der Bleiwand zu mir! Vor lauter Angst hab ich mir 2 Bier bringen lassen – danach ging es mir etwas besser. So, jetzt nun zum positiven> das Essen war lecker, morgens konnte ich so lange schlafen wie ich wollte, (Es gab einen Monitor der auf mich aufpasste), danach bekam ich ein Fruehstueck nach Wahl. Rauchen war auch kein Thema, ich musste nur meine Filter im WC entsorgen. Fernsehen, so lange ich wollte. Nach 46 Std. war ich raus, mit der Empfehlung, meine Sachen einen Monat in der Garage liegen zu lassen, mein Mann durfte 5 Tage nicht neben mir schlafen, Kinder absolut meiden und kein Essen bereiten, welches andere zu sich nehmen.

Im Sep. 2002 war ich in der Uniklinik in Regensburg.
Es wurden saemtliche Untersuchungen gemacht: EKG, roentgen vom Torax, Sonographie, 1 Liter Blut (kam mir jedenfalls so vor) usw. Dann ab ins Zimmer. 4 Std. hab ich auf die kleine Kapseln gewartet – danach ist 3 Tage nichts passiert. Nach der dann folgenden Szintigraphie hat man noch einen Rest von SD-Gewebe gefunden. Ich fragte, ob ich nach 4 Tagen nach Spanien fliegen koennte, ja ist OK. Meinen Flug hatte ich dann gebucht. Eine Std. spaeter kam die Aerztin um mir zu sagen, sie haetten nicht die Dosis fuer mich vorhanden – na toll. Zwei Std. spaeter kam sie, man haette nun doch die Dosis da und ich soll sie jetzt gleich „schlucken“. (Mein Endokrinologe hier in Spanien hat mir laut Untersuchungsbericht gesagt, dass ich dort eine echte Bombe bekommen hab, voellig unnoetig).Naja, jedenfalls hab ich meinen Flug nicht wahrnehmen koennen, weil ich foellig kaputt war. Ach ja das Zimmer, ein 2-Bettzimmer und immer wenn die Tuer aufging hatte man das Gefuehl, man liegt schon im Grab. Diese Geraeusche werde ich in meinem Leben nie vergessen. Den Blick hatte man auf die Intensivstation (besonders in der Nacht sehr interessant!), ein Stockwerk darueber war die Onkologie, man konnte jeden Tag beobachten wie die armen Leute ihre Chemotherapie ertragen -, morgens hat man immer Nebel aufsteigen sehen ( es war die Verbrennungsanlage von irgendwelchen Koerperteilen) ! Fernsehen konnte man nur per geladener Karte – sehr teuer, morgens um 5.30 wurde man wegen der „Bauchspritze“ geweckt (in Spanien bekam ich ein Aspirin), Kleidung sollte man keine mitbringen, hatte ich dann auch nicht dabei und die Schwester war dann ueberrascht „wo mein Gepaeck sei“. Ich bekam dann alte Joggingkleidung, die Hose hatte nichts mit der Jacke zu tun, ich kam mir vor wie ein Penner. Rausgehen war unmoeglich, weil wir wohl den Rasen verstrahlen. Ich frag mich nur wie die arme Putzfrau diese Strahlung aushaelt, aber wahrscheinlich ist der Rasen wichtiger als die Frau. Die aeltere Frau neben mir wollte mal nur einen Salat haben – als Dressing kam pure Kuhmilch – etwas anderes konnte auch die Schwester mehr auftreiben. Es war keiner mehr in der Kueche – und das in einer Uniklinik. Meine Nachbarin hat man gesagt, dass sie vor mir entlassen wuerde, aber an morgen meiner Entlassung kam sie in Traenen aufgeloesst von der Szintigraphie zurueck – Metastasen -. Ich blieb noch 2 Stunden geblieben um sie aufzubauen, sonst hat sich keiner um sie gekuemmert…..
Ach ja, einmal haben sie mich auch unter dem Szintimonitor eine Std. liegen lassen – vergessen – weil sie ein PC-Problem wo anders hatten.

