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FAQ: Erfahrungsberichte von Schilddrüsenoperationen

FAQ: Erfahrungsberichte von Schilddrüsenoperationen

| Beitrags-ID: 236210

FAQ: Erfahrungsberichte von Schilddrüsenoperationen

Hallo,

es liegt in der Natur der Dinge, dass Probleme bei/nach einer Schilddrüsenoperation viel eher hier im Selbsthilfe-Forum zur Sprache kommen.
Schilddrüsenoperationen gehören jedoch zu den häufig durchgeführten Operationen in Deutschland. Probleme mit den Stimmbändern hinterher haben lediglich weniger als 1%.
Solche Zahlen allein können jedoch meist die Angst vor einer Operation nicht nehmen, muss man sich doch während der Operation, ganz auf das Können eines Anderen verlassen und hat keine Kontrolle mehr darüber.
Es ist daher höchst erfreulich, dass Forums-Mitglieder sich auch die Zeit genommen haben, von ihren positiven Erfahrungen zu berichten, um anderen etwas die Angst zu nehmen.
Hier die Liste von Erfahrungsberichten, die laufend ergänzt wird:

Viele Grüße
Harald


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Pazita
Nutzerin
SD-Karzinom/OP

Antwort auf: FAQ: Erfahrungsberichte von Schilddrüsenoperationen

| Beitrags-ID: 271464

Ende September Schockdiagnose: follikuläre Neoplasie….kann also Krebs sein. Also war eine OP angesagt.

Innerhalb von 14 Tagen konnte ich dank meiner engagierten Nuklearmdizinerin einen OP-Termin bekommen…. Am Sonntag, den 9. Oktober bin ich kurz vor der Tagesschau in die Charité in Berlin aufgenommen worden.

Alle Aufnahmeuntersuchungen inkl. Arztgespräch fanden schon am Freitag davor statt. er Arzt hat mir genau erklärt, dass die ganze SD entfernt werden muss und dass sie schon während der OP durch den sogenannten „Schnellschnitt“ wüßten, ob bei mir ein Karzinom vorläge. Da war ich noch einigermaßen gefasst.

Am Sonntag abend allerdings hatte ich solche Angst vor der OP, dass meine Stimmbänder beschädigt werden, dass ich Krebs haben würde, usw.,usw., dass ich mehrfach mitten im Satz in Tränen ausbrach. Nie werde ich die nette Nachtschwester vergessen, die mich in den Arm nahm und mir den Kopf streichelte!

Dank der Schlaftablette habe ich dann doch ziemlich gut geschlafen. Montag Morgen war ich um 7.30 „dran“. Thrombosestrümfe anziehen (sexy!) – durch die Flure geschoben – schon leicht bedeppert dank der Beruhigungsspritze – umbetten im OP-Vorraum auf den harten kalten OP-Tisch und dann wird es dunkel in meiner Erinnerung … gegen 14.00 bin ich im Aufwachraum – na, was wohl? – aufgewacht. Das erste Gefühl war ein schlimmer Muskelschmerz im rechten Arm (!). Und ich sah zunächst alles doppelt. Nachdem sofort geprüft wurde, ob ich sprechen kann (war alles ok) , wurde ich dann in mein Zimmer zurückgefahren. Netterweise hat das Pflegepersonal sofort bei meiner Mutter angerufen – hätte ich in einem solchen Mammutkhs. wie der Charité nicht vermutet.

In der ersten Nacht ging der eine kleine Drainagebeutel an meiner Wunde ab und verteilte die Flüssigkeit in meinem Bett. Die Schwestern haben sofort alle Flecken beseitigt. Ich konnte dann allerdings vor lauter Angst, dass noch etwas platzt, reißt oder irgendwie „aufgeht“, nicht wirklich gut schlafen.

Ich habe allerdings schon am Tag der OP aufstehen können und wurde schließlich nach 2 Tagen (!!!) nach Hause entlassen. Dr. Rückert, Oberarzt an der Charité hat eine wundervolle Narbe genäht, sodass ich heute, fast vier Wochen nach der OP schon ohne Halstuch durch die Gegend laufe.

Außer ziemlichen Nackenschmerzen und Wundschmerzen direkt an der Narbe in der ersten Woche verlief der Eingriff erstaunlich schmerzfrei.

Danke an Ärzte und Pflegepersonal der Charité in Berlin!

Achja, die Untersuchung der SD hat tatsächlich ergeben, dass ich ein verkapeltes Karzinom hatte. Schon komisch, die Nachricht zu erhalten, dass man bis gestern Krebs hatte…. Zur Sicherheit gehe ich noch zur RJT Ende November – aber jetzt habe ich keine Angst mehr. Wie sagte mein Arzt? statistisch gesehen sei meine Lebenserwartung nach der OP wieder genau so hoch wie vor der Entdeckung des Karzinoms….irgendwie tröstlich, oder?

Die Moral von der Geschicht:

1. Nicht lange im Ungewissen bleiben und grübeln – Handelt!
2. Es lebe die freie Arztwahl! – ich habe mich voll auf Hausarzt, Nuklearmedizinerin und Operateur verlassen können – wenn das nicht gegeben ist, würde ich sofort den Arzt wechseln!

Ich wünsche allen eine ähnlich komplikationslose OP!

Viele Grüße von Pazita :P

Antwort auf: FAQ: Erfahrungsberichte von Schilddrüsenoperationen

| Beitrags-ID: 271465

Mo Tag vor der OP
der Kampf gegen ein Vier-Bett-Zimmer dauert ca. 2 Std. (hätte ich mal vorher darüber nachgedacht)

Di Tag der OP
Hatte ich eine Angst, aber Vollnarkose hilft … die Tabletten davor, für die „Scheiß-egal-Stimmung“ leider nicht …

Knapp 3 Stunden haben sie an mir rum geschnitten, dann war die komplette Schilddrüse draußen …

Mi Tag 1 nach der OP
Ich war steif, als hätte ich einen Besenstiel verschluckt … (aus Angst vor jeder Bewegung … es könnte ja irgendwie weh tun) Aber die Schwestern lassen mich alles selbst machen: ich sei ja nicht krank …

Do Tag 2 nach der OP
Schock bei der morgendlichen Visite: der endgültige Befund des entnommenen Gewebes ist noch nicht da (kann 1 Woche dauern) und der einfühlsame Arzt sagt, dass es möglich ist, dass je nach Ergebnis sofort wieder operiert werden muss …

richtig ist, dass prozentual selten Gewebe tumorartig sein kann und dann eine Radio-Jod-Therapie folgt, in noch selteneren Fällen könnte der Tumor bis in die Lymphdrüsen vorgedrungen sein und hier würde dann eine weitere OP erforderlich sein … ah so

schock 2: die stimme ist eher nur andeutungsweise da > so wie heiser …
HNO-Untersuchung ergibt: Stimmband rechts ohne Funktion > von der OP beleidigt > kann bis zu einem Jahr oder für immer so bleiben (wird aber bestimmt besser)

Freude: ich kann aus dem Krankenhaus, aber in Deutschland kann man schon mal 2,5 Std. auf seine Entlassungspapiere warten … endlich wieder daheim …

Fr Tag 3 nach der OP
Zu Hause ist es doch verdammt schön – so im Kreise der Lieben …
Die Stimme schwankt im Tagesverlauf – dass macht Hoffnung

Sa Tag 4 nach der OP
Verbandswechsel beim Hausarzt – erster näherer Blick auf die Wunde:
Ca. 6-7 cm Schnitt, ganz schön groß, aber zum Glück sind genug Speckfalten da – der Chirurg sagte, dass er den Schnitt genau in eine Falte gelegt hat …

So Tag 5 nach der OP
Mir geht es sehr gut, die Stimme könnte besser sein … immer noch wie heiser – aber hier und kommt sie wieder durch …

Mo Tag 6 nach der OP
der Befund ist zum Glück negativ, aber jeder glaubt, dass der andere den Patienten informiert … Stimme immer noch nicht wieder da …

Di Tag 7 nach der OP
Chirurg informiert mich über Befund > große Freude … körperlich geht es mir prima … kaum noch Bewegungseinschränkungen

Mi Tag 8 nach der OP
erste vereinzelte Besserungen in der Stimme

Do Tag 9 nach der OP
die Stimme scheint sich zunehmend zu bessern

Herzlichen Dank an PD Dr. Eisenberger – ein sehr einfühlsamer Arzt – und allen ein frohes Fest und alles Gute für 2007 – vor allem Gesundheit …

BeateMitglieder-Beirat SD-Krebs 2000 (pap. + foll.)

