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Corona App – würdet ihr sie nutzen?

Maria2
Moderator
pap. Karzinom pT3 tall-cell-Variante

Antwort auf: Corona App – würdet ihr sie nutzen?

| Beitrags-ID: 388594

Hallo Frauke,

das mit dem Tagebuch ist keine schlechte Idee.
Es kommt aber ganz auf die alltäglichen Abläufe an, ob es funktioniert oder nicht, finde ich.
Ich hab die Corona-App drauf, anderen würde sie aber mutmaßlich mehr bringen, nämlich beispielsweise allen, die öffentliche Verkehrsmittel nutzen. Da bringt ein Tagebuch gar nichts.
Ebenso beim Einkaufen – wie soll ich wissen, wer letzte Woche gleichzeitig mit mir im Geschäft war? Aber da nützt die App wohl auch nicht viel, weil sie eine kurze Begegnung ohnehin als geringfügig einschätzt, soweit ich`s verstehe.
Bei den Kriterien (mehr als 15 Minuten, ohne Abstand) hab ich so ein bisschen meine Zweifel, weil ich nicht glaube, dass etwa im Gespräch mit einer Person erst nach 15 Minuten so viele Viren rübergeflogen sind, dass man davon krank werden könnte, während ein Gespräch mit 10 Minuten noch sicher ist 🙄
Ansonsten würde ich wohl anhand meiner Alltagsabläufe die länger dauernden Kontakte noch zusammenkriegen, denke ich: Familie, Arbeit, Chor, … Wilde Parties im Englischen Garten feiere ich ja nicht (mehr) 😉

Mein (bisheriges) Fazit für die App: Wer öffentliche Verkehrsmittel nutzt, für den schätze ich sie als äußerst nützlich ein. Ansonsten sehe ich sie als zusätzliche Möglichkeit, evtl. Infektionsketten nachzuvollziehen.

Viele Grüße von
Maria

Antwort auf: Corona App – würdet ihr sie nutzen?

| Beitrags-ID: 388595

Hallo,

den Artikel in der Zeit ist nun auch frei erhältlich, weil es für so viel Diskussion gesorgt hat:

Das „Kontaktagebuch“ ist dort nicht im Titel, sondern nur auf Seite 2 der Untertitel, zentrales Thema ist die Unterbrechung der großen Infektionsketten mittels Cluster-Identifikation, und wann wer durch wen in Isolation geht, und wann der Test gemacht werden soll:

  • Cluster sind: können sein Großraumbüro, eine Fußballmannschaft, ein Volkshochschulkurs,Schulklasse [nicht erwähnt im Artikel: Zugabteil, Bus, …]
  • Isolierung der Clustermitglieder von fünf Tagen
  • „Ich würde diese Mischung aus Quarantäne und Isolierung „Abklingzeit“ nennen, um die Begrifflichkeiten nicht zu verwässern.“
  • Am Ende dieser fünf Tage (und nicht vorher) testet man die Mitglieder des Clusters.
  • „Änderung unserer Strategie: eine Testung auf Infektiosität statt auf Infektion“

Das „Kontakt-Tagebuch“ spielt im Artikel eine untergeordnete Rolle, da geht es nur darum dem Gesundheitsamt die Arbeit zu erleichtern.
Wobei der Begriff und im Kontext der eigentlichen Aussage des Zeit-Artikels ein absoluter PR-Gau ist.

In der Süddeutsche Zeitung kommentierte Werner Bartens – den ich als Medizin-Journalist sehr schätze:

    Kontakt-Tagebücher sind realitätsfremd
    Seit Beginn der Pandemie stellt Christian Drosten sein Talent zur Aufklärung in den Dienst der Allgemeinheit – trotz teils absurder Anfeindungen. Aber in einem Punkt hat sich der Virologe vergaloppiert.

    SZ Plus 9.8.2020 (nur für Abonnenten der SZ)

Das Kaffeetrinken im trauten Kreis mit einem/einer Freundin, welches das „Kontak-Tagebuch“ nahelegt, spielt in der Cluster-Strategie eine untergeordnete Rolle.