Mein Bericht von der Klinik wurde nach Spanien nachgesendet, mit der Auflage, ich musste innerhalb 4 Monaten nochmal in den Bunker. Mein Endokrinologe in Murcia hat nur mit dem Kopf geschuettelt, wenn 0,00 Gewebe vorhanden ist, warum dann nochmal RJT. Nicht, dass es nachlaessig waere, ich muss alle 3 Monate meine Werte ueberpfuefen lassen, Tumormarker etc.

Jedenfalls sollte sich meine Situation verschlechtern, bin ich hier in guten Haenden und lieber 3 Stockwerke unterm Boden in Spanien, als die Geldmacherei von Kliniken in Deutschland – das Gesundheitsysibttem krankt so dermassen!

Aber so lang es liebe Patienten gibt, die nicht fragen, koennen noch viele Kliniken Geld verdienen.

Warum hab ich mich in Deutschland einen RJT unterzogen, weil ich 15 Mon nach D wegen fam. Problemen und auch in die Krankenkasse bezahlt habe.

Alles Liebe und hoffentlich muss niemand nach Regensburg

Heike

Elfe
Nutzer*In
pap. SD-CA 04.2003 und Hashimoto

Antwort auf: Radiojodtherapie (RJT) – Erfahrungsberichte aus den Kliniken

| Beitrags-ID: 261301

Hatte dazu meine Erfahrungen schon mal am 08.05.03 gepostet, füge einen Teil noch mal hier ein:

…heute fühle ich mich wieder in der Lage, etwas länger zu berichten.
Also mich hat die RJT ziemlich umgehauen, sowohl körperlich als auch psychisch.
Habe die Zeit von Freitag bis Montag alleine in einem geräumigen 3 Bett-Zimmer verbracht, es gab noch ein anderes 2-Bett-Zimmer um die Ecke, daß war mit einer älteren Dame belegt, zu der ich aber kaum Kontakt hatte (wollte ich aber auch nicht).
Habe 3.700 MBq Radiojod erhalten, in der Nacht habe ich dann super geschwitzt, am nächsten morgen war mir total übel, habe mich übergeben und sah wg. der geschwollenen Speicheldrüsen aus wie David Coulthard (von wg. stark ausgeprägte Wangenknochen… :-))
Habe dann Tropfen und Tbl. gegen die Übelkeit bekommen, mein Kreislauf war auch ziemlich unten.
Am Sonntag abend ging es soweit wieder, daß ich mir eine Pizza habe bringen lassen, um endlich mal wieder etwas wohlschmeckendes in den Magen zu bekommen, daß Essen war nämlich unter aller S… .
Danach konnte ich den ganzen Laden nicht mehr riechen, es wehte, durch die Belüftungsanlage permanent ein feiner Duft nach Desinfektionsmittel und Toilette durch die Räume und von dem Geruch ist mir nur noch übel geworden.
Zur RJD am Dienstag wurde man dann in das Haupthaus der Klinik gefahren und mußte anschließend, obwohl man wußte, daß man eigentlich nach Hause darf, wieder in den „Bunker“ und es hat über 2 Std. gedauert, bis der Arzt z. Entlassungsgespräch kam.
Das hat mir echt den Rest gegeben…

Ergänzungen dazu:
Aufnahme bis 11.00 Uhr, Kapseleinnahme nach ein paar Voruntersuchungen (Blutentnahme, Arztgespräch) gegen 16.00 Uhr!!!
Erste Strahlungsmessung am Montag vormittag.
Personal insgesamt sehr nett, man bekommt ohne zu Fragen allerdings nur wenig Auskunft von den Ärzten. Als es mir so schlecht ging kam allerdings die Schwester und ein Arzt direkt an mein Bett (und das einen Tag nach Kapseleinnahme).
Duschen konnte man mit einer Duschmarke, die Zeit reichte um sich schnell einzuseifen (inkl. Haare waschen) und wieder abzuduschen. Ansonsten wurde aber ausdrücklich auf sparsamen Wasserverbrauch hingewiesen.
Ich konnte alle meine mitgebrachten Sachen am Entlassungstag mit nach Hause nehmen. Habe die Zahnbürste allerdings dort entsorgt.
Die Bettwäsche ist aus etwas instabilem Zellstoff, man kann aber jederzeit Ersatz bekommen (hab ich dann selber bezogen). Das Essen bekommt man auf Einmalgeschirr serviert, welches man dann selbständig in einem großen Mülleimer entsorgen muß.
Ansonsten liegen die Zimmer ganz schön mit Blick ins Grüne und Besuch kann sich auch an den in ca. 5m Radius gezogenen Zaun stellen…
Habe mir von Rauchern sagen lassen, das das „aus dem Fenster rauchen“ wohl geduldet werden würde, da es ja ansonsten keinen Aufenthaltsraum oder so etwas gibt in der Abteilung.
So, ich glaub das ist nochmal das Wichtigste gewesen.
Insgesamt für mich keine so tolle Erfahrung gewesen… :(
Gruß
Elfe

