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Papilläres Ca

Papilläres Ca

| Beitrags-ID: 256925

Hallo zusammen,

seit Dezember 2016 bin ich stiller Leser dieses Forum’s, da ich seit diesem Zeitpunkt die Diagnose papilläres SD-Carcinom erhalten habe.
Dieses Forum hilft mir sehr, die Krankheit besser zu verstehen und so auch zusammen mit den Ärzten die wichtigen Schritte „auf Augenhöhe“ einschätzen und Entscheidungen sowie weitere Schritte gemeinsam planen zu können.
Deshalb erst einmal vielen Dank für die Möglichkeit sich hier so ausführlich informieren zu können.

Kurz zu mir – mich (männlich) hat die Diagnose mit 30 Jahren getroffen, bisher verlief alles im Leben nach Plan, war immer gesund, dann bin ich Ende November auf Grund eines tastbaren Halslymphknotens (seitlich links) zu meinem Hausarzt gegangen – nach Ultraschall meinte er nur – „Das gehört da so nicht hin und muss genauer untersucht werden“. Schilddrüse im Ultraschall komplett unauffällig – kleine, unauffällige SD ohne Knoten.
Am Folgetag bekam ich direkt einen Termin beim HNO welcher mir mit Verdacht auf Halszyste zu einer zeitnahen OP riet um Gewissheit zu bekommen um was es sich tatsächlich handele. Bestätigung auch durch HNO – SD unauffällig. Ich willigte ein und wurde direkt in der darauffolgenden Woche operiert. Die OP verlief ohne Komplikationen, ich war positiv gestimmt, dass alles gut verlaufen würde. Dann kam der histologische Befund: 5 entfernte Lymphknoten davon 2 mit Absiedlungen eines papillären SD-Ca. Da steht man dann erst einmal da und denkt sich – sauber… und das in so jungen Jahren. Vermutung lag nahe, dass es kein großes Ca sein kann, da SD sonografisch unauffällig war.
Mit diesem Befund fädelte mein Hausarzt sämtliche weitere Schritte für mich ein u.a. die Vorstellung in nächstgelegener Klinik. Das Gespräch zur weiteren Planung lief noch in der gleichen Woche ab gefolgt von der OP mit Entfernung der SD + Lymphknoten im zentral rechten+linken sowie dem seitlichen linken Halskompartement. Trotz des erhöhten Risiko’s einer OP, welche 14 Tage nach der ersten OP stattgefunden hatte, hat der Chirurg ganze Arbeit geleistet – Stimmbandnerv intakt sonst auch keine Probleme mit den Nebenschilddrüsen alles i.O. .
Der Befund lies auch nicht lange auf sich warten Papilläres SD-Ca pT1a 5mm (links) mit Lymphgefäßeinbruch. 12 der 38 entnommenen Lymphknoten haben Absiedlungen des hauptsächlich follikulär gewachsenen papillären Ca’s aufgewiesen. Das nativ CT welches noch vor der OP gemacht wurde hat keine Absiedlungen in anderen Organen zum Vorschein gebracht.
Die Chirurgie fädelte alles weitere für mich ein, sprich die weitere nuklearmedizinische Behandlung im gleichen KH.
Nach anstrengenden 4 Wochen des Wartens folgte die lang ersehnte erste Radiojoddiagnostik mit erster Sonographie nach der OP. Die Sonographie ergab minimales Restschilddrüsengewebe (OP-bedingt) in der Schilddrüsenloge – sonst postoperativ keine auffälligen Lymphknoten – lediglich unspezifisch ovaläre Lymphknoten, welche teilweise leicht vergrößert sind, da sie nun vermutlich die Arbeit der entfernten Lymphknoten mit verrichten müssen. Die erste Szinitigraphie unter der Testdosis von 10 Mbq bestätigte den Verbleib des Restschilddrüsengewebes, welches durch die darauffolgende RJT unter 5,5 Gbq (TG vor RJT 1,3 bei TSH in natürlicher Unterfunktion >100) beseitigt werden sollte. Hier hat man wohl zu einer höheren Dosis gegriffen als den üblichen 3,7 Gbq um zeitgleich zur ablativen Therapie mögliche Absiedlungen in weiteren Lymphknoten zu beseitigen.
Die Woche stationärer Aufenthalt war gut auszuhalten, da ich bedingt durch die Unterfunktion so müde war, dass ich in dieser Zeit lediglich geschlafen, gegessen, vieeel getrunken und mich hier im Forum aufgehalten habe :).
Am Entlassungstag stand das Entlassungszintigramm an – dieses Szintigramm zeigte 3 Punkte in der Schilddrüsenloge, welche auf Restschilddrüsengewebe zurückzuführen sind sowie eine weitere Absiedlung in der rechten (nicht operierten) Halsseite – vermutlich ein weiterer Lymphknoten. Die operierte linke Seite war „sauber“. Sonst auch keine Auffälligkeiten außer den üblichen physiologischen Anreicherungen.

