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Algen im Sojadrink von Aldi

  • Dieses Thema hat 11 Antworten und 5 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert 01.02.2010 - 10:36 von dkr.

Algen im Sojadrink von Aldi

| Beitrags-ID: 246577

Hallo,
ich hab’s mal hier rein getan, obwohl es vielleicht nicht ganz passt.
Ich hab ja Ende nächster Woche eine RJD und versuche ein bischen jodarm zu essen.
Nun hab ich gerade (noch rechtzeitig) gemerkt, dass laut Angabe auf der Verpackung dem Bio-Soja-Drink von Aldi-Süd zur Calciumanreicherung Seealgen zugesetzt werden, bei denen es sich vermutlich um eine bestimmte calciumreiche Rotalge (Lithothamnium calcareum) mit stark schwankendem Jodgehalt handelt. Zum Jod wird natürlich auf der Verpackung nichts gesagt, aber der Gehalt könnte schon durchaus beträchtlich sein. Also ist dieser Soja-Drink vermutlich vor RJT/RJD eher nicht zur Ernährung geeignet.

Viele Grüße
Karl

Nachtrag: Es handelt sich tatsächlich um die oben genannte Alge. Jemand anderes hat wohl mal beim Hersteller angefragt und die folgende Antwort bekommen:

…Leider haben wir keine Analysenwerte für den Jodgehalt in unserem Sojadrink vorliegen. Der Sojadrink enthält zur Calciumanreicherung die Algenart Lithothamnium calcareum, die einen Jodgehalt zwischen 30 – 160 mg / kg aufweisen kann. Der Algenanteil im Sojadrink beträgt ca. 0,385 %, d.h. der rechnerische Jodgehalt im Sojadrink kann zwischen 0,116 mg / kg und 0,616 mg / kg Sojadrink liegen. …

Man beachte: die Angaben sind in mg!
d.h. also 616µg/kg entspricht auch ungefähr 616µg/l

Das ist verglichen mit der täglich empfohlenen Jodaufnahme für gesunde Erwachsene von 150-200µg schon recht ordentlich, wenn auch sicher nicht akut gefährlich, aber in jedem Fall vor RJD/RJT nicht zu empfehlen.

Ich muß mit der Gewohnheit brechen, ehe sie mich gebrochen hat.
G.C.Lichtenberg

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AlbaLeitungsteam SHG Magdeburg pap. SD-Ca., foll. Variante, pT2, 2002

Antwort auf: Algen im Sojadrink von Aldi

| Beitrags-ID: 326852

Vielen Dank für den Hinweis, Karl.

Weißt Du , was mir bei Dir (außer Deinen fundierten Beiträgen) immer besonders gut gefällt?
Die wechselnden Sprüche von Lichtenberg in Deiner Signatur. Den finde ich nämlich auch klasse (vielleicht mache ich irgendwann mal ein Seminar zu ihm).

Schönes Wochenende wünscht Alba

Inka1971
papilläres SD-Karzinom pt1a, 5 mm

Antwort auf: Algen im Sojadrink von Aldi

| Beitrags-ID: 326853

Hallo Karl,

befinde mich ja auch gerade in der Vorbereitung, deshalb ist dein Tipp echt gut, danke.

Ich habe versucht meinen Kaffee mit Hafermilch zu veredeln, die gibt es bei uns im Kaufland und hergestellt wird sie in Schweden.

Aber wirklich schmecken tut es nicht, bin jetzt auf Tee umgestiegen, aber zum backen und kochen eignet sie sich ganz gut.

Gruss

Inka

Traue lieber deiner Kraft, als deinem Glück !

AlbaLeitungsteam SHG Magdeburg pap. SD-Ca., foll. Variante, pT2, 2002

Antwort auf: Algen im Sojadrink von Aldi

| Beitrags-ID: 326854

Hallo Inka,

wieso nimmst Du denn keine normale Milch in den Kaffee?

Grüße von Alba

Inka1971
papilläres SD-Karzinom pt1a, 5 mm

Antwort auf: Algen im Sojadrink von Aldi

| Beitrags-ID: 326855

Hallo Alba,

stand auf meiner Liste vom Arzt.