Antwort auf: FAQ: Erfahrungsberichte von Schilddrüsenoperationen

| Beitrags-ID: 271466

Link zum Positiven OP-Bericht aus Düsseldorf von Andrea-Viktoria, April 2007

Und hier der Bericht eines Frischoperierten aus Halle (durch Dr Dralle), Juli 2007

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| Beitrags-ID: 271467

Hallo

Auch ich bin OP und das ist fast 3 wochen her aber mir geht es noch nicht so gut aber das liegt sicher daran das der körper sich erst einstellen muss
Ich war in Weißenfels in der klinik und wurde gut behandelt war nur vom 15 bis 19 in der klinik
am 16.5 der op bi zu 3std wurde geschnippelt immer wenn mein kreislauf nicht mit machte bekamm ich eine spritze half
am 17.05 dachte mein besen von zuhause ist in meinen hals am abend dann stimme weg wurde immer leiser verbands wechsel wegen pflasterallergie wurde kein verband mehr drauf gemacht.
18.05 mein nacken tat mir höllisch weh
19.05 durfte ich nach hause
heute habe ich immer noch schluck beschwerden und ein kloss ist auch noch über der narbe
Jetzt brauche ich nur noch einen augenarzt der meine augen auf EO prüft
aber wo ???????????

lg schnugi

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| Beitrags-ID: 271468

Bei einer Routineuntersuchung meiner Hausärztin stellte sich herraus, dass meine Schilddrüse nicht in Ordnung ist. Also ab zum NUK-Doc und dieser sagte mir nach der Szinti, „Ihre Schilddrüse ist mit Knoten (alles kalte) übersäht und muss entfernt werden“.
Na klasse, da denkt man nichts böses und nun sollte mir der Hals aufgeschnitten werden. Ich hatte die totale Panik und nur mit gutem zu reden von Freunden und Familie, ließ ich mich überzeugen in die Klinik zu gehen.
Meine Ärztin schickte mich ins OZK in Lichtenberg und das war eine super Empfehlung.
Dort angekommen fand ich mich auf einer Privatstation wieder und dachte „hier bist Du falsch“, da ich ja nicht Privatpatient bin.
Aber weit gefehlt, die Schwester meinte, Schilddrüsenpatienten werden auf dieser Station untergebracht.
Angekommen in einem Einbettzimmer, was stark an ein Hotel erinnerte, wenn diese Tür nicht so breit gewesen wäre.
Das Umfeld stimmt schon mal, aber meine Angst konnte mir das schönste Zimmer nicht nehmen. Mir ging immer wieder durch den Kopf, „die wollen mir meinen Hals aufschneiden und was wenn es wirklich Kerbs ist“. Die Schwestern dort waren sehr lieb und geduldig mit mir und versuchten mich zu beruhigen, wofür ich Ihnen sehr dankbar war.
Am nächsten morgen 7:30h ging es los, die Tablette, welche mich ruhig stellen sollte war für die Katz und ich bekam, nach Absprache, im Vorbereitungsraum, Dornicum gespritz und ich bin eingeschlafen.
Als ich im Aufwachraum wieder zu mir kam, standen zwei Schwestern um meine Liege und begrüßten mich mit “ sehen Sie, alles halb so schlimm“, es kam dann auch gleich ein Doc und fragte mich nach der Hauptstadt von Deutschland, als ich mit Berlin antwortete war er zufrieden und sagte „Stimme ist da“.
Dann wurde ich nach einer Weile wieder in mein Zimmer gebracht und wirklich sehr einfühlsam von den Schwestern umsorgt. Ich bekam etwas gegen die Schmerzen und am nächsten Tag ging es mir schon wieder recht gut. Ich wurde von dem Schlauch und den Klammern befreit. Bei der Visite eröffnete mir der Arzt, dass meine Schilddrüse fast komplett (bis auf 3ml) entfernt wurde und es ca. 1 Woche dauert bis das Ergebnis da ist.
Jetzt hieß es warten und hoffen.
Am 5. Tag konnte ich die Klinik verlassen und endlich nach Hause gehen, zwei Tage Später bekam ich das Ergebnis, kein Krebs. Ich war erleichtert und auch sehr dankbar.
Wenn mich meine Freunde und meine Familie nicht überzeugt hätten diese OP machen zu lassen, wer weiß wie das Ergebnis zu einem späteren Zeitpunkt ausgefallen wäre.

Rückblickend kann ich nur sagen, dass ich sehr froh bin diese OP machen lassen zu haben und es meist schlimmer klingt und in der Phantasie schlimmer aussieht, als es dann wirklich ist.

Vielen Dank an die Schwestern und Dr. Feller vom Sanna Klinikum Lichtenberg.

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| Beitrags-ID: 271469

Wurde am 27.06. operiert. Totalresektion ( Thyreoidektomie). Hintergrund Rezidivstruma multinodosa. 2 Stunden nach der OP kam es zu einer schweren Nachblutung. ( War verdammt knapp, bekam schon keine Luft mehr- Atemstillstand bei Einfuhr in OP).
Im Entlassungsbrief heißt es. Der Patient wurde umgehend operativ revidiert und die Blutungs-Ursache wurde beseitigt.
Weiterhin wurde nach Überführung aus der ITA in die Station ein Kalziummangel festgestellt( Wert 1,71 ). Das berühmte Kribbeln an Händen und Füssen setzte alsbald ein. Therapie: Brausetabletten und Bondiol 0,25.
Die folgenden Tage plagte mich immer ein Hustenreiz und ich stellte Veränderungen an der Stimme fest. Die HNO Untersuchung am 4. Tag brachte dann auch die Überraschung: Recurrensparese links, obwohl mit Lupenbrille und introperativen Neuromonitoring gearbeitet wurde. Der Kalziumwert wurde mit Tabletten hochgefahren und ich aus der Klinik am 5. Tag nach OP entlassen. Jetzt am 7. Tag habe ich immer noch Probleme mit meiner Stimme, die leise ist und immer umkippt. Das linke Stimmband schließt nicht mehr richtig.
Bei mir ist alles schiegelaufen, was schief gehen kann und keiner der Ärzte sagt etwas dazu. Alles nach dem Motto: Über Risiken und Nebenwirkungen wurden sie aufgeklärt. Ich fühlte mich allein gelassen und bin froh, daß ich überhaupt noch am Leben bin. Hätte auch anders ausgehen können. Nun werde ich die anderen Therapien abwarten und sehen wie sich alles entwickelt.

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| Beitrags-ID: 271470

Hallo, mein Mann wurde am 19.06.08 morgens um 7.30 Uhr an der Schilddrüse operiert und es gab Komplikationen. Um 12.00 Uhr hat man mir telefonisch mitgeteilt, das er noch im Aufwachraum (unter ständiger Beobachtung) liegt und ich habe mir keine großen Gedanken darüber gemacht. Nach meinem Arbeitsende (17.30 Uhr) bin ich zum Krankenhaus gefahren und in sein schon vorher bezogenes Zimmer geeilt. Leider lag mein Mann noch immer nicht da, bei Nachfrage bei der Stationsschwester teilte man mir mit, er wäre auf die Intensivstation verlegt worden, wo er weiter unter Beobachtung steht. Ich natürlich fürchterliche Panik, bei Gesprächen vor der OP hatte man uns gesagt: Nach ca. 2-3 Tagen ist er wieder raus und am Abend nach der OP kann er schon wieder essen. Auf der Intensivstation bot sich mir ein fürchterliches Bild: Mein Mann (Sportler und sonst nie krank) lag da mit Schäuchen und vielen technischen Geräten, die alle möglichen Geräusche machten. Er war so weit ansprechbar, aber noch total benommen und wußte nicht was passiert war. Auf Nachfrage erklärte mir die Schwester, das mein Mann nach der 1. OP starke Nachblutungen hatte und sie ihn erneut in Narkose versetzen mussten und operieren. Nach der 2. OP hatte es im Aufwachraum wieder Komplikationen gegeben und er wurde ein drittes Mal in den OP geschoben. Die Schilddrüse sei aber jetzt komplett entfernt worden. Mein Mann konnte zwar Sprechen, aber er hatte keine Stimme, konnte auch nicht trinken. Gegen 20.00 Uhr kam der Oberarzt und erklärte das die entfernte Schilddrüse und die daran enthaltenen Knoten gutartig waren (Gott sei Dank), aber es ungewöhnlich ist, das die Stimme fast komplett weg ist und sie ihn noch über Nacht in der Intensivstation behalten wollten. Am nächsten Tag ist er um ca. 12.00 Uhr auf sein Zimmer verlegt worden, konnte aber nicht trinken und essen. Gegen Abend hat die Schwester uns eine Cremesuppe gebracht und die hat er dann versucht zu schlucken. Das ging so mehr oder weniger. Wir bekamen ein Pulver zum Andicken von Tee und allen Flüssigen. Gegen 18.oo Uhr kam der HNO-Arzt zur Untersuchung und stellte fest, das die Stimmbänder sich nicht mehr schließen und er nur vorsichtig essen und sehr leise sprechen kann. Die Stimmbänder wären so geschwollen oder beschädigt das es ca. 3-6 Monate dauern kann bis die Stimme wieder da ist. Seit dieser Zeit geht es nur langsam vorwärts, es bekommt täglich Besuch der Logopädin zum Stimmtraining und nach 4 Tagen konnte er auch wieder eine Scheibe Brot essen. Das Trinken geht auch schon gut und die Mahlzeiten kann er auch wieder normal einnehmen. Heute haben wir den 06.07. und er liegt immer noch im Krankenhaus. Er bekommt jeden Tag eine Infusion (Calcium, etc.) und seine Werte sind noch nicht so weit, um ihn zu entlassen. Evtl. kommt er in der 28. Woche raus, aber er muss täglich zur ambulanten Behandlung in die Klinik.
Ich bin ein bißchen verzweifelt, das es so lange dauert und mache mir Sorgen. Seine Stimme ist immer noch nicht wieder da, aber er kann zumindest etwas fester (lauter) sprechen.

meerblau
Pap. SD-Ca, follikuläre Variante

Antwort auf: FAQ: Erfahrungsberichte von Schilddrüsenoperationen

| Beitrags-ID: 271471

Hallo BeBo,

da habt ihr ja einiges mitmachen müssen!

