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kalten Knoten endoskopisch entfernen?

Schuetti
Nutzer*In
Schilddrüsenüberfunktion (Knoten/Zyste),diffuse Autonomie, OP Nov 2005

kalten Knoten endoskopisch entfernen?

| Beitrags-ID: 237077

Hallo zusammen,

bei mir soll ein kalter Knoten (der leider auch gewachsen ist) entfernt werden. Mein Hausarzt meinte ich solle dieses endoskopisch machen lassen, um die Narbe möglichst klein zu halten. Hat jemand Erfahrung damit ????? Wäre nett wenn ihr mir vielleicht Kliniken nennen könnt, die dieses verfahren machen.

Liebe Grüße
Yvonne :D

Antwort auf: kalten Knoten endoskopisch entfernen?

| Beitrags-ID: 275841

Sehr geehrte Yvonne-
die sog. „minimal- invasive “ oder wie hier genannt „endoskopische“ Schilddrüsenoperation ist eine bedauerliche Entwicklung der Chirurgie. Es gibt ÜBERHAUPT KEINEN EINZIGEN HINWEIS, dass diese Methode der sogenannten „konventionellen“ Operation überlegenvs ist. Vernünftige Überlegungen zu diesem Thema lassen umgekehrt vermuten, dass diese Methode möglicherweise nicht ungefährlich – aber in fast allen Fällen ÜBERFLÜSSIG ist. Warum? DieMethode führt dazu, dass derzeit Knoten bzw. Schilddrüsenvergrößerungen in einer Größenordnung operiert werden, die bis vor 2 Jahren überhaupt nicht als OP-Indikation galten (d.h. dass man sie jetzt operiert, weil „die Methode es hergibt“.
Bisher galt in der Chirurgie, dass Schilddrüsen erst ab einer bestimmten Größe (mindestens 60 ml oder größer) operiert werden. Schilddrüsen in dieser Größenordnung können auf die genannte Weise nicht entfernt werden.
Knoten , bei denen der V.a. Bösartigkeit besteht sollten nach Auffassung derjenigen, die etwas davon verstehen, mittels einer sog. Hemithyreoidektomie entfernt werden – also der Entfernung der betroffenen Schilddrüsenhälfte.
Die Größe der Narbe ist angsichts dessen, was auf dem Spiel steht ABSOLUT unwichtig – die Diskussion darüber zeigt aber wohin die Reise geht: Das medizinisch notwendige zu gunsten des technisch angeblich machbaren zurück zu stellen (um „Marktanteile“ zu erobern – nicht um Gutes zu tun!).
Es gibt im übrigen eine neuere Untersuchung in einer chirurgischen Fachzeitschrift, die ganz klar belegt, dass Patienten, die nach dem etablierten Verfahren operiert wurden mit dem kosmetischen Ergebnis in hohem Maße zufrieden sind und hier Bedürfnisse geweckt werden, die so gar nicht vorganden sind (Stichworte: Gesundheitsmarkt, Patient als Kunde etc).
Sehen Sie sich nach einer Klinik um (vermutlich darf man hier keine Empfehlung aussprechen) und sprechen Sie mit Ärzten, die selber operieren. Manche Hausärzte/ -ärztinnen sind – bei allem Respekt – da nicht unbedingt immer up-to-date.

Antwort auf: kalten Knoten endoskopisch entfernen?

| Beitrags-ID: 275843

Die Minimalinvasive Chirurgie so schlecht zu machen ist absolut lächerlich, immerhin sind die gesamten Strukturen um ein vielfaches vergrössert. In Innsbruck operieren wir sehr häufig MMI und auch Prof. Bromegger treibt die Methode voran. Sollte es die Indikation zulassen so bin ich ganz klar dafür

AlbaLeitungsteam SHG Magdeburg pap. SD-Ca., foll. Variante, pT2, 2002

Antwort auf: kalten Knoten endoskopisch entfernen?

| Beitrags-ID: 275844

Hallo Gast,

was heißt hier „wir“ und „in Innsbruck“ und was soll in dem Zusammenhang der Verweis auf eine vermeintliche oder tatsächliche Autorität?

