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Studie: aggressive TSH-Unterdrückung nicht notwendig

Studie: aggressive TSH-Unterdrückung nicht notwendig

| Beitrags-ID: 255172

Hallo,

Original Titel:

diese Auswertung des National Thyroid Cancer Treatment Cooperative Study (NTCTCS) – Registers in den USA hat 4941 Schilddrüsenkrebspatienten nachverfolgt.
Die Mittlere Nachbeobachtungszeit ist 6 Jahre, und reicht von 0 bis 25 Jahre.

Die Patienten wurden nach dem AJCC-Staging-System eingeteilt
(siehe ATA (2009): Risikogruppen beim differenzierten Schilddrüsenkrebs).

Das Staging-System (Tabelle 4) wird von der ATA allerdings nur für die Dokumentation in den Krebsregistern der USA für sinnvoll gehalten, und für das Risikoeinschätzung innerhalb der nächsten Jahre an diesem Krebs zu sterben.

In dieser prospektiven multizentrischen Studie hatten Stage-III Patienten (siehe Tabelle 4) ein besseres Gesamtüberleben, wenn sie eine Radiojodtherapie erhielten [Anmerkung Harald anscheinend ohne vorangehende Schilddrüsenoperation(?) ], und Stage-IV-Patieten wenn sie ein Schilddrüsenoperation und eine Radiojodtherapie.

In allen Stadien zeigte sich, dass eine moderate Unterdrückung des TSH (subnormal bis normal) zur Verbesserung des Gesamtüberlebens beiträgt.

Mit einer aggressiven TSH-Unterdrückung (nicht nachweisbar bis unter subnormal) wurde kein weiterer Vorteil erreicht. Selbst bei Patienten mit Fernmetastasen brachte eine aggressive TSH-Unterdrückung keinen Vorteil.

Ein niedrigeres Staging und eine moderate TSH-Unterdrückung waren unabhängige Vorhersagewerte für ein bessere Gesamtüberleben.

Die Schlussfolgerung der Autoren:

Sie sehen frühere Ergebnisse bestätigt, dass eine Schilddrüsenoperation gefolgt von einer RJT zum Nutzen für hoch-risiko Patienten ist, nicht jedoch für low-risk Patienten.
Im Gegensatz zu früheren Studien (Carhill 2014) steht nun das Ergebnis, dass in allen Stadien eine moderate TSH-Unterdrückung von Vorteil ist, und eine aggressive selbst bei Patienten mit Fernmetastasen nicht notwendig scheint. Sie meine daher, dass auch bei high-risk Patienten drei Jahre nach Diagnose eine moderate TSH-Unterdückung zu empfehlen sei.

Viele Grüße
Harald


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MaBiKa
medullläres CA, OP 1987

Antwort auf: Studie: aggressive TSH-Unterdrückung nicht notwendig

| Beitrags-ID: 367348

Hallo Harald,

was versteht man unter „moderater TSH-Unterdrückung“?
Was verstewht man unter „aggressiver TSH-Unterdrückung““

MaBiKa

Antwort auf: Studie: aggressive TSH-Unterdrückung nicht notwendig

| Beitrags-ID: 367349

Hallo MaBiKa,

eine moderate TSH-Unterdrückung wird in diesem Artikel als „subnormal bis normal“ definiert.

Im einzelnen:

Es wurden TSH-Assays, der zweiten und dritten Generation, mit mindestens einer funktionellen Sensitivität von 0,1 mU/L.

Die gemessenen TSH-Werte mit diesen Assays wurden in 4 Gruppen kategorisiert (Score) [in den [-Klammern meine Intepretation]:

  1. nicht nachweisbar (mit diesen Assays)
  2. subnormal [unter dem Referenzwert aber noch nachweisbar [0,1 oder auch 0,05 bis untere Referenzwert, der ist abhängig von Labor und von der Altersgruppe]
  3. normal [innerhalb der Referenzwerte]
  4. erhöht [oberhalb der Referenzwerte]

Die Patienten wurden über einen langen Zeitraum kontrolliert und nur die Patienten, bei denen mindestens in der Hälfte ihrer Nachbeobachtungszeit ein TSH-Wert vorlag, wurden in die Analyse eingeschlossen. Die Daten von 3.268 Patienten von 4.941 Patienten erfüllten dieses Kriterium.
Die Patienten hatten also durch aus auch zu unterschiedlichen Zeiten verschiedene TSH-Werte. Die Patienten wurden daher nach dem Durchschnitt der obigen Score eingeteilt:

  • 1,0 bis 1,99 – aggressive TSH-Unterdrückung
  • 2,0 bis 2,99 – moderate TSH-Unterdrückung
  • 3,0-4 – nicht unterdrückter TSH

Trat in der Nachsorge ein Rezidiv auf, welches das anfängliche Staging revidierte, wurde der TSH-Score neu vom Beginn des Rezidivs berechnet.

Viele Grüße
Harald

PS: @MaBiKa: Bei einem medullären Schildrüsenkrebs macht man keine TSH-Unterdrükung, hier strebt man einen TSH-Wert im alterspezifischen Referenzbereich (Referenzwert) an.

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