Ich habe noch einen Tipp, was den Calciumhaushalt angeht: www.insensu.de Macht euch unbedingt selbst über Hypopara schlau, denn darüber wissen nur wenige Ärzte wirklich Bescheid. Es ist aber unglaublich wichtig, dass der Calciumspiegel so zwischen 2,1 und 2,3 gehalten wird.

Bei mir haben die Nebenschilddrüsen nach fast einem Jahr ihre Arbeit wieder ganz aufgenommen. Und es sind hier einige Leute unterwegs, bei denen die Stimme auch wieder normal geworden ist. Gut, dass dein Mann schon Unterstützung von einem Logopäden bekommt.

Wenn du noch konkrete Fragen hast, dann öffne am besten ein neues Thema mit einem entsprechenden Titel, damit sie auch gefunden werden.

Viele Grüße und gute Besserung
Esther

Antwort auf: FAQ: Erfahrungsberichte von Schilddrüsenoperationen

| Beitrags-ID: 271472

Hallo Bebo,
ich ziehe den Hut vor Dir. Du hast ja ganz schön was mitgemacht. Da ist meine OP ( siehe Hummel 13 – Beitrag vor Dir ) gar nichts dagegen.
Meine Kalziumwerte halte ich jetzt mit Tabletten auf der richtigen Höhe. Die Stimme wird wohl eine ganze Weile brauchen, bis sie wieder funktioniert. Laut sprechen ( normale Lautstärke ) ist einfach nicht drin. Einen Logopäden habe ich noch nicht. Ich soll noch 4 Wochen warten und werde dann einem HNO- Arzt nochmals vorgestellt.
Also fassen wir uns in Geduld.

Abwarten und Tee trinken !!!

Wolle 171

Antwort auf: FAQ: Erfahrungsberichte von Schilddrüsenoperationen

| Beitrags-ID: 271473

Oje BeBo ihr macht mir ja ganz schön Angst!!! Ich habe den Op Termin noch vor mir… Habe zwar schon sehr viel hier gelesen, das alles gut verlaufen ist,, aber wenn man das so liest, bekommt man Panik und überlegt, ob die Op das richtige ist, oder man lieber auf eine Radiojodtherapie umsteigt…

Antwort auf: FAQ: Erfahrungsberichte von Schilddrüsenoperationen

| Beitrags-ID: 271474

Hallo zusammen,
vor meiner OP hab ich hier viel gelesen und gestöbert, aber keinen Mut zum schreiben gehabt.
Nachdem mein OP Termin stand hab ich feste verdrängt.
Am 18.05.09 hatte ich dann Aufnahme in Roth und ich wäre vor Angst ehrlich fast gestorben. Dr. Rogenhofer hat sich mehr Sorgen um mein Herzrasen denn um meine SD gemacht. Durfte dann nochmal zu Hause schlafen, da ich 2 kleine Kinder habe und sollte Dienstag Morgen um 6.45 Uhr wieder da sein. Aufgrund meiner massiven Angststörung sollte ich die erste OP sein. Habe 2 LMA Tabletten am Dienstag Morgen bekommen, die aber gar nichts genützt haben. Ich saß heulend im OP Bett und dachte ich schaff das alles nicht. Dr. Rogenhofer kam aber nochmal vorbei und hat mir quasi verboten, jetzt noch davon zu laufen, wo ich doch schon so viel Angst hatte. Und er betonte nochmal, dass es doch keine schlimme OP sei.

Also wurde ich um 7.30 Uhr noch immer heulend und zitternd in den OP gefahren und war froh als ich endlich schlief.

Um etwa 10.30 Uhr wachte ich im Aufwachraum auf. Mein erster Gedanke “ Ich muss ganz dringend aufs Klo!“ Schmerzen hatte ich keine, Reden konnte ich auch. Ich wollte nur fix auf mein Zimmer und aufs Klo. Um 11 Uhr bin ich dann alleine aber unter Aufsicht zur Toilette gegangen. Den Rest des Tages war ich putzmunter, konnte meine Klappe nicht halten und hab mich mit der Strumpatientin neben mir unterhalten die die OP einen Tag vor mir hatte. Schmerzen noch immer keine. Nach bitteln und betteln durfte ich dann gegen 16 Uhr mit meiner Zimmerkollegin spazieren gehen. Mir gings bestens. Eigentlich hätte ich nach Hause gekonnt. Dachte ich. Am Abend Visite. Schnellschnitt gutartig. Stein vom Herzen gefallen.
Mittwoch dann die Redons ex. Panik, Flucht aufs Klo. Himmel ich Schisser. Tavor bekommen und Händchen halten von der Schwester. Doc war super lieb und gespürt??? Kaum….
Die Tage verliefen gut. Mir tat nichts weh, ich hatte keine Schluckbeschwerden, nur immer wieder schlimmen Husten, weil ich meine Stimme wohl zu wenig schonte.
Gestern kamen dann die Fäden raus und danach durfte ich 5 Tage nach der OP mit entgültig gutartigem Befund gehen.
Heute, 6 Tage nach OP, gehts mir nicht so gut. Ich habe zum ersten Mal Schluckbeschwerden und das Gefühl keine Luft zu bekommen. Aber mit Schonung ist bei 2 jährigen Zwillingen eben auch nicht so viel drin.
Heute Nachmittag geh ich nochmal zum Hausarzt und vielleicht bekomme ich ja nochmal Volataren zum abschwellen.

FAZIT: Meine Angst war um ein vielfaches größer als die OP. Ich würde mir lieber noch 100 SDs entfernen lassen als einen weiteren Kaiserschnitt zu bekommen.

Allen die es noch vor sich haben wünsche ich alles Gute und Dr. Rogenhofer aus Roth kann ich nur wärmstens weiterempfehlen.

Liebe Grüße,
vom Angsthasen Patricia

Antwort auf: FAQ: Erfahrungsberichte von Schilddrüsenoperationen

| Beitrags-ID: 271475

So habe SDop hinter mir ,bi am 27 .09 operiert worden,habe mir leider verkehrte Kankenhaus ausgesucht
Bin schlecht versorgt worden aber egal ist schon wieder vergessen
Viel wichtiger war das der Arzt der mich operiert hatte wirklich spitze ist
Meine Stimme ist nicht beeinträchtigt und er hat obwohl ich Hashimoto habe alles sauber herausbekommen.
Ich hatte Schmerzen vom Intubationsschlauch,die waren heftig
Ich muß sagen ,das war die beste Etscheidung überhaupt Meine nicht einstellbare Schilddrüsenfunktion und die damit verbundenen Nebenerscheinungen ,wie
Dauerkopfschmerz
Augenbrennen
Müdigkeit
Schlafstörungen
Grippeempfinden
usw.
Sind alle weg und das nach den paar Tagen
Vertrage die Lthyrox perfekt ,nehem erstmal 100mg und es geht mir gut
Keine ewiger Wechsel ,zwischen Über_ und Unterfunktion.Fühle mich super wohl,so gut wie lange nicht mehr
Kann jedem dazu raten
Der Knoten war zum Glück auch noch gutartig und Arzt hat die total verwachsene Hashiseite bis auf winzig Rest emfernt
Auch meine Nahrungsmittelallergie wird weniger,habe ich den Eindruck.
Habe vor 3 Tagen Nachtisch mit Alkohol gegessen und es erst zu spät bemerkt,das wäre vorher 3 tage Kopfschmerzen zur Folge gehabt aber nichts ,keine Beschwerden
Auch mit Getreide und Hefe ist besser,war vorher mit Auftreten von Schwindel verbunden,habe seit langem wieder ein Brot gegessen
Hoffe das bleibt so ,dann waren die Schmerzen und die Unannehmlichkeiten das alles wert
lg suse

Sunny2011
Nutzer*In
papilläres SD-Ca (pT 3, L0, V0, pN 1)

Antwort auf: FAQ: Erfahrungsberichte von Schilddrüsenoperationen

| Beitrags-ID: 271476

Nachdem bei mir Ende August ein kalter Knoten links (1,3 cm) festgestellt worden war, wurde mir das Robert-Bosch Krankenhaus in Stuttgart empfohlem.
Innerhalb kürzester Zeit habe ich auch schon einen Termin bei Prof. Dr. Thon bekommen. Er selber wurde leider kurz vor meinem Termin zu einer Not-OP gerufen. Deswegen fand das Erstgespräch mit einem seiner Oberärzte statt.
Ich habe mich während des Gespräches sehr gut betreut gefühlt und man hat mir auch gleich zu einer SD-Op geraten. Der Termin wurde mir gleich für die darauffolgende Woche angeboten (Ende September). Während dieses Gespräches wurde ich gleich sehr gut über den Ablauf, mögliche Folgen, etc. aufgeklärt.
Am OP-Tag selber wurde nochmals ein Ultraschall morgens gemacht.