Nun ein paar Fragen:
Ich habe hier im Forum mehrere Berichte gelesen, dass ein Befall der Lymphknoten nicht immer sauber über ein Szintigramm nachgewiesen werden kann. Wird das radiomarkierte Iod I131 nicht auch über die Lymphbahnen im Körper verteilt und sollte sich bei einem vorliegend differenzierten Ca hier „falls befallen“ auch entsprechend anreichern? Wie hoch kann man das Ansprechen der möglich befallenen Halslymphknoten bei einer Aktivität von 5,5 Gbq einschätzen? Kann ich davon ausgehen, dass hier alles was differenziert ist sauber dargestellt wird oder muss man davon ausgehen, dass da noch mehr im „Busch“ ist?

Die Frage welche mich beschäftigt ist, ob man eine zusätzliche Lymphknotenentfernung auf der rechten Seite durchführen sollte, sozusagen obligatorisch, da das Szintigramm hier an einer Stelle angeschlagen hat.
Dies habe ich mit meinen Ärzten auch bereits durchgesprochen wobei es wohl nicht „den goldenen Weg“ gibt. Sie haben mir angeboten zusätzlich zur kommenden Radiojoddiagnostik im Juni 2017 eine PET-CT in rhTSH stimulierter Unterfunktion durchzuführen mit anschließender RID. Dies sollte dann einen hohen Grad an Gewissheit liefern sowie zur Entscheidung beitragen können ob eine weitere OP mit Entfernung der Lymphknoten (komplett oder gezielt) zervikal rechts in Betracht gezogen werden soll. Dies scheint auch für mich ein sauber durchdachter Plan zu sein (mal abgesehen von der hohen Strahlenbelastung).
Deshalb meine Frage, ist jemand von euch vor der gleichen Entscheidung gestanden? Kennt jemand einen ähnlichen Fall?

Eine weitere Frage – wir stellen gerade die Ersatz-Hormone mit L-Thyroxin ein (200 mikrogramm). Ich bin derzeit – Stand letzte Blutentnahe – noch in der Unterfunktion (TSH ~80) – in 2 Wochen habe ich eine weitere Blutentnahme um mir einen Überschwinger in die Überfunktion zu bewahren und rechtzeitig reagieren zu können. Ab wann macht es Sinn erstmals nach durchgeführter RIT den TG zu bestimmen? (ist jetzt 4 Wochen her) Mein TG lag nach OP, vor RIT bei TSH >100 (natürliche Unterfunktion) bei 1,3. Dementsprechend hoffe ich, dass die RIT alles beseitigen konnte…

Eine letzte Frage – kann ich normal meinem geliebten Sport nachgehen oder sollte ich auf irgendwas aufpassen / Rücksicht nehmen? Meine Frage zielt darauf ab, dass ich vermeiden möchte, dass evtl. Rückstände sich lymphogen weiter ausbreiten… sollte man deshalb Ausdauersport / Kraftsport erstmal unterlassen?

