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Blutdruckmedikamente und Hypopara

alessi
Sd-Op 03/2008, Hypopara.

Blutdruckmedikamente und Hypopara

| Beitrags-ID: 246141

Hallo,

ich habe es ja schon hier und da berichtet, dass ich endlich meine Muskelkrämpfe los bin. Das Forum lebt ja vom Austausch von Erfahrungen und so möchte ich heute von den Nebenwirkungen meines Blutdruckmittels auf den Hypopara berichten.

Ich habe das Medikament Amlodipin 10 mg seit Juli 2007 genommen und immer gut vertragen. Im März 2008 wurde meine Schilddrüse entfernt und ich habe seitdem einen Hypopara. Dieser ist ja eigentlich mit Medikamenten in den Griff zu bekommen. Bei mir gab es aber von Anfang an Probleme, weil meine Muskeln wegen Calziummangel ständig krampften und oft völlig kraftlos waren. Der bei Hypopara. angestrebte Calzium-Wert zwischen 2,1 und 2,3 mmol/l schien bei mir einfach nicht auszureichen. Höhere Calzium-Werte sind ja aber auf Dauer wegen der Belastung der Nieren nicht möglich.

Kein Spezialist konnte mir helfen, weder Endokrinologe noch Neurologe. Die Ursache für meine Beschwerden, die sich immer mehr verstärkten, je niedriger der Calzium-Wert im Blut war, konnte einfach nicht gefunden werden. Dann fiel mir der Beipackzettel in die Hände und ich las, dass Amlodipin ein Calzium-Antagonist ist. Ich konnte herausfinden, dass so ein Calzium-Antagonist die Calziumkanäle blockiert und somit die Aufnahme von Calzium-Ionen in die Muskeln behindert http://medikamente.onmeda.de/glossar/C/Calciumantagonist.html.

Meine Beschwerden waren bis Oktober schon soweit fortgeschritten, dass ich mit Calzium-Werten um 2,1 mmol/l kaum mehr arbeiten konnte. Sie waren jedoch von einem auf den anderen Tag weg, als ich das Amlodipin dann absetzte.

In dem Beipackzettel sind „gelegentliche Muskelschmerzen (Myalgien) und Muskelkrämpfe“ aufgeführt. Bei mir sind diese mit gleichzeitig extremer Muskelschwäche verstärkt auftreten. So stark, dass ich bald nicht mehr weiter wußte. Diese Erkenntnisfindung hat mich 1,5 Jahre gekostet.

Das Problem ist, dass kein Arzt das Blutdruckmittel mit den Beschwerden in Verbindung bringt. Mich würde natürlich sehr interessieren, ob es andere Hypoparas gibt, die solch ein Blutdruck-Medikament einnehmen und ob es vielleicht auch bei Beta-Blockern ähnliche Zusammenhänge geben könnte.

Viele Grüße
alessi

InSeNSU
Moderator
Basedow, Hypoparathyreoidismus

Antwort auf: Blutdruckmedikamente und Hypopara

| Beitrags-ID: 324007

Hallo Alessi,

das ist eine hoch interessante Angelegenheit! Vielleicht würden noch mehr Leute sich angesprochen fühlen, wenn Du die Überschrift noch mal änderst (über die edit-Funktion), etwa auf „Blutdruckmedikamente und Hypopara“, denn Calciumantagonisten ist doch schon ziemlich speziell und wird vielleicht nicht von jedem verstanden.

Ich bin gespannt, ob andere ähnliches erlebt haben!

Viele Grüße
Frauke

alessi
Sd-Op 03/2008, Hypopara.

Antwort auf: Blutdruckmedikamente und Hypopara

| Beitrags-ID: 324008

Hallo Frauke,

ich hab die Überschrift abgeändert.

Ich möchte auch noch ergänzen, wieso ich auf die Betablocker komme. In dem Beipackzettel vom Amlodipin stand der Begriff „negative Inotropie“. Da ich mir darunter gar nichts vorstellen konnte, habe ich gesucht und bei
http://de.wikipedia.org/wiki/Inotropie Hinweise darauf gefunden, dass auch bei Betablockern eine negativ inotrope Wirkung möglich wäre.