Daß Sd-Krebs eine Indikation für diese Methode darstellt, habe ich noch nie gehört – Sie schreiben hier immerhin im Forum für SD-Krebs.

Auch bei suspekten kalten Knoten oder follikulärer Neoplasie wird meines Wissens immer noch bevorzugt konventionell operiert.

Wenn Sie da gegenteilige Kenntnisse haben – warum lassen Sie uns die nicht wissen?
In dem Fall genügt aber kein Fakename wie „ichbinduunddubistbich“, in dem Fall möchten wir wissen, wer das sagt und woher er das weiß.

Mfg Alba

Sönnchen scheine!
Follikuläres CA onkozytär

Antwort auf: kalten Knoten endoskopisch entfernen?

| Beitrags-ID: 275845

Hallo zusammen,

auf dem Nuklearmedizinischen Kongress 2009 in Leipzig wurde von Seiten der Chirurgie nochmals eindringlich darauf hingewiesen, dass beim geringesten Verdacht auf Bösartigkeit KEIN minimal invasiver Eingriff angebracht ist.

Zudem wurde dort und auch auf unserem Workshop in der Uniklinik Würzburg betont, wie groß das angeblich „minimal invasive“ Operatiosgebiet z.B. bei der ABBA Methode ist.

Wer sich für kosmetisch ansprechende Narben nach der konventionellen Operationsmethode interessiert, möge sich einmal den Beitrag „Narbenfotos“ ansehen….

(Zugegebenermaßen war für mich meine Operationsnarbe hinterher vor der OP das kleinste Problem! Ich denke, hier werden Bedürfnisse groß geredet, die eigentlich gar keine sind.)

Manche Kliniken betreiben ihr Marketing eben auch über „moderne“ Operationsmethoden, mir persönlich sind die wissenschaftlich nachweisbar erfolgreichen Methoden wichtiger. Dies ist bei bestimmten Operationsindikationen eine minimalinvasive Operation, speziell bei der Schilddrüsen Operation mit Verdacht auf Malignität eine konventionelle Methode.

Viele Grüße, Sandra

meerblau
Pap. SD-Ca, follikuläre Variante

Antwort auf: kalten Knoten endoskopisch entfernen?

| Beitrags-ID: 275846

Hallo,

bei vielen OPs ist das minimalinvasive Verfahren eine wirklich gute Sache und sehr hilfreich, was z.B. die Heilung angeht. Nur bei SD-OPs eben nicht so sehr. Und schon gar nicht bei Bösartigkeit.
Es geht also gar nicht darum, das Verfahren an sich schlecht zu machen. Das wollte ich noch einmal deutlich sagen.

Viele Grüße
Esther

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Antwort auf: kalten Knoten endoskopisch entfernen?

| Beitrags-ID: 275842

Hallo alle zusammen,

Da heben ich wohl pech gehabt, denn trotz schilddrüsenkrebs wurde bei mir jetz gerade zum zweiten mal nach der minimal invasiven methode operiert? Was spricht denn dagegen? Oder was sind die nachteile?

Lg Nadia

meerblau
Pap. SD-Ca, follikuläre Variante

Antwort auf: kalten Knoten endoskopisch entfernen?

| Beitrags-ID: 275847

Hallo Nadia,

den allermeisten Chirurgen ist es lieber, dass sie richtig gut sehen können bei einer SD-Krebs-OP. Und dafür eignet sich ein „normaler“ Schnitt besser als der Blick durch ein Endoskop.

Wenn ich es richtig weiß, dann würden die meisten endoskopischen SD-OPs – wenn doch Krebs entdeckt würde – abgebrochen und klassisch weiter operiert.

Wenn alles frei und offen liegt, kann man wohl die Strukturen besser erkennen. Also auch erkennen wo die Nebenschilddrüsen liegen und die Stimmbandnerven.

Es muss nicht sein, dass du nun Pech gehabt hast. Es ist nur ungewöhnlich. Ist denn erst nach der ersten OP der Krebs festgestellt worden?

Nach welcher Methode bist du denn genau operiert worden? Es gibt da ja Unterschiede. Beispielsweise gibt es SD-OPs durch die Brustwarzen oder die Achselhöhlen. Und dabei ist das Feld, das durch die OP beeinträchtigt wird, eben nicht klein!