So jetzt ist der Bericht doch etwas länger als gedacht geworden.
Falls ihr euch den Bericht bis hierher durchgelesen habt – vielen Dank für eure Zeit, die ihr euch genommen habt!
Bin für jede Einschätzung dankbar.

Viele Grüße,
Luck612

Antwort auf: Papilläres Ca

| Beitrags-ID: 375643

Lieber Luck612

ein herzliches Willkommen im Forum!

Danke auch für den Bericht zu deiner ungewöhnlichen Krankengeschichte.

Ich versuch mal ein paar Antworten auf deine Frage zu geben:

  • Darstellung von Lymphknotenmetastasen im Ganzkörperszintigramm nach Radioiodtherapie (RIT)

    Wenn sehr viel gesundes Restgewebe der Schilddrüse bei der RIT noch vorhanden ist, dann strahlt dieses in der Ganzkörperszintigraphie so stark, dass Lymphknotenmetastasen die in der Nähe dieses Restgewebes sind überstrahlt werden, und so nicht zu erkennen sind.

    Wenn die Lymphknotenmetastasen schon entdifferenziert sind und kein Iod mehr aufnehmen, dann sieht man sie auch nicht. Dafür gibt es nach dem was du schreibst jedoch keinen Anschein.

  • Therapie von Lymphknotenmetastasen: Radioiodtherapie und/oder Operation.

    Da dein Karzinom sehr „früh“ (Primärtumor 5mm) Lymphknotenmetastasen gebildet hat, dürfen deine Lymphknotenmetastasen vermutlich nicht als indolent (=sehr langsam wachsend) eingestuft werden.

    Für die weiteren Therapie-Einscheidungen sollte auch vermerkt sein, wie groß die Lymphknotenmetastasen bei der chirurgischen Entfernung waren.

    Für das weitere therapeutische Vorgehen gibt es meines Wissen keine eindeutige Empfehlung. Wobei bei (nicht indolenten) Rezidiven im Hals der Operation eher der Vorrang gegeben wird; und auch hier nicht die Entfernung nicht nur des einen Lymphknoten, sondern des Kompartiments empfohlen wird.
    In der ATA-Leitlinie differenzierter SD-Krebs 2015: Übersicht….. Abschnitt C17 -C22 (nicht übersetzt).

    Ein entsprechende Kapitel in der britischen Leitlinie hab ich übersetzt.
    Rezidiv im Schilddrüsenbett oder Halslymphknoten (BTA 2014).

    Weiß ja nicht wie viele Erfahrung deine Klinik hat mit der Behandlung von Schilddrüsenkrebspatienten, wo es etwas komplizierter ist.

    Wichtig dürfte sein, dass ein Tumorboard von einem Nuklearmediziner und einem Chirurgen, die beide damit Erfahrung haben, zu einer (oder auch zwei unterschiedlichen) Empfehlungen kommen, so dass du dann für dich eine informierte Entscheidung treffen kannst.

  • Tg-Wert-Bestimmung nach Radioiodtherapie.

    Um eine Aussage über den Erfolg der Radioiodtherapie zu treffen, wurden die Zeiträume, wann der Tg-Wert kontrolliert werden soll, in den Empfehlungen der letzten Jahre immer größer gemacht. Inzwischen bei 9 bis 12 Monaten (bei low-risk Patienten).

    Eine erste Kontrolle wird meist nach 3 Monaten empfohlen, da man dann über das weitere therapeutische Vorgehen nachdenken kann.

    Es soll auch so sein, dass durch die Radioiodtherapie Schilddrüsen(krebs)zellen zerstört werden und es dadurch zunächst auch einen kleinen Anstieg des Tg-Wertes geben soll (so die Erklärung für einen leichten Anstieg meines Tg-Wertes 4 Wochen nach einer Radioiodtherapie).

    Kann es gut verstehen, dass du möglichst bald aus der Ungewissheit raus kommen möchtest. Aber ein zu früh abgenommener Tg-Wert durch den Hausarzt führt vielleicht nur zur mehr Verunsicherung.
    Verlass dich da lieber auf die vorgegebene Nachsorge/Nachkontrolle des Nuklearmediziner bzw. Endokrinologen.

