FAQ: RJT bei Metastasen (ATA-Leitlinie 2009)
- Dieses Thema hat und 1 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert 09.08.2012 - 11:57 von Harald.
Leitungsteam SHG Berlin follikulärer SD-Krebs 1997 (oxyphil), Zungengrundkrebs 2024
FAQ: RJT bei Metastasen (ATA-Leitlinie 2009)
ATA-Guidelines 2009: Behandlung von lokoregionalen und Fermetastasen mit der RJT
Achtung:
Es gibt eine aktualisierte Version der ATA-Leitlinie differenzierter Schilddrüsenkrebs 2015.
Im Kapitel [C11] der ATA-Leitlinie differenzierter Schilddrüsenkrebs 2009 (Revised American Thyroid Association Management Guidelines for Patients with Thyroid Nodules and Differentiated Thyroid Cancer) geht es um die Frage, welches das beste Therapie-Management für die Behandlung von Patienten mit Metastasen ist.
In den Empfehlungen (=Recommendation) geht es um:
- R50 – chirurgische Entfernung von Lymphknoten im Halsbereich
- R51 – Therapie von Metastasen im Aerodigestivtrakt (Speiseröhre, Luftröhre, …) Chirurgie, RJT und perkutane Strahlentherapie
- R52 – Dosis für die RJT Die amerikanische Leitlinie enthält sich jeder Empfehlung bezüglich der Dosis einer RJT sowie bezüglich der Dosmetrie, es wird lediglich geraten bei Patienten, die über 70 sind, eine Dosis von über 200mCi zu vermeiden.(Die letzte Empfehlung hat den Empfehlungsgrad A, auf Basis guter Studien. Anmerkung Harald: Da es eine Empfehlung ist, die davon abrät etwas zu tun, müsste es eigentlich den Empfehlungsgrad F haben; siehe FAQ: Was ist eine Leitlinie? Was ist eine Richtlinie?– Abschnitt Grad einer Empfehlung)
- Einsatz von rhTSH für die RJT bei Metastasen
- R53 – Einsatz von rhTSH für die RJT bei Metastasen – Hier stellen die Autoren der ATA-Leitlinie 2009 fest, dass es keine randomisierte vergleichende Studie dazu gibt. Es gibt eine Reihe von kleineren Studien und Fallberichten zum Einsatz von rhTSH bei der RJT zur Behandlung von Metastasen, jedoch nur eine kleine vergleichende Studie (allerdings nicht randomisiert), die zeigt, dass das radioaktive Jod mit rhTSH weniger gut aufgenommen wird als mit einer Schilddrüsenunterfunktion. Auch in den anderen Studien und den Fallberichten macht es den Eindruck, dass mit rhTSH keine Elimination der Metastasen gelingt, es sogar eher zu einer Beschleunigung des Wachstums der Krebszellen kommt.
[Anmerkung Harald: Neben dem Fehlern von radomisierten vergleichenden Studien, wurde damit auch nicht untersucht, ob die beobachtetet unterschiedliche Aufnahme des radioaktiven Jods einen Einfluss auf auf die Lebensqualität und Lebensverlängerung der Patienten hat, was ja letztlich das einzig wichtige ist.]
Die Autoren der ATA-Leitlinie kommen auf Basis von Expertenmeinungen D in der R53 Empfehlung zum Schluss, dass in der Regel rhTSH bei der RJT zur Therapie von Metastasen nicht eingesetzt werden soll.
- R54 Bei bestimmten Patienten, die auch an anderen Krankheiten leiden (=komorbidität), und bei denen eine Schilddrüsenunterfunktion ein Risikofaktor ist, sowie bei Patienten, deren Hypohyse nicht genügend TSH ausschüttet oder bei Patienten, bei denen eine Therapieverzögerung ein Risikofaktor darstellt, wird der Einsatz auf Basis von Expertenmeinungen C empfohlen, es soll jedoch dann eine höhere Dosis eingesetzt werden, als bei einer Schilddrüsenunterfunktion.
- R53 – Einsatz von rhTSH für die RJT bei Metastasen – Hier stellen die Autoren der ATA-Leitlinie 2009 fest, dass es keine randomisierte vergleichende Studie dazu gibt. Es gibt eine Reihe von kleineren Studien und Fallberichten zum Einsatz von rhTSH bei der RJT zur Behandlung von Metastasen, jedoch nur eine kleine vergleichende Studie (allerdings nicht randomisiert), die zeigt, dass das radioaktive Jod mit rhTSH weniger gut aufgenommen wird als mit einer Schilddrüsenunterfunktion. Auch in den anderen Studien und den Fallberichten macht es den Eindruck, dass mit rhTSH keine Elimination der Metastasen gelingt, es sogar eher zu einer Beschleunigung des Wachstums der Krebszellen kommt.
- R55 Einsatz von Lithium bei der RJT (Keine Empfehlung dafür oder dagegen I)
- C18 – Therapie von jod-aufnehmenden Lungenmetastasen
- C19 – Therapie von nicht-jod-aufnehmenden Lungenmetastasen– R59
- C20 – Therapie von Knochmetastasen– R60-64
- C21 – Therapie von Gehirnmetastasen– R65-67
siehe auch:
- Gruppe: mehr als 3 RJTs.
- Studie: Nachsorge bei mäßig erhöhtem TG-Wert (1,0-5,0) (Menhart 2007)
- FAQ-Hilfe: EBM – Was sind patientenrelevante Endpunkte?.
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