Olivia
Nutzer*In
SD-Ca. 2003, M. Basedow

Antwort auf: Radiojodtherapie (RJT) – Erfahrungsberichte aus den Kliniken

| Beitrags-ID: 261302

Hamburg – Universitätsklinikum HH – Eppendorf (UKE) – September 2003

Vollkommen veraltet, deshalb gelöscht.

Antwort auf: Radiojodtherapie (RJT) – Erfahrungsberichte aus den Kliniken

| Beitrags-ID: 261303

Hallo.

ich komme mehr oder weniger gerade aus der Isolierstation. Es war nur eine Nachsorge (Dosis unter 250).
Dadurch hat sich viel verändert.

Ich war auf der Isolierstation der städt. Kliniken Bielefeld Mitte. Die Station hat 8 oder 9 Zimmer, davon sind 2 Einzelzimmer.
Das Essen ist erträglich, Fernseher auf dem Zimmer, Telefon muß beim Einchecken angemeldet werden. Duschen auf Münzen ist inzwischen abgeschafft, die Toilette hat eine Absaug/ Unterdruckspülung. Das ist besonders Nachts eher unangenehm laut (besonders wenn der Bettnachbar muß). Die Betten empfand ich eher als unbequem zum schlafen, da es sich um harte Latexmatratzen handelt.
Die Zimmer befinden sich im Keller, wenn man etwas größer ist, kann man aber heraussehen. Sie befinden sich c.a. 150 cm über dem Boden, lassen sich nicht öffnen. Für die tägliche Messung muß man sich Plastiktüten über die Schuhe ziehen.
Über jedem Zimmer befindet sich eine Anzeige für die vorhandene Reststrahlung. Durch meine geringe Dosis und das ausreichende Abstrahlen meiner Nachbarin konnte täglich eine durch einen entsprechenden Kittel geschützte Putzfrau den Boden feucht aufwischen (sehr angenehm, da sich sichtbar Staub ablagert). Man hat uns auch erklärt, wir sollten vermeiden, Sachen auf den Fußboden zu stellen, da hier die Strahlung am höchsten sei. Handtücher und Waschlappen werden vom Krankenhaus gestellt. Wie der Handtuchwechsel erfolgt weiß ich nicht, ich war am 3. Tag wieder draußen.

Speiseplan:
Die gewünschten Speisen wurde jeden Morgen per Telefon angefragt und ob man mit den erhaltenen Speisen zufrieden war. Speiseplan liegt auf dem Zimmer, 3 Menüs zur Auswahl.
Das Essen wird auf einer Klappe im Flur im Zimmer abgestellt (ausklappbare Schranktür). Man muß es sich dann selbst holen und das Tablett dementsprechend auch wieder zurückstellen.

Aufgrund meiner geringen Dosis durfte ich nach ca. 24 Stunden nach Einnahme an die frische Luft, nur die Toilette auf der Isolierstation war Pflicht.

1998 hatte ich die RJT. Das verläuft etwas anders.
Das Bett wurde zusätzlich durch eine halbhohe Mauer zum Schutz des Personals abgegrenzt. Ich durfte aber meine eigenen Sachen nutzen. Handtücher und Waschlappen werden gestellt. Nach ausreichender Abstrahlung kam auch hier täglich die Putzfrau für den Fußboden.