    Der Tg-Wert dürfte da sicherlich auch nochmal eine Rolle spielen, bei der Entscheidung/Empfehlung, ob man eine RIT, PET/CT und/oder Operation macht.


    Ich hatte 1998 vor der 1. RIT bei einem TSH-Wert von >100 einen Tg-Wert von 12,4.
    Nach 8 Wochen, als der TSH-Wert unterdückt war, (und ich dann schon wieder die Schilddrüsemhormone absetzen musste – „natürlich“ finde ich eine Schilddrüsenunterfunktion übrigens nicht), war mein Tg-Wert bei <0,1;
    und in der Unterfunktion (TSH =149) vor der 2. RIT war der Tg-Wert bei 0,95)

    Die zweite RIT wäre nach den heutigen Leitlinien gar nicht notwendig gewesen.

    Leider braucht es bei der Schilddrüsenhormoneinstellung bei Schilddrüsenkrebs sehr viel Geduld.

  • Hormoneinstellung

    Wenn ich es richtig sehe, bist du nun 4 Wochen unter L-T4.
    Da ist der TSH-Wert von 80 dann doch noch sehr hoch.
    Auch wenn im allgemein gilt, dass man 6-8 Wochen warten sollte, bei einer Dosisänderung.

    Halte am besten Rücksprache mit der Nuklearmedizin bzw. Endokrinologie.

    Bei mir war es damals so, dass ich nach der ersten RIT, wo man auch noch nicht wusste welche Dosis, die richtige für mich ist, auch nach 4 Wochen einen zu hohen TSH-Wert (2,75) hatte, und die Dosis erhöht werden musste.
    (Damals hat man entsprechend der alten deutschen Leitlinie bereits nach 3 Monaten eine zweite RIT gemacht).
    Nach der zweiten RIT hatte ich bereits nach 4 Wochen – mit der höheren Dosis – einen fast unterdrückten TSH-Wert (0,11).

Viele Grüße
Harald

lostinspace
Nutzer*In
Multifokales pap. SD Karzinom T3

Antwort auf: Papilläres Ca

| Beitrags-ID: 375644

Hallo,

von mir kommt leider nicht viel fachliches… Ich wollte dir nur zwei Dinge mitgeben: Ich habe insgesamt 2 Pet-CTs bekommen und hatte – als die Bilder vorlagen – ein wirklich sehr gutes Gefühl für meinen weiteren Behandlungsweg.

Wenn du dich für ein Pet-CT entscheidest, empfehle ich dir, 2 – 3 Wochen vorher mal im Liegen die Arme weiter über den Kopf hinaus zu strecken und so eine Weile liegen zu bleiben. Ich habe während meines ersten Pet-CT starke Schmerzen gehabt, weil eben diese Haltung für mich völlig unnormal ist.

Auf mein zweites Pet habe ich mich also mit ein wenig Dehnung in den Wochen vorher vorbereitet und so war es überhaupt kein Problem.

LG

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Antwort auf: Papilläres Ca

| Beitrags-ID: 375645

Hallo Harald, Hallo Lostinspace,

vielen Dank für die ausführliche Rückmeldung.
Ich habe noch ein paar Fragen zu dem was ihr geschrieben habt:

→ Therapie von Lymphknotenmetastasen:

Mein Fall wird in einem Bord (Nuklearmedizin + Chirurgie) diskutiert. Ich fühle mich bei den behandelnden Ärzte sehr gut aufgehoben und vertraue auch auf diese. Dennoch hole ich mir sehr gerne zusätzliche Informationen ein, da es hier um mich und meine Gesundheit geht.
Ich habe Ende März nochmal eine Sono der Halsregion und dann Anfang Juni das PET und die RID.
In der Zwischenzeit muss ich hoffen, dass die RIT nachwirkt und auch die SD-Zellen des befallenen Lymphknotens auf der nicht-operierten Seite eliminiert.
Da die Meinungen der behandelnden Ärzte bzgl. der weiteren Maßnahmen auseinander gehen stellt sich mir die Frage:
Falls die RID im Juni bestenfalls kein Befall des Lymphknotens mehr anzeigt – bleibt mir dann eine weitere OP erspart (angenommen Tg liegt auch unterhalb der Nachweisgrenze)?
Oder gibt es Fälle, bei denen man dennoch eine OP vornimmt?