Habe mal schnell geschaut:

Milch- und Milchprodukte aus Deutschland in der Zeit vor RJD meiden.
wenn aus ausländischer Produktion (Spanien, Italien, und bedingt Frankreich)

Butter und Käse von der grünen Insel sind okay (meine Wortwahl)

Ich denke, weil im deutschen Viehfutter halt Jod zugesetzt wird.

Gruss

Inka

Antwort auf: Algen im Sojadrink von Aldi

| Beitrags-ID: 326856

Hallo,
Milch im Kaffe sollte vermutlich wegen der Menge kein Problem darstellen, aber ansonsten könnte durchaus Vorsicht angebracht sein.
Harald hatte ja einen Hinweis dazu in den FAQ gegeben (im Zusammenhang mit jodarmer Ernährung). Der Jodgehalt von Milch schwankt stark und kann durchaus erheblich sein.

Jod im Tierfutter erhöht Konzentration in Milch und Eiern

Bei der momentan in der EU zulässigen Höchstmenge an Jod als Futterzusatz von 5mg/kg können Jodgehalte von bis zu ca. 1100µg/l auftreten. D.h. mit 0,5l Milch läge man bereits beim ca. 3-fachen der empfohlenen Tagesaufnahme an Jod. Im Vorfeld eine RJT/RJD ist das sicher auch nicht empfehlenswert.

Natürlich kann und wird die Milch meistens sehr viel weniger Jod enthalten. Das Problem ist, dass man der Milch nicht ansieht, wie die Kühe gefüttert wurden.

Ich bin übrigens eigentlich kein Jodkritiker und verurteile auch die oft ziemlich unseriöse Panikmache gegenüber Jod von mancher Seite. Deutschland und große Teile der EU sind nach wie vor Endemiegebiet für Strumen, was gleichzeitig natürlich eine erhöhte Rate an Knotenstrumen und damit höhere Zahlen von (vielleicht teilweise unnötigen) OPs an benignen Strumen zur Folge hat. Eine bessere Jodversorgung würde das wahrscheinlich teilweise verbessern.

Ich finde es allerdings erschreckend, dass durch die Unübersichtlichkeit der Verordnungen über Lebensmittelzusätze und die fehlende Deklarationspflicht, was die zugesetzten und vor allem die tatsächlich enthaltenen Mengen anbetrifft, auch der aufgeklärteste Verbraucher, der sich ernsthaft bemüht es herauszufinden, keine Chance mehr hat auch nur annähernde Werte über seine eigene Versorgung mit Mineralien und Spurenelementen zu erfahren. Der Milch wird ja normalerweise überhaupt kein Jod zugesetzt, also muss es auch nicht deklariert werden, sie kann aber trotzdem beträchtliche Mengen enthalten.

Viele Grüße
Karl

Ich muß mit der Gewohnheit brechen, ehe sie mich gebrochen hat.
G.C.Lichtenberg

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HaraldBundesgeschäftsführer
Leitungsteam SHG Berlin
follikulärer SD-Krebs 1997 (oxyphil), Zungengrundkrebs 2024

Antwort auf: Algen im Sojadrink von Aldi

| Beitrags-ID: 326857

Hallo,

also hier der Beitrag von mir:
FAQ: Jodarme Ernährung = Vermeidung jodreicher Ernährung.(Empfehlungen der Leitlinien)

Die Aussage zu den Schwankungen vom Jodgehalt der Milch bezogen sich jedoch nicht auf das Tierfutter, sondern:

ferner gibt es das Problem, dass durch Verunreinigungen Milch und Milchprodukte sehr viel Jod enthalten sein kann (manche Bauern desinfizieren die Zitzen der Euter der Kühe mit Jod)

Also ich seh die Gefahren eher darin, dass man aus Panik vor jodhaltigen Nahrungsmitteln, sich eher einseitig ernährt, und womöglich dann einseitig auf Produkte ausweicht, die dann womöglich gerade Jod enthalten (wie z.B. ein solcher Sojadrink).