Ich muß sagen, meine Erinnerungen an die RJT 1998 waren nicht so angenehm. Daher war ich dieses mal positiv überrascht.

Bis bald,
Moon

Olivia
Nutzer*In
SD-Ca. 2003, M. Basedow

Antwort auf: Radiojodtherapie (RJT) – Erfahrungsberichte aus den Kliniken

| Beitrags-ID: 261304

Vollkommen veraltet, deshalb gelöscht.

Antwort auf: Radiojodtherapie (RJT) – Erfahrungsberichte aus den Kliniken

| Beitrags-ID: 261305

Hallo,
komme gerade frisch aus der Nuklearmedizinischen Klinik des o.g. Krankenhauses. War insgesamt 6 Tage dort und ich muß sagen, Dickes Lob für die Ärzte und Schwestern der Abteilung. Sie versuchen einem den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen.
Insgesamt gibts dort 12 Betten, aufgeteilt in 1-,2- und 3-Bett-Zimmer. Die Zimmer sind mit TV (eins pro Zimmer),Radio,Telefon, WC und natürlich einem Waschbecken ausgestattet und nicht zu unterschätzen….die Zimmer liegen im 1. Stock und haben ein großes Fenster, kann man zwar nicht öffnen, aber alleine daß man raus schauen kann ist schon ne Menge Wert. Handtücher muß man sich selber mitbringen.Das Essen ist OK, sehr vielfältig und abwechselungsreich. Die Telefonnutzungsgebühr von 1€ pro Tag muß man auf dieser Station nicht bezahlen. Duschen ist möglich (zwar nur kurz aber immerhin) aber nur nach einigen Tagen, einfach die Schwestern fragen. Das Zimmer verläßt man nur morgens für ca. 5 min. wenn es zur Messung geht und dann nachmittags für ca 15 min., man kann dann den Gang rauf und runter laufen und den Heimtrainer nutzen. Frische Luft ist Mangelware. Gibt zwar ein Fenster was auf Kipp ist, kann man aber nur während seines Freigangs erreichen. Ansonsten ist der „Service“ einfach klasse, Kaffee soviel man will….hat mir sehr geholfen, da ich ja mit Beginn der RJT das Rauchen aufgeben mußte. Mir wurde auch täglich eine Beruhigungsspritze angeboten um die Problematik mit dem Rauchen in den Griff zu bekommen. Nochmals dickes Lob und vielen Dank

Antwort auf: Radiojodtherapie (RJT) – Erfahrungsberichte aus den Kliniken

| Beitrags-ID: 261306

Hallo !

Möchte euch meine Eindrücke über meine Radiojodtherapie in Großhadern sagen.

Ich wurde am Tag der Einweisung sehr freundlich in der Station aufgenommen, mir wurde mein Zimmer gezeigt,mitgeteilt was es zu Essen gab, und ich durfte dann unter Führung einer Schwester einen Rundgang mit Erlärung in der Station machen.

Den Rest des Tages hatte ich frei. ( Ankunft war 14.00 Uhr )
Wenn ich die Station verlassen habe und ich mich nur im Krankenhaus aufhielt, mußte ich nur Bescheid sagen.
Wenn man das Krankenhaus verließ mußte mann ein Formular unterzeichnen das man dies auf Eigene Verantwortung tut.

Am nächsten morgen wurde mir Blut und Urin abgenommen, einige Zeit darauf hatte ich ein Gespäch mit dem Stationsarzt. Er Klarte mich ausführlich über den Ablauf der Therapie auf, ca. 10 min, und fragte mich dann ob ich noch weitere Fragen hätte.
Da ich er sehr wißbegierig bin stellte ich noch weitere Fragen, die ich auch alle sehr ausführlich und mit aller freundlichkeit erklärt bekam.

Im ganzen hatte ich ein Gespräch von ca. 30 min.

Nach abschluß der Untersuchungen( alles Vormittag ) konnte Ich den Nachmittag des zweiten Tages wieder nutzen wie ich wollte .

Am 3 Tag waren wieder Untersuchungen angesagt, aber wieder Vormittag. Personal immer freundlich .