Viele Grüße
Esther

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Antwort auf: kalten Knoten endoskopisch entfernen?

| Beitrags-ID: 275848

Hallo Esther,

Mein Krebs wurde erst einige Tage nach der ersten OP festgestellt. Die konnten nicht genau erkennen, on adenom oder karzinom. Dann hiess es gekapselte foll. variante pap. karzinom. Ich weiss gar nich wie die Technik, die bei mir angewandt wurde genau heisst. Aufjedenfall habe ich jeweils (jetzt rechts und links) eine relativ kleine narbe jeweils ca. 2,5 cm. Mein Chirug meinte er geht davon aus, dass die rest-schilddrüse (die jetzt rausgenommen wurde + 1,5 cm knoten) nicht befallen seien.. Aber auch der Befund waehrend der ersten OP (schnellschnitt) waren positiv, erst im nachhinein habe ich die Diagnose bekommen.
Momentan 3 Tage nach der OP gehts mir einigermassen gut. Ich hoffe es bleibt so..

Herzlichst,
Nadia

Antwort auf: kalten Knoten endoskopisch entfernen?

| Beitrags-ID: 275849

Ich glaube die Technik heisst „schlüssellochtechnik“?

Court

Antwort auf: kalten Knoten endoskopisch entfernen?

| Beitrags-ID: 275850

Hallo zusammen,

bei der Tagung in Würzburg hat mir Prof. Mann aus Essen den Chirurgen Prof. Trukpa aus dem Klinikum Starnberg empfohlen.
UNd auch dort werden schon, wie aus dem Link ersichtlich ist http://www.klinikum-starnberg.de/endo_start.php
10 % aller SD-Operationen minimal invasiv (keine ABBA-Methode) durchgeführt.

Es ist ganz klar, dass dieser Eingriff entsprechend indiziert sein muß und für SD-Ca. grundsätzlich nicht in Frage kommt, aber dieser Eingriff kommt immer mehr auf und wenn ihn Chirurgen vornehmen, die diesen Eingriff beherrschen, so vermag ich nicht zu erkennen, was gegen einen solchen Eingriff sprechen sollte.

LG von Court.

Antwort auf: kalten Knoten endoskopisch entfernen?

| Beitrags-ID: 275851

Hallo,

ich als Operateur muss hier zum Teil entschieden widersprechen. Die OP Indikations wird heute großzügiger gesehen wie von hgs postuliert ist haltlos.
Heutzutage zählt eben hauptsächlich die Patientenzufriedenheit, oder und da zählt bei vielen das sichtbare Ergebnis sehr viel.
Ich persönlich operieren „klassisch“ und „Micolli“, „ABBA“ gefällt mir nicht. Bei vor der OP stark Malignitäts suspekten Schilddrüsenknoten, würde ich immer zu „klassisch“ raten. Andererseits ist Micolli, jederzeit in eine klassische OP umzuwandeln. Die Risiken dieser Methode sind gleich. Hier hat man aber eben nur einen 2 cm langen Schnitt, statt der sonst üblich 4-6 cm.

Kleine Anekdote vor 20 Jahren wurden die Chirurgen, die Gallenblasen minimal-invasiv operiert haben, beschimpft, heute macht es kaum jemand anders ;-)

Wie groß ist das Volumen der SD und des Knoten, das gibt meist schon einen Hinweis ob eine MIVAT geht oder nicht.

Gruß

Uwe

Weiteres gerne per PM.

Antwort auf: kalten Knoten endoskopisch entfernen?

| Beitrags-ID: 275852

Hallo, ich habe es gerade hinter mir und ich muß sagen es ist alles wunderbar gelaufen!!!!! Es klappte 1a und hab kaum Schmerzen oder Narben… Nur unter der Achsel und an der Brustwarze , minni.. Ich würde es immer und immer wieder NUR SO machen lasssen…. PERFEKT
Ich war in Lindau in der Asklepios KLinik und war in den besten Hände und hab nun KEIN Halsschnitt! Und gesund …
Wollt ich nur kurz sagen…
Rebecca

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