→ Einstellung SD-Hormone

Ich bin seit dem 01. Februar auf L-Thyroxin 200µg davor über 9 Tage schleichende Einnahme beginnend mit 50 µg bis zur Zieldosis.
Bei Blutentnahme am 02.02.2017 Betrug der TSH 80.
Bei Blutentnahme am 20.02.2017 Betrug der TSH 13,3.

Ich nehme somit effektiv seit ~3 Wochen L-Thyroxin 200µg, wobei mein TSH auf 13,3 gesunken ist. Habe in 2 Wochen eine weitere Blutentnahme und hoffe, dass ich bis dahin in den Zielkorridor komme… Wie lange hat es bei euch gedauert, bis ihr aus der Unterfunktion raus richtig eingestellt gewesen seid? Wie gesagt mein Anfangs TSH in Unterfunktion war >100.

→ TG-Wert Bestimmung

Nachdem was du mir rückgemeldet hast Harald, hatte ich heute meinen Hausarzt auf die TG-Wert Bestimmung angesprochen. Hierbei wurde ich ziemlich verunsichert, da er meinte, dass eine TG-Wert Bestimmung bei mir keinen Sinn machen würde, da dieser auf Grund des niedrigen Wertes vor, sowie nach OP als Marker nicht in Frage kommt bei mir. (Werte siehe Historie)

Für mich ist nach allem was ich gelesen habe der TG Wert brauchbar als Marker, sofern
a) es sich um papillären/ follikulären SD-Krebs handelt
a) die RJT Ablation durchgeführt wurde
b) keine TG Anti-Körper vorliegen. TAK

Trifft das so in jedem Fall zu oder hat mein Hausarzt hier etwas im Hinterkopf, was ich übersehen habe? Wird von entdifferenzierten Zellen auch TG gebildet?

Für mich war der niedrige TG-Wert vor OP ein Indiz dafür, dass gut operiert wurde (wenig SD-Restgewebe) und es keine größeren Absiedlungen geben kann. Deshalb war ich nach der Aussage etwas verduzt.

Folgende Historie:

Dezember’16 (vor totaler SD OP):
TSH 3,16 [0,27 < 4,2] / TG 14,7 [SECLIA] / TG AK < 10 [<115] SECLIA Januar’17 (nach totaler SD OP / vor RJT):
TSH 101,9 / TG 1,3 [Meth Kryp F] / Anti-TG-Roche 40,4 [<115]

Mitte Januar’17 RJT

Februar’16
Seit Ende Januar schleichende Einnahme von L-Thyroxin (Steigerung von 50µg auf 200µg). Sprich seit Anfang Februar auf 200µg.
02/02/17: TSH 80 / TG nicht bestimmt zu früh
20/02/17: TSH 13,3 / TG-AK 10 [<115] / TG nicht bestimmt zu früh

Vielen Dank für eure Antworten & Grüße!

Antwort auf: Papilläres Ca

| Beitrags-ID: 375642

Hallo zusammen,

bei mir ist es Ende dieser Woche soweit – erste Nachsorge nach OP / 1. RJT welche im Dezember/Januar diesen Jahres stattgefunden hat.

Mir steht folgendes Programm bevor:

Dienstag: letzter normaler Tag inkl. LT4+LT3 Einnahme
Mittwoch: Absetzen der Hormone & Thyrogen #1
Donnerstag: Thyrogen #2
Freitag: FDG PET + Kapsel I131 370MBq
Samstag: –
Sonntag: Blutentnahme für TG-Bestimmung
Montag: RID Ganzkörper-Szinti + Wiedereinnahme Hormone

Gibt es etwas, was hierbei beachtet werden muss?
Jodarm ernähre ich mich schon die letzten 4 Wochen. Muss hinsichtlich der FDG-PET etwas beachtet werden bzgl. zuckerhaltigen Lebensmittel die Tage davor?