An den OP- Tag selber habe ich nur flüchtige Erinnerungen. Was ich jedoch von meinen Eltern erfahren habe, war, dass ich erst Abends um 19.30 Uhr auf die Station wieder gekommen bin (owbohl ich schon morgens um 9.30 Uhr operiert wurde). Gleich nach der OP hat der Professor meinen Vater angerufen und ihm das Ergebnis und den Verlauf der OP geschildert:
Leider hatte er keine guten Nachrichten. Diagnose: papilläres Schilddrüsenkarzinom T3 N1 (2/2). Die OP war wohl sehr schwierig und hat fast 4h gedauert, da der Knoten schon an Muskelgewebe (Richtung Stimmband) angewachsen war. Dank der Neuromonitoring und Mikroskopbrille verlief aber die OP gut und ich konnte am selben Tag noch sprechen. Klar meine Stimme war anfangs noch viel höher, aber das wird so langsam nach und nach besser! Mir wurde sowohl die ganze SD herausgenommen, als auch die Halslymphknoten!
Als ich abends ins Zimmer kam, habe ich natürlich alles wissen wollen: wie die OP verlief, und was rauskam. Meine Eltern mussten mir leider von der Diagnose berichten, denn die Pfleger und Ärzte im Aufwachraum wollten mir dazu keine Auskunft geben.

Die Nachsorge verlief leider nicht gut:
Morgens kam kurz ein Arzt vorbei, nahm mir Blut ab und verschwand wieder. Auch am nächsten Tag wieder genau das gleiche. Auf ein Gespräch ist er leider nicht eingegangen. Erst am 3. Tag fragt er mich dann, ob ich eigentlich wüsste, was ich nun hätte.
Und ich fnde das wirklich sehr erschreckend. Ich bekomme eine Krebsdiagnose und keiner der Ärzte oder Pflegepersonal hat es für nötig gehalten dies bezüglich ein paar Worte mit mir zu wechseln?! Keine psychonkologische Betreuung hat bei mir stattgefunden – obwohl immer groß damit geworben wird.
Erst nachdem meine Eltern ihrem Ärger Luft gemacht hatten, kam einer der Oberärzte abends vorbei und stand mir und meinen Eltern Rede und Antwort zu unseren Fragen.
Hätten wir uns nicht anfangs schon im Internet schlau gemacht, bzw. wäre meine Schwester keine Ärztin, wären wir völlig aufgeschmissen gewesen.
Klar und dann die Frage: Wie gehts nun weiter?
Hier antwortete der Arzt, dass sie eine Radiojodtherapie empfehlen würden und dass sich der Nuklearmediziner bei mir dann melden würde. Während meines Krankenhausaufenthaltes (5 Tage) bekam ich keinen Besuch eines Nuklearmediziners. Am Entlassungstag hieß es dann zu mir, dass sich der besagte Nuklearmediziner bei mir dann telefonisch bei mir melden würde. Telefonisch?! Eine wichtige Nachsorge für mich und dann wird das kurz zwischen Tür und Angel per Telefon besprochen? Unglaublich! Nunja der besagte Anruf blieb leider aus und heute schneite dann ein Brief ins Haus: Termin zur Radiojodtherapie! Einfach nur unglaublich!
Klar, ich habe mich mittlerweile schon längst woanders vorgestellt und war auch schon bei den Vorabuntersuchungen (Uni Klinik Ulm). Anfang nächster Woche beginnt dann dort die Radiojodtherapie. Die Ärzte und Pfleger machten einen wirklich sehr netten, kompetenten Eindruck. Nun bin ich gespannt und hoffe auf eine gute Nachsorge bzw. Weiterbehandlung!!!

FAZIT:
OP: super
Nachsorge: beschäment

Juergen62
Nutzer*In
Schilddrüsencarcinom mit Lymphdrüsenbefall

Antwort auf: FAQ: Erfahrungsberichte von Schilddrüsenoperationen

| Beitrags-ID: 271477

Hallo, da ich wirklich viel Hilfe und Informationen durch dieses Forum bekommen habe, möchte ich doch gerne etwas von meinen eigenen Erfahrungen berichten in der Hoffnung, dass auch andere davon profitieren können.
Kurz vor Ostern 2011 ertastete ich einen Knoten auf meiner linken Halsseite. Da mein Hausarzt mit einer Ultraschalluntersuchung diesen Knoten nicht genauer bestimmen konnte verwies er mich an das Schilddrüsenzentrum im Klinikum Neuperlach (welches auch ganz in der Nähe meines Wohnortes war). Dort wurde mit einer Ultraschall- und anschließender MRT Untesuchung festgestellt, dass der Knoten teils flüssigkeitsgefüllt, teils fest und der Schilddrüse zugehörig war.
Mir wurde erklärt, dass eine Operation unumgänglich war wobei der linke Teil der Schilddüse entnommen werden sollte. Auch das Thema Schnellschnitt zur Feststellung ob gut- oder bösartig mit den Konsequenzen wurde mir gut erklärt. Leider zeigte dieser Schnellschnitt, dass der Knoten bösartig war, so wurde mir die gesammte Schilddrüse sowie 8 in der Nähe liegende Lymphknoten in einer 6 stündigen Operation entnommen.
Mir ging es nach der Op relativ schnell wieder einigermassen gut, ausser dass ich am nächsten Tag in der Früh kollikartige Bauchschmerzen hatte, dagegen half mir aber eine Novalgintablette sehr gut. Die Schmerzen im Halsbereich waren erträglich ausser wenn ich Husten musste, dies bedeutete noch ein paar Tage Schmerzen, wobei ich selbst keine weiteren Schmerzmittel einnehmen wollte.
Grössere Probleme bekam ich mit meinem Calciumhaushalt. Gleich vom ersten Tag an bekam ich 3 Brausetabletten a 1000 mg täglich, welche aber alleine nicht ausreichten. Ich hatte davon Kreislaufprobleme, ein fibrieren in Beinen Händen und auch im Gesicht. Am dritten Tag wurde die Dosis sogar auf 6000mg pro Tag erhöht, Rocaltrol 25mycrogr. erhielt ich auch ab diesem Tag.
Ein kleineres Problem war dass ich nicht viel schlafen konnte, ich war einfach nicht müde konnte aber die Zeit mit Fernsehschauen in der Nacht überbrücken, ansonsten störte es mich wenig, da ich auch tagsüber nicht müde war, es brachte mir aber etwas Unverständnis der Schwestern ein, vor allem weil ich Schlaftabletten ablehnte.