Viel wichtiger finde ich daher die Botschaft: „Jod-Bomben“ zu vermeiden, und dies sind:

  • Meeresfisch
  • Algenprodukten, Seetang
  • Vitaminpräparate mit Jod

und sich ansonsten vor allem Abwechslungsreich zu ernähren.

Ebenso wichtig ist die Meidung von jodhaltige Medikamenten, hier vor allem

  • Desinfektionsmittel mit Jod – Man hat eine Wunde, und desinfiziert und vergisst dann dabei, dass durch solche eine äußere Anwendung ein vielfaches von Jod aufgenommen wird, im Vergleich z.B. zu Jodsalz in den Nahrungsmitteln

Viele Grüße
Harald

xIsax
pap. SD CA (re); Stimmbandlähmung links

Antwort auf: Algen im Sojadrink von Aldi

| Beitrags-ID: 326858

Hallo

Eine Frage zwischendrin..wie steht es eigentlich mit Meersalz? Es gibt ja Meersalze mit Jod gekennzeichnet und welches ohne Jod.

Gruß xisax

**Ein leidenschaftlicher Raucher, der immer von der Gefahr des Rauchens für die Gesundheit liest, hört in den meisten Fällen auf - zu lesen.** Winston Churchill

Antwort auf: Algen im Sojadrink von Aldi

| Beitrags-ID: 326859

Hallo,
ich denke mal jodiertes Salz (ob Meersalz oder „normal“) muss nicht sein, dürfte aber auch nicht allzu problematisch sein, sofern man es nicht in rauhen Mengen zu sich nimmt. Die von Harald angeführten „Jodbomben“ sind sicher schlimmer. Man kann ja in den paar Wochen vor der RJT/RJD zum Nachwürzen auch mal jodfreies nehmen, wenn man unsicher ist.
Im Übrigen ist auch „normales“ Salz eigentlich Meersalz, nur stammt es aus prähistorischen Meeren und liegt halt schon etliche Mio. Jahre unter der Erde rum.:wink:

Wobei die vermeintliche Jodbombe Seefisch bei „normalen“ Portionsgrößen eigentlich auch noch relativ harmlos ist und deutlich unter der Jodaufnahme z.B. von maximal belasteter Milch oder eben dem o.a. Soja Drink liegt.
Außerdem ist zu bedenken, wie häufig oder eben nicht man bestimmte Nahrungsmittel zu sich nimmt. Jemand, der jeden Morgen ein Müsli mit Milch isst und dazu ein Glas Milch trinkt und vielleicht noch einen Joghurt und eine Portion Käse am Tag zu sich nimmt, hat, wenn er die Milch und Milchprodukte erwischt, die recht gut belastet sind, schon richtig gut ausgesorgt. Das ist ein Vielfaches von dem, was man mit einer Portion Seefisch pro Woche schaffen kann. Wer dagegen etwas Milch im morgendlichen Kaffe tut und sonst eher wenig Milchprodukte zu sich nimmt, der wird wohl kaum ein Problem mit dem Jod haben, selbst, wenn er die „falsche“ Milch erwischt.
Kaviar liegt z.B. mit dem Jodgehalt/100g im mittleren Bereich und höher als z.B. Makrele oder Rotbarsch, aber kaum jemand wird auf die Idee kommen 3 mal die Woche 100g Kaviar zu essen.

Algenprodukte oder solche, wo Algen zugesetzt wurden, sind aber in jedem Fall echte Bomben. Wo also irgendwas von Algen oder Algenauszügen drauf steht, davon sollte man wirklich die Finger lassen.

Gruß
Karl

Ich muß mit der Gewohnheit brechen, ehe sie mich gebrochen hat.
G.C.Lichtenberg

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AlbaLeitungsteam SHG Magdeburg pap. SD-Ca., foll. Variante, pT2, 2002

Antwort auf: Algen im Sojadrink von Aldi

| Beitrags-ID: 326860

Ebenso wichtig ist die Meidung von jodhaltige Medikamenten, hier vor allem

  • Desinfektionsmittel mit Jod – Man hat eine Wunde, und desinfiziert und vergisst dann dabei, dass durch solche eine äußere Anwendung ein vielfaches von Jod aufgenommen wird, im Vergleich z.B. zu Jodsalz in den Nahrungsmitteln

Nur als Ergänzung dazu: Eine noch größere „Jodbombe“ wäre jodhaltiges Kontrastmittel, wie es z.B. bei Computertomographien eingesetzt wird.