Auf der einen Seite bin ich froh, dass es endlich soweit ist, auf der anderen Seite ist es nicht gerade toll und ziemlich nervenaufreibend, da nach der ersten RJT noch ein Lymphknoten gestrahlt hat. Ich hoffe da ist jetzt alles beseitigt, damit ich in die normale Nachsorge entlassen werden kann.
Was ich noch gesagt haben will: Eure Beiträge hier helfen mir sehr, mit meiner Krankheit umzugehen – jeder einzelne!
Ich hoffe, dass ich mit meiner Geschichte irgendwann, irgendjemand auch den Weg leuchten kann wie ihr mir!

Grüße,
Luck612

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Chrysantheme
Nutzer*In
ektopes pap. SD-Karzinom pT2 pN1a, Hashimoto

Antwort auf: Papilläres Ca

| Beitrags-ID: 375641

Hallo Luck

Ich möchte dir kurz Mut machen:
Ich hatte nach OP und 1.RJT auch noch einen befallenen Lymphknoten übrig, der war leider bei der OP übersehen worden, weil er abseits der anderen befallenen Knoten lag. Er strahlte allerdings sehr schön bei der Szintigrafie (nach der 1.RJT), war also sehr gut zu sehen.
Bei mir hat die eine RJT ausgereicht auch diesen befallenen Lymphknoten zu entfernen, bei der RJD 6-7 Monate später strahlte dort nichts mehr.

Für eine Entscheidung weitere OP (und ggf. später noch eine RJT) oder gleich noch eine RJT würde ich neben den von Harald genannten Kriterien noch in Erwägung ziehen, wie gut du die jeweilige Behandlung bisher vertragen hast und welche Nebenwirkungen/Risiken du eher hinnehmen würdest.

Grüße,
Chrysantheme.

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Antwort auf: Papilläres Ca

| Beitrags-ID: 375646

Hallo Luck,
Mein Bericht kommt zwar etwas spät, aber auch ich hoffe, Dir Mut zuschicken zu können!
Ich habe eine ähnliche Krankengeschichte wie meine Vorschreiberin Chrysantheme. Auch ich hatte nach der OP noch einen befallenen Lymphknoten. Meine RJT war im Februar diesen Jahres. Dann Mitte Mai erfolgte eine Untersuchung im PET-CT und ein dreitägiger Aufenthalt in der Nuklearklinik. In einem dort durchgeführten Testlauf wurde mir 502
502 MBq Iod oral appliziert und das Ergebnis des später angefertigten Ganzkoerperszintigramm steht: die bekannte LK-Metastase weist keine Speicherung auf.
Also, meine erste RJT-Therapie hat ganze Arbeit geleistet. Meine Chancen für eine erneute OP standen bei 50%.
Und da bei die Sache erfolgreich war, muss ich erst im November zur ambulanten Kontrolle und in einem Jahr zur stationären Kontrolle mit Radiojodtest.
Fazit: am 17.05. diesen Jahres war ich mit schlotternden Knien in der Klinik und festgestellt wurde, dass die Behandlungen bis dato alle erfolgreich waren, deshalb KOPF HOCH!
Wenn ich mich recht entsinne, hattest Du noch ne Frage zu Sport.
Meine Ärzte erlaubten mir immer relativ schnell, damit zu beginnen. Auf die Narbe aufpassen und auf den eigenen Koerper hören.
Lg Susanna-Maria

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Antwort auf: Papilläres Ca

| Beitrags-ID: 375647

Hallo zusammen,

vielen, vielen Dank für all Eure Zusprüche und Erfahrungen.
Ich bin seit heute Mittag zurück von meinem kleinen Wochenendausflug.