Am Donnerstag Abend gegen 18:30 kam dann ein Arzt auf mein Zimmer und sagte er hätte eine gute und eine schlechte Nachricht für mich.
Die gute Nachricht war, dass ich für die Radiojodtherapie Thyrogen bekommen kann, so dass ich nicht erst lange in die Unterfunktion mit all seinen Nachteilen fahren muss.
Die schlechte Nachricht war, dass ich zwar am nächsten Morgen dass Khs Neuperlach verlassen kann, leider aber nicht nach Hause, sondern ins Klinikum Maria Theresia musste wo ich um 8:30 in der Früh erneut operiert werden sollte. Von den 8 herausgenommenen Lymphknoten waren ebenfalls 3 bösartig. Etwas eigenartig war die Frage warum ich so betroffen schaue. Als sehr positiv sah ich die Begründung für die Verlegung, als mir erleutert wurde, dass sie in dieser kleinen Klinik auf solche Operationen spezialisiert seien und so die Operation dort viel sicherer ist.
Bezeichnung war übrigens Papilläres Schilddrüsencarzinom pT3, pN1a (3/8), G1, R0

Am nächsten Tag wurde mir dann weitere Lymphknoten links und rechts des Halses entnommen.
Hier kam heraus, das ein tumorfreier Lymphknoten von fibroadipösen Weichgewebe umgeben war mit fokal chronisch granulierender Entzündung, ein weiterer nur mit fibroadipösem Weichgewebe umlagert war. Eine kleine Lymphknotenmetastase eines papillären Schilddrüsencarcinoms wurde entdeckt. 6 tumorfreie Lymphknoten mit ausgeprägter resorptiv histiozytärer Reaktion und Siderose und weitere 4 tumorfreie Lymphknoten mit ausgeprägter Siderose davon einer nekrotisch mit granulozytärer Abräumentzündung. Diese Werte entnehme ich nur dem Histologiebericht und weiss ehrlich gesagt nicht viel damit anzufangen. Von dieser Op hatte ich anfangs ordendliche Nackenschmerzen, die aber am nächsten Tag wieder weg waren. Ansonsten ging meine Schlaflosigkeit mit ansonsten relativ Beschwerdenfrei weiter
Die Behandlung von den Pflegern und Ärzten beider Krankenhäuser empfand ich übrigens als gut.
Mittwochs wurde ich dann aus dem Krankenhaus auf eigenen Wunsch entlassen.
Meine Frau fragte mich da noch im Khs was eigendlich mit rechten Auge los sei, es sähe aus als ob ich einen Schlag daraufbekommen hätte. Ich betrachtete es daraufhin im Spiegel und stellte eine kleine Pupillendifferenz fest. Als ich den Arzt daraufhin befragte, erhielt ich zur Antwort, das hätte nichts zu bedeuten, ob ich mir überhaupt sicher sei, dass ich diese kleine Pupillendifferenz nicht schon länger hätte. Er trug es aber immerhin in den Bericht noch mit hinein.
Da mein Calciumhaushalt übrigens immer noch nicht im Griff war, mittlerweile nahm ich jetzt 4000mg Ca pro Tag ein, meldete ich mich Freitags bei meinem Hausarzt der auch meinte es könne schon sein dass ich diese kleine Differenz schon länger hätte. Was mich später sehr verwunderte, worauf ich aber zu diesem Zeitpunkt auch noch nicht achtete, war dass keiner der beiden Ärzte die Pupillenreaktion beurteilten. Auf Empfehlung des Hausarztes machte ich aber doch einen Termin für ein MRT des Kopfes aus.
Am Wochenende war es dann schwülwarm und da stellte ich dann mit einiger Verwunderung fest, das ich vor allem am Kopf nur noch halbseitig schwitzte. Wie mit einem Lineal war mein Kopf halbiert und die rechte Seite komplett trocken.

Im Internet kam ich dann auf das Hornersyndrom, was mir auch durch Selbstests der Pupillenreaktion bestätigt wurde. Nun kam ein Bereich wo ich mit mehreren Ärzten nicht mehr einverstanden war. Mir ging es nie darum Ärzte anzuklagen auf eventuelle Fehler bei der OP, sondern nur darum was ich am besten selbst tun kann. Zuerst ging ich ins Schilddrüsenzentrum vom Khs Neuperlach, nur um ein paar Fragen zu stellen. Ich bekam dort eine ziemlich barsche Antwort einer Ärztin, dass so ein Thema nicht zwischen Tür und Angel behandelt werden kann und ich gefälligst einen Termin auszumachen hätte. Daraufhin machte ich aber einen Termin im Khs Maria Theresia mit meinem Operateur aus. Dessen Antwort war so ungefähr wie wolle ich denn behaupten , dass ich ein Hornersyndrom hätte als Laie, er hätte so etwas noch nie erlebt. Sich Informationen aus dem Internet herauszuholen würde oft zur zu falschen Eigendiagnosen führen. Ich sagte ihm dann dass ich schon einen Termin bei einem Neurologen ausgemacht habe worauf er mich nur bat falls es sich bestätigen sollte, ihm doch Informationen zukommen zu lassen. Für dieses Gespräch habe ich übrigens auch eine saftige Rechnung erhalten. Den MRT Termin habe ich übrigens abgesagt und bin zum Neurologen gegangen, der mit ein paar Untersuchungen auch auf das Ergebniss Hornersyndrom kam für das es aber leider keine Heilungsmöglichkeiten von aussen gibt. Mann kann nur hoffen, dass sich die Nerven selbst wieder erholen. Im übrigen war mir die ganze Zeit klar, dass vor allem durch zwei solcher Operationen im Halsbereich die Schädigung eines Nervens ziemlich gross ist. Bin ja schon froh, dass mein Stimmbandnerv nicht geschädigt wurde, was für mich als Disponent in der Rettungsleitstelle von München zu grösseren Problemen geführt hätte. Übrigens hat sich am Hornersyndrom leider bis heute nicht viel verändert. Das einseitige Schwitzen bzw nichtschwitzen hat fortbestand und das mit dem Auge wurde auch nur leicht besser.

Der nächste Termin der anstand war die Radiojodtherapie, die für mich im Khs Rechts der Isar in München durchgeführt werden sollte. Es war zu diesem Zeitpunkt auch die einzige Klinik die noch Thyrogen zur Verfügung hatte.
Durch Informationen aus diesem Forum hier war ich auch auf Themen wie Behindertenausweiss sowie Anschlussheilbehandlung vorinformiert.
Da ich wusste, dass ich in der Zeit der Behandlung isoliert sein würde rief ich 2 Tage zuvor beim Sozialbüro dieses Krankenhauses an wobei ich den Hinweis erhielt, ich solle dies mit der Stationsärztin besprechen, diese bestelle dann einen Mitarbeiter des Sozialbüros auf die Station, das wäre der übliche Weg.

Am 15.Juni meldete ich mich auf der Station 8/0 , da ich dann sowieso auf die Stationsärztin hätte warten müssen konnte ich gleich zur Anmeldung gehen und mich für den stationären Aufenthalt ab dem nächsten Tag anmelden. Es ist sehr empfehlenswert, dies so zu machen, da ich für die Formalitäten erst mal fast eine Stunde Wartezeit hatte bis ich drankam. Da man aber eine Wartenummer zieht konnte ich diese Zeit bequem in der Cafeteria absitzen. Anschließend ging es auch auf der Station recht schnell. Ein kurzes Gespräch mit der Ärztin , dann die Thyrogenspritze in den Oberarmmuskel und schon konnte ich nach Hause.
Am nächsten Morgen war ich um 9:00Uhr in der früh wieder da und wurde ruhig und freundlich empfangen. Ich erhielt recht bald die zweite Thyrogenspritze in den anderen Oberarm und hatte dann mein ausführliches Gespräch mit der Stationsärztin. Hier kam jetzt aber ein wichtiger Punkt, sie meinte dass mir aufgrund der Thyrogenspritze und da ich ja deshalb wieder gesund aus der Klinik herausgehen würde mir weder ein Behindertenausweiss noch eine Anschlussheilbehandlung zustehen würden. Ich hatte da keine Lust mit ihr zu diskuttieren und da ich wusste, dass ich noch Zeit nach dem Klinikaufenthalt habe dies anzufordern lies ich es erst einmal dabei.
Um 16:30 schluckte ich dann meine erste Testkapsel. Sie befand sich in einem Röhrchen und durfte nicht berührt werden sondern musste über das Röhrchen geschluckt werden. Ein Schluck Wasser war hinterher genehmigt, ansonsten sollte man aber noch eine Stunde nüchtern bleiben.
Zum Glück bereitete mir diese Kapsel relativ geringe Probleme. Am nächsten Morgen fanden dann ein paar Untersuchungen wie z. B. Ein Ganzkörperszintigramm statt. Mittags gegen 14:45 bekam ich dann 3 Radiojodampullen zu schlucken (5657MBq I-131). Zuvor war mir noch einmal erklärt worden, dass ich meine Situation durch regelmäßige Spülungen mit reinem Zitronensaft, einnahme von sauren Bonbons und viel Trinken meine Situation wesentlich verbessern kann, das ganze sollte auch beginnen eine halbe Stunde nach Einnehmen der Kapseln. Der Zitronensaft sollte übrigens nicht geschluckt werden um den Magen zu schonen. Die Klinik stellte mir Salbeibonbons zur Verfügung, ich war aber froh, dass ich eigene sauere Drops mitgenommen zu hatte. Zusätzlich bekam ich Kühlpäckchen um eine Schwellung des Halses zu vermeiden. Auch diese Kapseln habe ich recht gut verkraftet ohne nennenswerte Beschwerden zu bekommen.
Um hier einmal positives zu vermerken, die Behandlung vom Klinikpersonal war nicht zu beanstanden, das Essen war gut, man hatte immer die Wahl zwischen verschiedenen Gerichten und auch die Menge konnte man selbst bestimmen, Fernseher wurde zur Verfügung gestellt, wie auch eine Wireless lan Verbindung die gut funktionierte.
Erster negativer Punkt war, hat eigendlich nichts direkt mit der Behandlung zu tun, dass ich mir am 4. Tag im Krankenhaus einen Norovirus eingefangen hatte. Auf die Bemerkung dass ich den ja auch mitgebracht haben könnte, fiel mir erst mal nichts mehr ein. Aber auch den hatte ich in 2 Tagen durchgestanden. Nicht so schön war mein Entlassungstag. Es wurden morgens noch einmal Strahlenmessungen gemacht, die zu diesem Zeitpunkt nach Aussagen noch grenzwertig waren. Das Pflegepersonal wurde schon ungeduldig, wann mein Zimmer für den nächsten Patienten frei wird, aber Informationen bekam ich ansonsten keine. Erst um 15:30 bekam ich zu hören, dass ich auf jeden Fall noch an diesem Tag entlassen werde (der Norovirus hat sich erst am Morgen nach meiner Entlassung bestätigt) aber noch eine Ganzkörperscintigraphie gemacht werden muss. Diese dauerte diesmal 1,5 Stunden und ich empfand sie (obwohl man eigendlich nur ruhig in der Röhre liegt) als ganz schön anstrengend. Gegen 17:45 konnte ich dann nach Hause gehen.