Vorsicht geboten ist außerdem bei einer Reihe von Augentropfen.

Liebe Inka,

ich glaube zwar nicht, daß die (vergleichweise geringe) Menge Milch, die man sich in seinen Kaffee tut, irgendetwas Nennenswertes ausmacht.
Ich verstehe aber sehr gut das Bedürfnis, das Wenige, was man selbst tun kann, um optimal vorbereitet sein, dann auch tatsächlich zu tun.
Im Zweifelsfall ist man dann auch lieber übervorsichtig.

Mach es also für die kurze Zeit so wie es Dein Arzt bzw. das Merkblatt sagt, da machst Du auf keinen Fall etwas verkehrt.
Allzu ängstlich muß man aber nun auch nicht sein. Jodfrei ist eh umnöglich, jodarm wird angestrebt.

Grüße von Alba

xIsax
pap. SD CA (re); Stimmbandlähmung links

Antwort auf: Algen im Sojadrink von Aldi

| Beitrags-ID: 326861

Also ich vermeide alles wo „Jodsalz“ drauf steht. Wenn ich mal etwas salzen muß, dann benutze ich Himlaya Salz.
Ganz vermeiden kann man es eh nicht, dann dürfte man wirklich nichts mehr essen :?

**Ein leidenschaftlicher Raucher, der immer von der Gefahr des Rauchens für die Gesundheit liest, hört in den meisten Fällen auf - zu lesen.** Winston Churchill

Antwort auf: Algen im Sojadrink von Aldi

| Beitrags-ID: 326862

Hallo,
noch ne Anmerkung zu den diversen Salzsorten, die ich mir nicht verkneifen kann.

Auch das Himalaya-Salz ist stinknormales Steinsalz und damit nichts anderes als einige Mio Jahre abgelagertes Meersalz. Die minimalen Beimengungen von anderen Mineralien, die zur rosa Farbe führen, sind für die Ernährung oder Mineralversorgung absolut unbedeutend. Ein guter Teil des bei uns verkauften „Himalaya“-Salzes stammt übrigens aus Tschechien, weil das dortige Steinsalz genauso rosa aussieht aber natürlich erheblich billiger ist (sogar als stinknormales deutsches Speisesalz). Das ist besonders profitabel, wenn man das Salz dann auch noch zum 10-fachen Preis an die Verbraucher absetzen kann.
Was den Gehalt an Mineralien angeht, unterscheiden sich die einzelnen Salzsorten so minimal, dass gesundheitliche Auswirkungen nicht zu erwarten sind.

Die Geschmacksunterschiede kommen allein von der unterschiedlichen Körnung, was beispielsweise auch den Unterschied beim superteuren Fleur de Sel ausmacht, das die Profiköche gern als das non plus ultra des Salzes anpreisen. Man merkt das nur, wenn man das Slaz original auf der Zunge hat. Dann ist tatsächlich Fleur de Sel etwas milder. Wenn das Salz erstmal aufgelöst ist, z.B. in Wasser, kann auch der beste Kochprofi bei einer Blindverkostung den Unterschied nicht schmecken und vor allem nicht sagen welches Salz er denn nun vor sich hat.
Den Geschmacksunterschied bemerken die „Kenner“ nur dann, wenn sie wissen, welches Salz sie vor sich haben.

Nicht durcheinanderwerfen darf man das allerdings mit Salz aus dem Toten Meer, das hat tatsächlich eine völlig andere Zusammensetzung als Steinsalz. Es ist aber auch als Speisesalz und zum Würzen völlig ungeeignet, da extrem bitter.

Viele Grüße
Karl

Ich muß mit der Gewohnheit brechen, ehe sie mich gebrochen hat.
G.C.Lichtenberg

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