Viele Grüße
Harald

Jan
follik. SD-Ca; OP 04-05/2001

Antwort auf: Corona App – würdet ihr sie nutzen?

| Beitrags-ID: 388596

Liebe Leute,

mehr als die Frage nach der technischen Sicherheit treibt mich die Frage nach der Sinnhaftigkeit dieser „Corona-Warn-App“ um:

Wenn ich es richtig verstanden habe, müsste ich im Falle (m)einer Infektion diese in die App eintragen. Dadurch sollten andere Menschen bzw. deren Apps per Bluetooth von der Gefährdung erfahren, die nun von der Nähe zu mir ausginge.

Gleichzeit aber sollte ich mich, frisch infiziert, für zwei Wochen in Quarantäne begeben bzw. so lange, bis keine Ansteckungsgefahr mehr von mir ausginge.

Wenn ich aber in Quarantäne bin: Wann, wie und wo sollte meine App dann andere Apps informieren?

Angenommen, meine Überlegung gründete weder auf einem Informationsdefizit noch enthielte sie einen Denkfehler:
– Wozu ist die App dann eigentlich gut?
– Und was rechtfertigt dann die Ausgabe von 63 Millionen Euro für die Leistungen von SAP und Telekom (Quelle: Der Freitag 1-2021 vom 07.01.2021); dabei sind die Marketing-Ausgaben noch nicht eingerechnet?

Inzwischen höre ich kaum noch offizielle Verlautbarungen zu dieser App – geschweige denn, Erfolgsmeldungen …

Anonym
Inaktiv

Antwort auf: Corona App – würdet ihr sie nutzen?

| Beitrags-ID: 388597

Hallo Jan,

sehr gute Fragen!

Falls man allerdings nicht weiss, dass man infiziert und ansteckend ist, könnte man theoretisch hinterher nachverfolgen an Hand eines Bewegungsprofils…

Alexa

Antwort auf: Corona App – würdet ihr sie nutzen?

| Beitrags-ID: 388598

Hallo Jan,

Wenn ich aber in Quarantäne bin: Wann, wie und wo sollte meine App dann andere Apps informieren?

Das hat sie vorher schon. Die Apps informieren sich gegenseitig, in dem Moment, in dem sie sich begegnen, indem sie anonyme Schlüssel austauschen. Wenn nun ein Teilnehmer sein positives Ergebnis einträgt, wird diese Meldung an einen Server übertragen, von dem alle Apps regelmäßig neue Meldungen abrufen. Jede App überprüft dann, ob bei den registrierten Begegnungen der letzten zwei Wochen einer der abgerufenen positiven Befunde dabei war und informiert, wenn dies der Fall war. Ältere Begegnungen als zwei Wochen werden fortlaufend gelöscht.

Das heißt, Deine Begegnungen mit anderen Apps wurden bereits zum Zeitpunkt dieser Begegnungen von denen registriert.

In Wirklichkeit ist es noch etwas komplizierter, was die Schlüssel betrifft, da eine Reidentifikation der jeweiligen App bzw. des Smartphones, das einen positiven Befund gemeldet hat, unmöglich sein muss.

Viele Grüße
Karl

Ich muß mit der Gewohnheit brechen, ehe sie mich gebrochen hat.
G.C.Lichtenberg

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Jan

Antwort auf: Corona App – würdet ihr sie nutzen?

| Beitrags-ID: 388599

Hallo,

die APP funktioniert schon, allerdings ärgere ich mich auch über die APP, da bei ca. 75 % der Infizierten nicht bekannt ist, wo sie sich anstecken, und die APP ist wg falschem Verständnis von Datenschutz hier völlig nutzlos.

Die Hauptansteckungswege sind daher immer noch nicht bekannt.

Die APP hätte man auch so konstruieren können, dass die einzelnen Nutzer ihre Daten, wo sie waren, auch individuell freigeben können.

Es ist absurd private Unternehmen (Facebook, Google, …) dürfen immer noch aber tausende persönliche Daten sammeln und für diverse Zwecke verwenden, so lange sie nur eine passende Datenschutzverordnung schreiben…..

Manche Dinge gehören einfach verboten (Tracking, Auslesen von E-Mails, Kontaktdaten, Datenzusammenführung, Handel mit Daten,…),
und andre wie die Corona-APP, sollten sammeln dürfen aber eben unter demokratischer Kontrolle ….

Viele Grüße,
Harald

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Anonym
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