Ich informierte mich erst mal in diesem Forum über meine Rechte in Bezug auf Anschlussheilbehandlung und Behindertenausweiss, zog mir dann noch eine Zweite Meinung hinzu von der Krebshilfe und mit deren Hilfe konnte ich dann über den Sozialdienst des Krankenhauses alles nötige dazu in die Wege leiten. Lustig fand ich später nur die Aussage des Sozialdienstes, dass sie sich wundert, warum eigendlich so wenige die Anschlussheilbehandlung beantragen. Wenn mann die Zeit aufwendet und mit Hilfe des guten sd-krebs forums auf die Möglichkeiten aufmerksam gemacht wird, aber vom Arzt die Aussage bekommt, dass einem dies eigendlich nicht zusteht, dann braucht man sich nicht wundern, wenn nur wenige den Weiterweg bestreiten.
Ansonsten gab es hier keine Schwierigkeiten mehr, ganz im Gegenteil, mir wurde sehr gut mit den nötigen Formularen geholfen, Ich bekam die ASH in Isny im Allgäu (wurde dann sogar auf 4 Wochen verlängert) und auch das mit dem Schwerbehindertenausweis funktionierte problemlos.

Von der Anschlussheilbehandlung kann ich eigendlich fast nur positives berichten. Mir taten diese 4 Wochen sehr gut. Ich bekam ein Rahmenprogramm, dass ich aber stark durch zusätzliche verschiedene Gymnastikarten und andere Aktivitäten ergänzen konnte. Auch die Reduktionskost bekam mir sehr gut. Einzig der Punkt dass es eben eine Krebsklinik war und es doch einem grossen Teil der Patienten wesentlich schlechter ging als mir war nicht so schön. Es gab einige Patienten die ich für ihren Tatdrang und ihren Mut bewundert habe, aber leider auch ein paar, die durch ihre Situation in ein ganz schön tiefes Loch gerissen wurden. Mann darf sich da auf keinen Fall mitreissen lassen.
Mein grösstes Problem war immer noch der Calciumhaushalt. Ich nahm immer noch 3000mg Ca pro Tag zu mir, was mir zu hoch erschien. Auf meine Anfrage bei einem Arzt wollte mir dieser Erklären, dass meine Befürchtung über eine mögliche Schädigung der Niere auf Dauer sei völlig unbegründet, da ja mein Blut offensichtlich das Ca nicht aufnehmen kann und folglich das überzählige Calcium über den Darm ausgeschieden wird. Ich konnte über diese Erklärung nur den Kopf schütteln.

Dieses Problem scheine ich erst jetzt Ende Oktober in den Griff zu bekommen, nachdem ich die Rocaltrolmenge bis auf 75myg am Tag erhöht habe. Bei der letzten Blutuntersuchung waren endlich einmal alle meine Blutwerte im Normbereich.

Frustierend könnte hierbei höchstens sein, jetzt wo es endlich so weit ist das ich normale Werte habe muss ich ab 7. November das Thyoxin absetzen, da ich für meine zweite RJ Diagnostik kein Thyrogen erhalten kann. Ich hoffe aber dass ich auch diese Schilddrüsenunterfunktion relativ gut verkrafte und bei der Diagnostik Anfang Dezember im Krankenhaus Rechts der Isar in München nichts negatives mehr herauskommt.

Mir wurde übrigens zur Vorbbereitung empfohlen ab 7. November Thyroxin abzusetzen, dann von 14. 11. bis 20. 11. Tybon 20mycrogramm 2 mal täglich und dann weiter keine Schilddrüsenmedikamente zu nehmen.

Antwort auf: FAQ: Erfahrungsberichte von Schilddrüsenoperationen

| Beitrags-ID: 271478

Hallo zusammen,

lange Jahre habe ich diese SD OP vor mir her geschoben, bis es nicht mehr ging. Ich hatte 3, ca. 6 cm große Knoten in der SD, welche auf die Luftröhre drückten und auch nach aussen hin sehr sichtbar waren.

Nach einem Vorgespräch im KH mit einer Ärztin, welche mir nicht wirklich Mut machte, da sie meinte, bei der Größe der Knoten, könnte es auch bösartig sein. Allerdings habe ich diesen Gedanken sofort aus meinem Kopf verbannt.
Zwei Wochen später bekam ich dann meinen OP Termin. Ich musste Mittwochs ins Krankenhaus zu den üblichen Untersuchungen, wie EKG, Ultraschall, Blutabnahme und ein HNO Arzt hat sich meine Stimmbänder angeschaut. Alles war gut.

Abends erfuhr ich, dass ich gegen Mittag an 5. Stelle dran sein sollte.
Morgens bekam ich Hemdchen und Höschen. Zu meiner Ünerraschung keine Strümpfe. Man sagte mir, das macht man heutzutage nicht mehr.
Dann sollte ich die besagte „scheiss egal Pille“ nehmen. Fand ich allerdings noch etwas früh, denn 4 – 5 Stunden wollte ich nicht wegtreten. :P
Mein Fehler, denn ich war nicht an 5. Stelle dran, sondern sofort als erste.
Im OP angekommen, brach ich erstmal in Panik aus. Konnte gar nicht mehr aufhören zu weinen. Die Schwestern waren mehr als nett und beruhigten mich soweit, dass die Narkose gesetzt werden konnte.
Und dann war ich auch schon wieder wach. :D Ich fragte noch im OP wie lange es gedauert hätte. Huch, meine Stimme war ja noch dieselbe. :)
Als ich dann hörte, das man mir meine komplette Schilddrüse in nur 35 min entfernt hatte, fing ich vor Glück und Erleichterung schon wieder an zu heulen. :D
Danach kam ich 3 Stunden auf die Intensiv zur Beobachtung. An schlafen war nicht zu denken, da ich so aufgeputscht war.

Wieder auf dem Zimmer wollte ich nur eins, essen und zwar ein Eis. Bekam ich auch. :8) Abends konnte ich wieder normal essen. Ich hatte weder Halsschmerzen, noch Nackenschmerzen, noch sonstige Schmerzen. Mir ging es richtig gut. Abends war ich sogar schone eine Zigarette rauchen. 🙄
Einzig mein Kalzium Wert war Freitags nicht mehr der beste. Das wurde aber mit Brausetabletten aufgefangen. Als Samstag meine Werte wieder im grünen Bereich lagen, durfte ich nach Hause.

Ich hatte soviel Angst vor der OP, dabei ist im nachhinein ein Zahnarzt besuch unter Umständen schmerzhafter.
Auch die Laborwerte waren alle gutartig.
Hätte ich gewusst wie unkompliziert diese OP ist, hätte ich sie nicht so lange vor mir her geschoben. Morgen ist es eine Woche her, und meine Narbe welche ca. 4 cm lang ist, ist kaum sichtbar.

Ich hoffe ich habe einigen Mut gemacht, die auch so Angsthasen sind wie ich. :D

Antwort auf: FAQ: Erfahrungsberichte von Schilddrüsenoperationen

| Beitrags-ID: 271479

Im Mai wurde mir ein auffälliger LK beim rechten SD-Lappen entfernt. Diese Op hab ich super weggesteckt, keine Schmerzen, keine Übelkeit…Die histologische Untersuchung zeigte dann SD-Zellen in dem LK.
Worauf hin ich nach Erfut ins Helios Klinikum geschickt wurde und dort wurde entschieden mir die SD zu entfernen inklusive weiterer LK.