Freitag:
Pet-CT –> unauffällig alles i.O.
Radiojodkapsel 370 MBq

Montag (heute):
RID –> Keine Speicherung mehr im Halsbereich. So lange bin ich bei den letzten beiden Untersuchungen noch nie unter der Platte gelegen…
TG –> Unter Stimulation TSH=122 liegt er bei 0,8 (Antikörper hatte ich vergessen nachzufragen, hatte ich aber nur geringfügig das letzte Mal, also aussagekräftig). Vor Thyrogen lag TG <0,3 bei TSH ~0,3.

Mein Arzt meinte: „Sie dürfen sich freuen“ und das mache ich heute auch! Ich bin unendlich Dankbar in erfahrene Hände gekommen zu sein (Chirurgie + Nuklearmediziner) & dass es diese Platform hier gibt!
Am 06.12.2016 ging alles los – heute ist der 12.06.2017 und es scheint überstanden zu sein – das Gröbste!!!

Ich habe im Sprechzimmer noch eine Frau kennengelernt, die heute
zur RJT eingewiesen wurde und sie auf dieses Forum aufmerksam gemacht. Falls Sie das lesen sollte: Alles Gute – es wird alles werden!

Liebe Grüße & Danke dass es euch gibt!
Luck!

Antwort auf: Papilläres Ca

| Beitrags-ID: 375648

Hallo Luck,
Tolle Nachrichten!!!!
Ganz genau das hat mein Arzt auch gesagt: Sie dürfen sich freuen.
Wir haben mit dem Schilddrüsenkrebs ja glücklicherweise eine Krankheit, die in den meisten Faellen gut behandelbar ist.
Ich freu mich mit Dir!
Lg Susanna-Maria

Antwort auf: Papilläres Ca

| Beitrags-ID: 375649

Hallo Luck,

danke für deinen Bericht, den Zuspruch und das Weitersagen!!!

Das sind wirklich super Ergebnisse, zu mal der eh schon niedrige Tg-Wert noch weiter fallen dürfte.
siehe : Resetbutton nach Operation und Radioiodtherapie (RIT).

Nach einer Nachbeobachtung von 2 Jahren, gehörst du zur Risikogruppe:
Exzellentes Ansprechen der Therapie (Excellent response) :D

Viele Grüße
Harald

Antwort auf: Papilläres Ca

| Beitrags-ID: 375640

Hallo liebes Forum,

nun nehme ich mir die Zeit den Status Quo festzuhalten:
Diagnose und OP sind nunmehr 1 Jahr zurück – ich lebe mittlerweile wieder wie zuvor – naja fast. Ich bin positiv gestimmter und lasse mich von belanglosen Dingen nicht mehr Stressen. Auch haben sich meine Einstellung „immer schneller, höher, weiter“ auf das wichtigste fokusiert und das ist nun mal die Gesundheit! Ich nehme mir wieder viel Zeit für Sport, ernähre mich ausgewogen und genieße das Leben.
Heute vor einem Jahr hätte ich nicht gedacht, dass alles so schnell wieder gut wird – ich freue mich richtig auf die Weihnachtszeit und die Tage dazwischen, was letztes Jahr undenkbar gewesen wäre.

Mein erster regulärer Nachsorgetermin habe ich hinter mich gebracht.
Ultraschall unauffällig mit dem bekannten Lymphknoten welcher postoperativ die Arbeit der entfernten LK übernehmen muss. Dieser ist ovalär mit exzentrisch echoreichem Hilus, was Indiz dafür ist, dass nicht maligne.

Blutwerte wie folgt:
Tg<0,3 (unterhalb Nachweisgrenze)
TAK<10 (unterhalb Nachweisgrenze)
TSH<0,01
– FT3 5,5 [3,1-6,8]
– FT4 24,4 [12-22]

Medikation (täglich):
– 100 Novothyral (20ug T3, 100ug T4)
– 125 L-Thyroxin (125ug T4)

Angestrebter TSH nach Rücksprache mit NUK: 0,1-0,2

neue Medikation (täglich):
– 100 Novothyral (20ug T3, 100ug T4)
– 112 Euthyrox (112ug T4)

Anfang Februar werde ich wieder Blut kontrollieren lassen um zu schauen ob mein TSH auf die Reduktion angesprochen hat.