Am 4 Tag sollte mann nach dem Mittagessen nichts mehr zusich nehmen,
damit die Radiojodtablette ihre volle Wirkung erzielt.

Danach durfte ich die folgenden 48 Stunden nur in meinen Zimmer mit meinem Zimmergenossen verbringen. Nach dieser Zeit durfte man noch für einen Tag zwar das Zimmer verlassen mußte aber in der Station bleiben, kontakt mit anderen Personen aber Vermeiden.

Am 7. Tag kam eine Computersintgramm, und eine Messung meiner Radiaktivität. Alles war “ in Ordnung „. Ich wurde dann gegen 12.00 Uhr entlassen.

Meine Sachen die ich mitgebracht habe , konnte ich wieder mitnehmen.

Die Verpflegung war in Ordnung, Nach den 2 Tagen auf dem Zimmer konnte Ich wieder Duschen, ( Gemeinschaftsdusche) aber in Ordnung.

Das Personal war sehr freundlich. Habe mir an einem Tag sogar essen von draußen bestellt.

Zimmer sauber und in Ordnung.

Kann die Station KO nur jedem empfehlen.

Gruß Mike

Anna
Nutzer*In
follik.SD Krebs 2003

Antwort auf: Radiojodtherapie (RJT) – Erfahrungsberichte aus den Kliniken

| Beitrags-ID: 261307

Ich war vom Freitag dem 20.2.04 – Dienstag den 24.02.04 im Allgemeinen Krankenhaus St. Georg (Hamburg) zur RJT.
Aufnahme war um 8.30 es wurde Blut abgenommen und gegen 10.00 wurden wir auf die Station gebracht.
Die Station besteht aus 3 Doppelzimmer und 3 Einzelzimmer im Erdgeschoss. Ich bekam ein Doppelzimmer mit noch einer jungen Patientin, das war ganz nett, denn dadurch wurde die Isolation etwas aufgelockert.
Alle Zimmer sind mit Waschbecken und Toilette ausgestattet. Die Toilette ist mit einem Unterdruck – Absaug- System ausgestattet, was beim Spülen etwas laut war.
Die Fenster waren leider etwas hoch, wenn man raus sehen wollte, musste man sich auf einen Stuhl stellen.
Unser Zimmer hatte jeweils eine etwa 1,20 m hohe Mauer vor denn Betten stehen, also zwischen Zimmertür und Bett. Jeder Patient hatte einen eigenen Fernseher, Radio und Telefon. Die Fernseher waren richtig tolle Flachbildschirme an einen Schwenkarm befestigt, so dass man in verschiedenen Positionen und Richtungen fernsehen konnte. Das Telefon war gleichzeitig auch die Fernbedienung für das Radio und den Fernseher, also das ganze schon ziemlich fortschrittlich, hab ich auch so noch nicht gesehen. Fernsehen und Radio waren kostenlos, für das Telefon musste man pro Tag 1.90 Euro Miete zahlen und die Telefoneinheit kostet dort 0,10 Cent, also besser anrufen lassen.
Kurz nachdem wir unser Zimmer bekommen haben, ist eine sehr nette Schwester gekommen und hat uns über dem Stationsablauf informiert, außerdem hat sie uns darum gebeten, dass wir uns immer hinter den Mauern aufhalten, wenn die Schwestern ins Zimmern kommen. Unsere mitgebrachten Sachen konnten wir ganz normal in unserem Zimmer verstauen und alle am Ende wieder mit nach Hause nehmen.
Neben der Tür stand ein Tisch auf dem die Schwestern das Essen abgestellt haben, viel weiter sind sie auch nie in unser Zimmer gekommen.
Es wurde uns gesagt, dass wir das Zimmer in den ersten 24 Stunden nach der Kapseleinnahme nicht verlassen dürfen.
Das Essen war ganz ok. Frühstück und Abendbrot konnte man wählen, also was und wieviel man gern essen wollte. Kaffee und Tee konnte man sich immer soviel man wollte bestellen. Die Schwestern haben es dann gebracht. Mineralwasser und Saft konnte man sich vom Flur holen.
Vor der Kapseleinnahme kam dann der Arzt und hat uns aufgeklärt, untersucht und Blutdruck und Puls gemessen. Gegen 13.00 kam er dann mit der Kapsel, die wir direkt aus dem Reagenzglas schlucken sollten.
Ja und dann passierte eigentlich bis Montag nix weiter, die Schwestern brachten uns 4 x am Tag was zu essen und fragten wie es uns geht, ansonsten konnten wir völlig relaxen.
Am Sonntag durften wir dann das erstemal duschen, dafür bekamen wir Duschmarken. Bei duschen braucht man sich auch nicht beeilen, denn das Wasser reicht wirklich lange, man muss nur ständig auf den Knopf drücken, weil es eine Wassersparvorrichtung hatte, dass war schon etwas nervig, aber ansonsten kann man sich wirklich Zeit lassen.
Am Montag Morgen wurden wir das erst mal gemessen und zur Visite am Mittag wurde uns gesagt, dass wir am Dienstag entlassen werden. Das Szintigramm wurde am Dienstag Morgen gemacht, danach hatte ich das Abschlussgespräch mit dem Arzt und wir haben für Juni für die RJD einen Termin vereinbart. Um 11.00 war ich dann fertig und konnte gehen. Alles im allen war der Aufenthalt ganz Ok, die Schwestern waren alles sehr nett und sehr bemüht es uns so angenehm sie möglich zu machen. Ich fand das der Ablauf in der Klinik gut durchorganisiert war.