Ich bekam also einen Termin…welcher dann leider zwei mal verschoben wurde, was für meine Nerven nicht so toll war.

Am 20.06. wurde ich dann operiert.
Die Op ist sehr gut gelaufen. Leider hab ich die Narkose dieses Mal überhaupt nicht gut vertragen. :?
Schmerzen hatte ich im Op-gebiet fast gar keine. Nur mein Rachen tat unheimlich weh…der Anästhesist erklärte mir dann später, dass er Probleme beim intubieren hatte…
Zwei Tage nach der Op wurden dann meine Stimmbänder von einem HNO-Arzt kontrolliert. War auch alles OK.
5 Tage nach der Op wurde ich dann entlassen.

Morgen soll ich dann endlich den histologischen Befund bekommen…

VG Helma

Gaestin83
Nutzer*In
kalter Knoten, halbe SD entfernt, Ursache vmtl. Entzündung

Antwort auf: FAQ: Erfahrungsberichte von Schilddrüsenoperationen

| Beitrags-ID: 271480

Hier nun mein OP-Bericht.
Kurz: vorgestern OP, heute schon wieder fast normaler Alltag daheim.

Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass ich ein Super-Weichei-Junior bin. Ich bin hyper-schmerzempfindlich, falle sofort in Ohnmacht und habe wahnsinnige Angst vor OPs und allem, was am Körper wehtun kann. Außerdem kann ich kein Blut sehen und hatte auch noch Angst vor der Narkose.
Als ich eure Berichte gelesen habe, glaubte ich, dass hier niemand auch nur annähernd so eine Angst vor der OP hatte wie ich. Also wirklich ganz, ganz schlimm bei mir!
Deshalb schreibe ich das hier besonders für alle, die sich in meiner Beschreibung wiederfinden, die Horror vor dem Unbekannten haben oder glauben, dass sie es nicht packen! Und natürlich erwähne ich das, was ich negativ empfunden habe, genauso wie das, was mich positiv überrascht hat.

Ich wurde in München Solln, Klinikum Martha Maria von Prof. Dr. Dr. Fürst persönlich operiert und bin mit dem Ergebnis spitzenmäßig zufrieden.

Grund für die OP war ein kalter Knoten, der im Ultraschall alle Anhaltspunkte für Malignität aufwies und dessen Punktierung eine verdächtige mikrofollikuläre Proliferation ergab. Zum Schluss war es nur ein Kolloid-Knoten in Verbindung mit (vmtl.) Hashimoto, sodass nur eine SD-Hälfte entfernt werden musste.

Und jetzt der Ablauf:

Di: Ich bin morgens mit meinem Mann angereist, der gemeinsam mit mir für zwei Nächte in einem eigenen Zimmer für uns beide im KH geblieben ist. Ohne ihn hätte ich es nervlich wohl nicht durchgestanden. War also eine gute Entscheidung, bei meiner PKV alle Sonderluxusleistungen für genau diesen Fall mitzuversichern ;-)
Ich habe noch den üblichen Papierkram ausfüllen müssen, habe ein Ultraschall bekommen und war da schon so aufgeregt, dass ich dachte, es hätte wehgetan, als die Ärztin mir das US-Gel aufgetragen hat – so überreizt war ich. Also glaubt mir jetzt endlich, dass ich das größte Weichei hier im Forum bin! ;-) Dann gab es noch ein Gespräch mit dem Anästhesisten und die Kehlkopfspiegelung. Ich empfand die Kehlkopfspiegelung absolut als Witz – d.h. ich empfand gar nix, denn das einzige, was ich spürte, war dass der Arzt meine Zunge ganz behutsam mit einem weichen Tuch festgehalten hat und mit seinem Instrument in meinen Hals geschaut hat, während ich „hiiii“ gesagt habe. Da er mich nirgendwo sonst, auch nicht mit dem Instrument, berührt hat, habe ich gar nichts gefühlt und musste auch nicht würgen. Super harmlos also.

Am Nachmittag habe ich dann meine erste Heparin-Spritze gegen Thrombose bekommen. Auch wenn ich jetzt die Spannung vorweg nehme – das Brennen des Wirkstoffs unter der Haut war das Schmerzhafteste am ganzen KH-Aufenthalt. Damit hatte ich nicht gerechnet und hinterher echt rumgefiept. Hat auch in der Nacht noch gebrannt. Allerdings haben die beiden folgenden viel, viel weniger weh getan – vielleicht musste sich mein Körper daran gewöhnen? Keine Ahnung. Lasst euch jedenfalls die Spritze langsam in den Bauch geben und drückt nachher noch selbst mit dem Tupfer drauf, dann ist es auszuhalten.

Abends hätte ich dann noch eine Schlaftablette nehmen können. Da ich aber eh unter chronischer Müdigkeit leide, hab ich sie mir erspart.
In der Nacht bin ich dann 10 Mal aus irgendwelchen OP-Alpträumen aufgewacht und hab mir echt überlegt, was ich hier ins Forum schreiben soll, denn ich hab psychisch echt gelitten und dachte: das kann ich doch nicht guten Gewissens anderen Patienten empfehlen! :-)

Mi: Ich war gleich um 7 Uhr mit der OP dran. Also um 6 schnell im Bad fertig gemacht, danach kam die Schwester mit Hemdchen, Netzhose und Stützstrümpfen. Die schnell angezogen, Egal-Tablette eingeworfen und hingelegt.
Kurz darauf wurde ich rausgefahren. Vorm OP ist dieses Gerät, das einen seitwärts auf den OP-Tisch befördert, indem es irgendwie das Transportbett unter einem wegrollt. Genauer kann ich es nicht beschreiben, denn ich war schon ziemlich bekifft und ja, mir war alles egal, fast schon cool. Dann bekam ich glaub ich noch einen Gurt umgeschnallt und dann kam der Anästhesist mit der Atemmaske und hat gesagt, dass da jetzt erst noch normale Atemluft kommt, um zu sehen, ob ich die ordentlich einatme. Nach ein paar Atemzügen hat er dann gesagt, dass jetzt Wirkstoff beigemischt wird (roch nicht anders ;-) ) und dann war alles sehr schnell rum.

Aufgewacht bin ich um 10 im Aufwachraum mit Blick auf die Uhr. Ich war sofort klar bei Sinnen und mir war auch nicht übel. Man hat mich gefragt, ob ich Schmerzen hätte – keine Ahnung, ich antworte bei dieser Frage immer mit ja :-) Dann bekam ich ein Schmerzmittel und drei große Wattestäbchen mit saurem Zitronengeschmack zum Lutschen (Sachen gibt’s) und wurde aufs Zimmer gefahren.
Zu meiner „Erbauung“ sah ich, dass ich eine Drainage hatte und folgerte messerscharf, dass die auch irgendwann wieder raus muss. Dazu später mehr. Gespürt hab ich sie aber nicht wirklich. Aber das Rumtragen des Fläschchens fand ich echt widerlich :?
Das Gefühl im Hals war wie bei einer mittleren Mandelentzündung. Also schon mehr als ein leichtes Kratzen, aber weniger als wenn man früh um zwei vor Schmerzen den Salbeitee gleich kochend heiß trinkt.
Ich bin dann bis zum Nachmittag immer wieder eingedöst und hab Ipalat-Lutschtabletten, die ich mir von daheim mitgebracht habe gelutscht – eine super Idee übrigens :-)
Das erste Mal auf Toilette gehen, ging recht gut, mein Mann und eine Schwester haben mich begleitet, da mir eine Begleitperson bei sowas zu wenig ist 😆
Abends gab’s dann vom KH eine Suppe für mich und ich hab sogar schon ein Stück von der Pizza von meinem Mann abbekommen. Ab dann gab’s normales Essen.
Das zweite Mal Aufstehen am Abend war aber etwas ein Drama, weil ich mich zu schwach im Hals gefühlt habe, um aus dem Bett zu kommen, also bin ich liegen geblieben und habe es auf den nächsten Morgen verschoben ;-)

Do: Der Tag, von dem die meisten hier schreiben, dass es stündlich besser wird. Und ja: es stimmt. Die Halsschmerzen waren noch wie bei einer normalen Halsentzündung und meine Bewegungsfreiheit durch mich selbst stark eingeschränkt, da ich mich so steif wie möglich gehalten habe, um ein mögliches Ziehen an der Naht zu vermeiden. Ich hatte mich so versteift, dass ich am Abend und am Folgetag Massagen bekommen habe. Macht das bloß nicht (also versteifen)! Später habe ich gemerkt, dass das Ziehen bei Bewegung gar nicht die Naht, sondern das Pflaster auf der Haut war 🙄 Im Lauf des Tages habe ich das seitliche Aufstehen mit der elektrischen Anhebefunktion des Bettes optimiert und habe gegen Mittag die Drainage entfernt bekommen. Die Schwester hat es sehr schnell gemacht und mich abgelenkt (wie verrate ich euch nicht, um den Trick nicht zu zerstören 😉 ) und es hat wirklich nur ganz kurz und aushaltbar wehgetan.
Dann das Übliche: etwas Spazieren, Dösen, Heparinspritze, Fernsehen, Rumlaufen, Schlafen (was etwas ein Kampf war, weil ich das Kissen nur in aufrechter Position zurecht legen konnte, weil mir die Bewegung im Liegen zu sehr am Hals gespannt hätte; und bis ich wieder flach lag, war das Kissen auch schon wieder unbequem verrutscht – First World Problems).

