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Sunny2011
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papilläres SD-Ca (pT 3, L0, V0, pN 1)

Antwort auf: FAQ: Erfahrungsberichte von Schilddrüsenoperationen

| Beitrags-ID: 271476

Nachdem bei mir Ende August ein kalter Knoten links (1,3 cm) festgestellt worden war, wurde mir das Robert-Bosch Krankenhaus in Stuttgart empfohlem.
Innerhalb kürzester Zeit habe ich auch schon einen Termin bei Prof. Dr. Thon bekommen. Er selber wurde leider kurz vor meinem Termin zu einer Not-OP gerufen. Deswegen fand das Erstgespräch mit einem seiner Oberärzte statt.
Ich habe mich während des Gespräches sehr gut betreut gefühlt und man hat mir auch gleich zu einer SD-Op geraten. Der Termin wurde mir gleich für die darauffolgende Woche angeboten (Ende September). Während dieses Gespräches wurde ich gleich sehr gut über den Ablauf, mögliche Folgen, etc. aufgeklärt.
Am OP-Tag selber wurde nochmals ein Ultraschall morgens gemacht.

An den OP- Tag selber habe ich nur flüchtige Erinnerungen. Was ich jedoch von meinen Eltern erfahren habe, war, dass ich erst Abends um 19.30 Uhr auf die Station wieder gekommen bin (owbohl ich schon morgens um 9.30 Uhr operiert wurde). Gleich nach der OP hat der Professor meinen Vater angerufen und ihm das Ergebnis und den Verlauf der OP geschildert:
Leider hatte er keine guten Nachrichten. Diagnose: papilläres Schilddrüsenkarzinom T3 N1 (2/2). Die OP war wohl sehr schwierig und hat fast 4h gedauert, da der Knoten schon an Muskelgewebe (Richtung Stimmband) angewachsen war. Dank der Neuromonitoring und Mikroskopbrille verlief aber die OP gut und ich konnte am selben Tag noch sprechen. Klar meine Stimme war anfangs noch viel höher, aber das wird so langsam nach und nach besser! Mir wurde sowohl die ganze SD herausgenommen, als auch die Halslymphknoten!
Als ich abends ins Zimmer kam, habe ich natürlich alles wissen wollen: wie die OP verlief, und was rauskam. Meine Eltern mussten mir leider von der Diagnose berichten, denn die Pfleger und Ärzte im Aufwachraum wollten mir dazu keine Auskunft geben.

Die Nachsorge verlief leider nicht gut:
Morgens kam kurz ein Arzt vorbei, nahm mir Blut ab und verschwand wieder. Auch am nächsten Tag wieder genau das gleiche. Auf ein Gespräch ist er leider nicht eingegangen. Erst am 3. Tag fragt er mich dann, ob ich eigentlich wüsste, was ich nun hätte.
Und ich fnde das wirklich sehr erschreckend. Ich bekomme eine Krebsdiagnose und keiner der Ärzte oder Pflegepersonal hat es für nötig gehalten dies bezüglich ein paar Worte mit mir zu wechseln?! Keine psychonkologische Betreuung hat bei mir stattgefunden – obwohl immer groß damit geworben wird.
Erst nachdem meine Eltern ihrem Ärger Luft gemacht hatten, kam einer der Oberärzte abends vorbei und stand mir und meinen Eltern Rede und Antwort zu unseren Fragen.
Hätten wir uns nicht anfangs schon im Internet schlau gemacht, bzw. wäre meine Schwester keine Ärztin, wären wir völlig aufgeschmissen gewesen.
Klar und dann die Frage: Wie gehts nun weiter?
Hier antwortete der Arzt, dass sie eine Radiojodtherapie empfehlen würden und dass sich der Nuklearmediziner bei mir dann melden würde. Während meines Krankenhausaufenthaltes (5 Tage) bekam ich keinen Besuch eines Nuklearmediziners. Am Entlassungstag hieß es dann zu mir, dass sich der besagte Nuklearmediziner bei mir dann telefonisch bei mir melden würde. Telefonisch?! Eine wichtige Nachsorge für mich und dann wird das kurz zwischen Tür und Angel per Telefon besprochen? Unglaublich! Nunja der besagte Anruf blieb leider aus und heute schneite dann ein Brief ins Haus: Termin zur Radiojodtherapie! Einfach nur unglaublich!
Klar, ich habe mich mittlerweile schon längst woanders vorgestellt und war auch schon bei den Vorabuntersuchungen (Uni Klinik Ulm). Anfang nächster Woche beginnt dann dort die Radiojodtherapie. Die Ärzte und Pfleger machten einen wirklich sehr netten, kompetenten Eindruck. Nun bin ich gespannt und hoffe auf eine gute Nachsorge bzw. Weiterbehandlung!!!

FAZIT:
OP: super
Nachsorge: beschäment