Ich wünsche euch allen frohe Weihnachten & einen guten Start ins neue Jahr! Euch allen nur das Beste!

Ich werde euch auf dem Laufenden halten.

Beste Grüße,
Luck612

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Antwort auf: Papilläres Ca

| Beitrags-ID: 375650

Hallo liebes Forum,

zuerstmal das Wichtigste: Es geht mir sehr gut! :) Narbe ist immer noch am heilen und macht sich ab und zu mal bemerkbar – mal abgesehen davon ist alles im Lot und ich kann alles ganz gewöhnlich im Leben meistern. Verspüre keine Einschränkung!

Nun habe ich meine zweite Nachsorge hinter mich gebracht:
Lymphknoten lateral links/rechts sind weiterhin unauffällig. Mein bekannter LK „Last Man Standing :twisted:“ auf der linken Seite ist sogar etwas kleiner geworden 12x3mm mit extentrischen echoreichem Hilus. Kein Lokalrezidiv in der SD-Loge.

Blutwerte wie folgt:
Tg<0,3 (unterhalb Nachweisgrenze)
TAK<10 (unterhalb Nachweisgrenze)
TSH=0,02
– FT3 4,8 [3,1-6,8]
– FT4 22,8 [12-22]

Medikation (täglich bis Nachsorge):
– 100 Novothyral (20ug T3, 100ug T4)
– 100 Euthyrox (100ug T4)

Angestrebter TSH nach Rücksprache mit NUK: 0,1-0,2

neue Medikation (täglich):
– 100 Novothyral (20ug T3, 100ug T4) (Novothyral wird konstant gehalten)
– 75 Euthyrox (75ug T4) (seit November 2017 Reduktion von 125 -> 75!)

Aus anderen Beiträgen lese ich immer dass es Sinn machen kann das T3 einzeln zu verabreichen, da es so besser steuerbar ist. In Novothyral sind 20ug T3 enthalten – das ist eine hohe Menge, wenn ich es mit anderen Mitgliedern hier vergleiche. Kann das langzeitig zu Problemen führen? Mein T3 ist genau da, wo er vor OP mit SD war – also für mich als Laie ein gutes Indiz oder?

Anfang Juli werde ich wieder Blut kontrollieren lassen um zu schauen ob mein TSH auf die Reduktion angesprochen hat.

Ich werde euch auf dem Laufenden halten.

Beste Grüße,
Luck612

Antwort auf: Papilläres Ca

| Beitrags-ID: 375651

Hallo Luck612,

deine Frage ist ja eigentlich ein neues Thema.

Zur Kombinationstherapie von L-T4 + LT3 gibt es die Europäische Leitlinie zur L-T4 und L-T3-Substitution (2012).

Dort wird eben eine geringere Dosis von T3 empfohlen, weil man fürchtet, dass das fT3 zu stark auf das Herz wirkt.

Viele Grüße
Harald

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AlbaLeitungsteam SHG Magdeburg pap. SD-Ca., foll. Variante, pT2, 2002

Antwort auf: Papilläres Ca

| Beitrags-ID: 375652

Hallo Luck,

so richtig Haralds Hinweis auf die Empfehlungen der Leitlinien ist – solange es Dir gut geht, Deine Werte im gewünschten Rahmen sind und Dir auch ärztlicherseits nichts anderes empfohlen wird, würde ich nichts ändern. Never change a running system.

Möglicherweise wird so ein Kombipräparat wie Novothyral noch anders verstoffwechselt als wenn man Thyroxin und Thybon getrennt einnimmt, wer weiß das schon? In den – verschiedenen – Leitlinien stehen zudem Empfehlungen mit unterschiedlicher Absicherung (Evidenz).

Ich will Dir nichts einreden, aber ich selbst würde beim derzeitigen bleiben und etwaige Veränderungen von oben genannten, nicht aber 1:1 von einer solchen Leitlinie abhängig machen.

Schön dass es Dir gut geht, findet Alba

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