Liebe Grüße
Anna

Maria2
Moderator
pap. Karzinom pT3 tall-cell-Variante

Antwort auf: Radiojodtherapie (RJT) – Erfahrungsberichte aus den Kliniken

| Beitrags-ID: 261308

Hallo,

ich habe soeben die RJT in Regensburg bei den Barmherzigen Brüdern beendet (Nuklearmedizin ist dort Belegabteilung).
Das Zimmer war super: Einzelzimmer (allerdings gibt es auch Doppelzimmer, die aber nur mit 1 Person belegt waren), im 4. Stock, daher hell, ziemlich neu eingerichtet, sogar ein kleiner Kühlschrank am Zimmer, Fernseher kostenlos, Telefon ohne Grundgebühr, WC und Dusche (mit Duschmarken) am Zimmer.
Personal sehr freundlich, der Arzt war zwar nicht jeden Tag da (Belegarzt), aber wenn was zu besprechen war, hat er angerufen und auch gesagt, wenn mir noch Fragen einfallen würden, könnte ich jederzeit nochmal anrufen; hat sich auch für das Vorbereitungsgespräch viel Zeit genommen und mir die Möglichkeit gegeben, ausführlich Fragen zu stellen.
Das Ganze war (wohl auch, weil nur vier Zimmer da sind, also relativ klein) viel persönlicher und angenehmer als in einer Klinik mit einer großen Nuklearabteilung, wo man wohl damit rechnen muss, dass jedes Mal ein anderer Arzt kommt.
Aufnahme erfolgte am Montag um 16:00 Uhr, gegen 18:00 Uhr dann Schluck der Kapsel (4000 MBq). Anschließend 24 h am Zimmer bleiben, danach konnte man sich innerhalb des abgeschlossenen Teils der Station frei bewegen (z. B. in den Aufenthaltsraum gehen). Entlassung war nach täglicher Messung der Radioaktivität dann am Donnerstag Vormittag (nach Ganzkörperszintigraphie).
Essen war (für ein Krankenhaus) nicht schlecht, vier oder fünf Menüs zur Auswahl. Mineralwasser und Tee soviel man wollte.
Besteck und Tasse musste man selber spülen, das blieb am Zimmer. Getragene Wäsche wurde direkt vor der Entlassung gewaschen.
Das einzige, was mir zu schaffen machte, war, dass ich keinen Besuch bekommen konnte. Aber da der Aufenthalt relativ kurz war, hab ich mir eben mit Telefonieren beholfen.
Ich hab den untenstehenden Beitrag zur Uniklinik Regensburg gelesen und bin wirklich froh über meine Entscheidung.
Alles in allem: Sehr zu empfehlen! :)

Anonym
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