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Ein Hallo direkt aus der Schön Klinik Hamburg

Ein Hallo direkt aus der Schön Klinik Hamburg

| Beitrags-ID: 259156

Hallo liebe Menschen,

Ich bin seit Donnerstag früh in der Schön Klinik. Mein Weg hierher war lang und zieht sich über 5 Jahre.
Mit den Fachbegriffen hab ich es nicht so aber ich berichte mal.

Vor ca. 5 Jahren ging es mir psychisch immer schlechter, ich war antriebslos, unkonzentriert und schnell reizbar. Schlafstörungen begleiteten mich schon eine Weile (damals 29 Jahre jung).

Mein Hausarzt schrieb mir ein Psychopharmaka auf und damit würde es vorerst besser. Aber nur ein paar Monate. Dann wurde ich in die Tagesklinik Volksdorf überwiesen, für die war ich am Ende aber „zu gesund“.

Durch einen Zufall würde dann mal ein großes Blutbild gemacht und eine starke Schilddrüsenüberfunktion festgestellt. Inzwischen hatte ich auch schon einen Tremor.
Nun ja es gab dann also ein Pillchen und wurde erstmal besser. Alle 6 Wochen war ich zur Kontrolle. Nach einem Jahr, stürzten meine Werte in eine krasse Unterfunktion ab. Es war auch ein Knoten vorhanden, der im UKE punktiert wurde. Dieser war aber nur mit Sekret gefüllt und nicht weiter der Rede wert.
Ab da gab es bis zum 17.01.19 L-Thyroxin. Und das wirkte ganz gut, dachte ich. Die Werte waren immer durchwachsen, nie stetig und man sagte mir immer, das wäre beim Basedow normal, dass es sehr schwankt. Also nahm ich das so hin.
Mitten im Studium wurde es wieder schlechter, wieder unkonzentriert, wieder Schlaflos oder dauermüde und ich konnte mir nichts mehr merken. Dann im Oktober 18 plagte mich mehr und mehr ein schlimmer Juckreiz. Im November würde ich zum Hautarzt geschickt, Haus- und Hautarzt nahmen Blut ab. Vom Hausarzt hörte ich nichts, also war wohl alles wie gehabt. Der Hautarzt meinte, das hängt mit der SD zusammen und erhöhte die Dosis L-Thyroxin. Am 17.01.19 waren diese nun leer.

Ich ging zum Arzt und dort wunderte man sich, dass sie schon leer waren. 5 Min später entnahm man mir Blut und sagte ich solle am Tag drauf sofort dort zur Sono.
Gesagt. Getan.
Die Sono ergab, dass die SD sehr klein ist und in jedem Lappen einen Knoten hat. Links echoreich, rechts echoarm.
Der Verdacht:SD-Krebs stand im Raum.
Eine Woche später saß ich im Endokrinen Zentrum der Schön Klinik. Mit Mundschutz, da ich am Morgen eine fette Mandelentzündung bekam und die Untersuchung nicht verzögern wollte.
Nochmal Sono, nochmal Blut und Szintingraphie. Das war am Do, am Dienstag darauf endlich die Ergebnisse.

Extreme Überfunktion (die Mendis waren seit dem Hausarztbesuch abgesetzt) mit kalten Knoten. Anraten der Mediziner, vollständige Thyreodektemie.

Nach 2 Tagen beraten und Abwägen der Entschluss, raus mit dem Ding, nicht lange rummachen.

Nun bin ich am Do dieser Woche 21.02.19 in die Schön Klinik gekommen, hatte eine sch… Angst und musste warten.
Um 6:30 Uhr da, um 12 Uhr endlich im Op.
Um 15:30 Uhr hellwach im Aufwachraum. Dann stand die Chirurgin bei mir:“ wir mussten ihre Op abbrechen, es wurde nur der linke Lappen entnommen, irgendwas stimmt mit einem der Stimmenbandnerven nicht“.

Super… -.-

Wieder auf Station ging es mir gut, es hieß ich komme gleich am Freitag wieder unters Messer, sofern der HNO sein Go gibt. Das passiert nur in 7% der Fälle, dass abgebrochen werden muss.
Toll ich bin was besonderes -.- So besonders wäre ich beim Musik machen lieber (Sängerin).

Freitag früh zum HNO, konnte sogar wenn auch etwas heiser, singen. HNO war entzückt und ich begann wieder zu hungern und meine Besucher auszuladen.
Bis 13 Uhr harrte ich aus, dann durfte ich wieder das Kleid mit hinten offen anziehen… es wurde 14 Uhr, nichts.
Es wurde 15 Uhr, langsam verabschiedete sich mein Kreislauf.
Um 16 Uhr kam dann eine Ärztin, wir schaffen es heute nicht mehr.
BAMMMM…. Nervenzusammenbruch, Heulkrampf, volles Programm und Alarm in Tüten. Der Hormonüberschuss, der noch immer da ist, machte sich bemerkbar und ich verspürte unbändige Wut.
Plötzlich sitzt der Chefarzt neben mir, beruhigt mich, sagt mir am Montag um 9 Uhr wird er mich operieren.
Ok, gut, Hand drauf.
Sie können aber nach Hause. Ja das mag für viele toll sein, ich weiß wäre ich heim gegangen, ich wäre nie wieder her gekommen.

Japp bis jetzt lief es echt blöd aber da kann keiner was für. Ich bin froh dass Frau Dr. Fischer bei der Op lieber abgebrochen hat anstatt eine Heldenleistung vollbringen zu wollen.
Das Personal hier ist zauberhaft und ganz lieb. Und auch die anderen Ärzte sind super im Umgang mit mir und ich bin aktuell eher Modell Abenteuerurlaub :D

So nun liege ich als hier, inzwischen allein im Zimmer und warte also dass es schnell Montag wird. Der Deal ist, Montag Op, Dienstag Sono und dann ohne eine weitere Nacht heim.
Ich hoffe nun dass dann alles gut geht.