Fr: Histologisches Ergebnis ist gekommen, nochmal Massage, Pflaster ab, Mittagessen, Sachen packen, heim. Montag kommen die Fadenenden raus, da mit einem Faden genäht wurde, dessen Mittelteil sich in der Haut auflöst.

Schmerzen hatte ich nicht wirklich, nur eben ein Brennen im Hals und dieses komische, subjektiv eklige Spannen um die Naht bei ausladenderen Bewegungen. Ich hab aber auch prophylaktisch gegen Entzündung und Schmerzen 3 x 400mg Ibuprofen am Tag bekommen. Also kann ich nicht sagen, ob irgendwann irgendwas wehgetan hätte – aber das ist ja müßig.
Meine Calciumwerte waren trotz Verpflanzung einer Nebenschilddrüse stets vorbildlich, sodass ich euch nix von Fingerkribbeln o.ä. berichten kann.
Da meine SD sehr weit oben lag und mein Hals sehr schlank ist, wurde mein Kopf wohl bei der OP auch nicht stark überdehnt, weswegen ich auch keine Nackenprobleme hatte.
Es gab zu keinem Zeitpunkt Probleme mit den Stimmbandnerven oder der Stimme; ich klang etwas heiser, das war’s.
Die Naht ist jetzt bereits sehr dünn und ich kann auch schon kurz draufschauen, ohne dass mir schwindelig wird ;-)

So, ich entschuldige mich an dieser Stelle bei jedem, der bis hier hin noch nicht eingeschlafen ist, für die Länge dieses Beitrags 😆
Sollte jetzt noch irgendjemand Fragen haben, wie eine unkomplizierte Hemithyreoidektomie im Detail vonstatten geht, stehe ich für weitere Infos jederzeit gerne zur Verfügung. Aber wahrscheinlich habe ich hiermit den Thread gekillt.

Fazit: wenn ich gewusst hätte, wie genau sich das alles anfühlt, hätte ich mir eigentlich nur wegen dem Heparin nen Kopf gemacht. Die Narkoseangst, die bei mir enorm war, war die überflüssigste von allen. Das Gefühl in die Narkose zu gleiten war sogar unpassenderweise angenehm. Halsschmerzen sind eher unangenehm als wirklich schmerzhaft und Drainage ziehen tut ein kleines bisschen weh, aber nur kurz.

Abschließend noch ein paar Tipps, die mir das Leben erleichtert haben:
– nehmt Halstabletten, Salbeibonbons und Kaugummis o.ä. mit
– kauft euch ein Nachthemd oder Schlafanzugoberteil, das man komplett durchknöpfen kann (über Kopf hätte ich nicht hingekriegt)
– nehmt Waschlappen mit, dann könnt ihr sofort untenrum duschen und oben erst mal vorsichtig rumwaschen, wenn ihr auch so Narben-heikel seid wie ich ;-)
– ein Strohhalm zum Trinken verhindert Überschwemmungen in den ersten Stunden, wenn man sich noch nicht richtig aufsetzen kann

:PC1: Ich bin weg…

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Antwort auf: FAQ: Erfahrungsberichte von Schilddrüsenoperationen

| Beitrags-ID: 271481

Es ist wirklich schön, dass hier auch positive Erfahrungen beschrieben werden, wichtig ist nur, dass man genügend differenziert. Viele von uns müssen ja arbeiten und wollen sich vllt. auch über dieses Forum informieren, wie lange sie in etwa ausfallen werden.

Ich hatte meine erste OP (kalter Knoten, Zufalls-Befund) am Mittwoch den 25.11.2015. es wurden erst mal nur 75% des linken Lappens entnommen und bis auf die Tatsache, dass ich gegen alle Antibiotika die im OP dort verwendet werden allergisch bin und ich somit keins kriegen konnte und das Intubieren bei mir wohl ne Katastrophe für jeden Anästhesisten ist, lief alles gut und nach dem Aufwachen war mir nur ein bisschen schlecht und ich hatte etwas Kopfweh, aber mittags (OP war um 8.00 Uhr) bzw. am frühen Nachmittag war ich auch schon wieder auf Station und konnte auch direkt ganz allein auf die Toilette und abends ganz normal essen, der Hals tat halt etwas weh, was aber hauptsächlich vom Intubieren kam. Ich war also guter Dinge am Freitag nach Hause zu können, ich hätte auch nie gedacht dass es etwas Bösartiges sein könnte.
Ein Schnellschnitt während der OP war nicht möglich, das Material musste erst mal in Formaldehyd eingelegt werden und konnte dann erst innerhalb von 24 Stunden untersucht werden. Am Donnerstag Mittag kam dann die Chirurgin und meinte mit ernstem Gesicht, dass es Krebs ist und ab hier gibts dann den entscheidenden Unterschied zu den vielen positiven Erfahrungsberichten hier, wo „nur“ ein gutartiger kalter Knoten entnommen wurde oder gleich beim ersten Mal die gesamte Schilddrüse.

Dann folgt nämlich die 2. OP, in der der Rest der Schilddrüse und oft, wie bei mir auch noch die angrenzenden Lymphknoten entnommen werden.
Man kann diese 2. OP gleich im Anschluss machen lassen, bevor das Gewebe verwächst oder nach 3 Monaten. Ich wollte es gleich weg haben.
Diesmal lag ich danach auf der Intensivstation und konnte 1,5 Tage nicht mehr allein auf die Toilette und mein Hals brannte wie Feuer, trotz Schmerzmittel. Aber keine Panik, bei mir kommt viel durch die Intubation, ich hab halt keine große Klappe ;-)!
Wenn man gern auf der Seite schläft oder gar auf dem Bauch sollte man sich darauf einstellen, dass das ne Weile nicht mehr geht. Dazu kamen die üblichen Schluckbeschwerden und ständige Hustenkrämpfe. Die 2. OP ist nun 10 Tage her und die Halsschmerzen sind noch nicht besser geworden, hab hier mehrfach gelesen, dass nach 2-3 Tagen alles besser wird, aber das ist nun auch von Mensch zu Mensch und OP-Aufwand zu OP-Aufwand verschieden. Dazu kommen Verspannungen durch die Lagerung des Kopfes beim Schlafen, ich hab dazu starkes Kopfweh und nen riesen Muskelkater vom ewigen Husten.
Ich möchte niemandem Angst machen, ich fühle mich auch nicht, als wäre ich kurz vorm Abnippeln, aber wenn bei euch die Aussicht oder Chance auf 2 OPs besteht, dann ist das zwar kein Grund zur Panik (jeder steckt das ja auch anders weg), aber dann sagt euren Chefs lieber, dass es nicht nur 2 Wochen sondern halt auch 3 oder 4 Wochen dauern kann. Ich habe mich hier am Anfang echt selbst viel zu sehr unter Druck gesetzt, weil ich immer wieder dieses 2-3 Tage gelesen habe und mir selbst gedacht hab ich sei wohl ne Memme, obwohl ich sonst nicht wehleidig bin, aber dann hab ich irgendwann geschnallt, dass die meisten von denen nur 1 OP hatten.

Aber zu guter Letzt noch etwas Positives: Das beruhigende Gefühl, dass die Schilddrüse weg ist und damit auch die Chance, dass sich noch mal was bilden kann überwiegt viel stärker als die Nachwehen der OP!

Ich habe mich übrigens in Magdeburg (Uni-Klinik) operieren lassen, meine Chirurgin ist die tollste Ärztin, die ich jemals kennen lernen durfte, es ist ganz wichtig, dass man sich bei seinem Arzt in guten Händen fühlt und Vertrauen hat und das hatte ich bei ihr zu jeder Zeit, das macht Alles viel leichter.

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Lina
Nutzer*In
papilläres SD-karzinom pT1b

Antwort auf: FAQ: Erfahrungsberichte von Schilddrüsenoperationen

| Beitrags-ID: 271482

Hallo SaBa79,

bei mir haben die Halsschmerzen in etwa 2 bis 3 Wochen angehalten. Beim Schlucken tat es unheimlich weh. Meine Mutter hatte auch nur ein paar Tage Beschwerden.

LG

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