Aber was ist denn danach?
Wenn die SD raus ist, knallt mein viel zu hoher Hormonspiegel dann in den Keller? Auf was muss ich mich gefasst machen bis sich das eingependelt hat?
Ufff…

Japp das war nun viel Text.
Danke fürs lesen, wenn Du bis hier her gekommen bist. :)

Gruß
Jana

InSeNSU
Moderator
Basedow, Hypoparathyreoidismus

Antwort auf: Ein Hallo direkt aus der Schön Klinik Hamburg

| Beitrags-ID: 385165

Hallo Jana,

du klingst tapfer, das ist gut! Trotzdem :console: . Halt durch, es wird kein „Spaziergang“, aber bestimmt auch kein „Weltuntergang“.

Leider kann auch der beste Arzt (und zu denen gehört der Chef dort!) keine 100 % Garantie geben, denn Menschen sind keine Autos, will sagen, wo und wie die Organe im individuellen Fall angeordnet zueinander liegen, ist bei jedem Mensch verschieden!

Meine Erfahrungen zu den Risiken: Eine einseitige Stimmband-Nerv-Lähmung hat sich bei mir nach einem Jahr noch erholt und trotz Nebenschilddrüsen-Unterfunktion nach der zweiten OP (das weitere Standard-Risiko) würde ich niemand von einer Schilddrüsen-OP abraten, wenn sie wirklich erforderlich ist.

Man ist hinterher vielleicht nicht „gesund“, aber doch weniger krank als vor der OP, und das ist ja der Sinn der Sache. Mit etwaigen Problemen bist du außerdem hier im Forum nicht allein und kannst auf sehr viel Erfahrungswissen zurückgreifen.Die medikamentöse Einstellung dauert leider einige Wochen, aber auch die gehen vorbei, und dann kommt wieder relativ normaler Alltag.

Ich drück dir (und dem Chirurgen 😉 ) jedenfalls erstmal ganz fest die Daumen :daumen: :daumen: und freue mich, wenn du hinterher berichtest, dann sehen wir weiter.

Alles Gute wünscht dir
Frauke

P.S. Denk dran: Hier schreiben nur die Leute, die noch Probleme haben, die vielen anderen, die nach einer Schilddrüsen-OP keine Probleme mehr haben, haben ja kaum Grund, hier im Forum aufzutauchen!

1 Nutzer*in hat sich für diesen Beitrag bedankt.
Hansjoerg
Nutzer*In
2015 SD, wegen Kropf entfernt, ohne SD Krebs

Antwort auf: Ein Hallo direkt aus der Schön Klinik Hamburg

| Beitrags-ID: 385166

Hallo

Also ich bin einer von den Leuten, welcher keine Probleme hat aber sich gerne hier ab und zu mal ausstauscht :-)

Was ist dann genau das Problem mit deinem Stimmbandnerv?

Also ich bin auch was besonderes :-)

Bei mir wollten sie die OP auch fast abbrechen.. haben sie aber dann zum Glück doch durchgezogen.
Dies aus dem Grunde, weil sie die Stimmbandnerven nicht gesehen haben. Heraussgestellt hat sich nun, dass diese halt bei mir anatonomisch irgendwo komplet anders durchlaufen als sie sollten.
Sie haben diese wärend der OP nie gesehen.. Im Nachhinein wurde ich gefragt, ob man mich anonymisiert als Schulungszweck gebrauchen dürfe :-)

Die Hormon Einstellung kann schon etwas dauern. Speziell wenn Du vorher in einer Überfunktion warst oder ein Auf und Ab hattest..
Aber halte Dich einfach an die positiven Berichte hier.. Jeder schreibt seine eigene Geschichte.

Ich drück Dir auf jeden Fall die Daumen!

Kommt gut!

Viele Grüsse aus der Schweiz

Hansjörg

1 Nutzer*in hat sich für diesen Beitrag bedankt.

Antwort auf: Ein Hallo direkt aus der Schön Klinik Hamburg

| Beitrags-ID: 385167

So da bin ich wieder :)
Die zweite Op ist überstanden ohne weitere Kmplikationen.
Morgen darf ich das KH verlassen.

@Hansjörg
Bei der ersten Op hatte nach der Entfernung des linken Lappens, der rechte Stimmenbandnerv kein Signal mehr gegeben. Daher hat man die vollständige Thyreodektemie abgebrochen. Das Risiko dass der Nerv geschädigt ist oder wird, war zu groß. Die Folge hätte ein Luftröhrenschnitt sein können.
Darum musste das erst vom HNO nochmal geprüft werden.

Ich habe Op Nr.2 gut überstanden. Diesmal habe ich ein paar kleine Zipperlein mehr als am Donnerstag, was aber auf die Lagerung während der Op zurückzuführen ist.

Ich bin froh dass ich es nun hinter mir habe und hoffentlich schnell genese. Damit es mir künftig wieder besser geht.

Viele liebe Grüße von Station 7c

1 Nutzer*in hat sich für diesen Beitrag bedankt.
dkr
InSeNSU
Moderator
Basedow, Hypoparathyreoidismus

Antwort auf: Ein Hallo direkt aus der Schön Klinik Hamburg

| Beitrags-ID: 385168

Hallo Jana,
Das ist ja prima, dass du dich zurückmeldest!🙂
Weiterhin guten Verlauf der Dinge wünscht dir
Frauke

1 Nutzer*in hat sich für diesen Beitrag bedankt.
Anonym
Gast

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