Hat jemand Erfahrungen, wie das mit Betablockern ist?

Viele Grüße
alessi

Antwort auf: Blutdruckmedikamente und Hypopara

| Beitrags-ID: 324009

Hallo Alessi,

ich kenne Deine aufgeführten Probleme zur Genüge und bin dankbar Deinen Beitrag gefunden zu haben. Ich bin im Januar diesen Jahres operiert worden, und kämpfe seitdem mit meinem Calcium und weiteren körperlichen Beschwerden.
Meine Calciumprobleme habe ich mittlerweile in den Griff bekommen, dank der super netten Unterstützung meines Endokrinologen, wo ich seit Mai in Behandlung bin. Ich konnte mittlerweile meine A.T.10 Tropfen absetzen und komme mit 2 Vigantoletten und 1000mg Calcium am Tag klar.

Ich nehme seit 2006 Nifedipin 5mg Kapseln (Calciumantagonist) gegen meine Durchblutungsstörungen im Fuß. Dieses Mittel wird auch für Herzerkrankungen und zur Blutdrucksenkung eingesetzt. Auch ich habe dieses Mittel bis zu meiner SD-OP dieses Jahr bestens vertragen. Seitdem plagen mich ständige Muskelschmerzen und teilweise eine heftige Muskelschwäche, das ich Schwierigkeiten habe Treppen zu steigen oder aufzustehen.
Seit zwei Wochen habe ich jetzt dazu Schmerzen im Fuss bekommen und dieser ist dermaßen angeschwollen, das man erst eine Thrombose vermutet hat. Mittlerweile hat mir mein Endokrinologe erzählt das die Schwellung wohl von den Nifedipin Kps. kommen wird. Ich warte noch auf einen Rückruf seinerseits um zu besprechen ob ich das Medikament absetzen bzw. tauschen kann.
Ohne Deinen Beitrag und den Tipp des Endokrinologen, wäre ich nie darauf gekommen, das die Beschwerden von diesem Medikament kommen.

Viele Grüße

Aileen

alessi
Sd-Op 03/2008, Hypopara.

Antwort auf: Blutdruckmedikamente und Hypopara

| Beitrags-ID: 324010

Hallo Aileen,

wie kommen mir Deine Beschwerden bekannt vor… 😯

Interessant ist, dass Dein Endokrinologe einen Zusammenhang mit dem Calziumantagonisten vermutet. Mir haben 2 Endokrinologen gesagt, dass es „wenig wahrscheinlich“ bzw. „unmöglich“ wäre, dass das Blutdruckmittel eine Auswirkung auf den Calzium-Haushalt eines Hypopara haben könnte.
Zum Glück habe ich mich davon nicht abschrecken lassen.

Ich bin nun sehr gespannt, wie sich das bei Dir weiterentwickelt. Mich würde besonders interessieren, wie sich Dein Calzium-Wert verändert. Ich hatte vor dem Absetzen des Mittels eher hohe Calzium-Werte um 2,3 (2,25-2,75). Bei gleichen Medikamenten (0,5µg und 0,75µg Rocaltrol im Wechsel und 1500mg Calzium) ist mein Calzium-Wert jetzt nach 4 Wochen ohne Calziumantagonist in den Keller gegangen und lag letzte Woche bei 2,04 (2,25-2,75). Ich vermute (meine Theorie…), dass jetzt die Calzium-Ionen aus dem Blut wieder besser in die Muskeln aufgenommen werden, darum ist im Blut weniger Calzium. So soll es ja auch sein. 😉

Ich drücke Dir die Daumen, dass es mit dem Wechsel bzw. dem Absetzen des Mittels bei Dir auch eine Verbesserung einstellt. Es wäre ganz toll, wenn Du darüber berichten könntest.

Viele Grüße
alessi

Antwort auf: Blutdruckmedikamente und Hypopara

| Beitrags-ID: 324011

Hallo Alessi,

sobald ich Nachricht von meinem Endokrinologen erhalte, gebe ich Umgehend Bescheid. Er hat mich bisher wirklich nie im Stich gelassen. Er arbeitet im Krankenhaus wo ich operiert wurde und behandelt mich jetzt ambulant und ist wirklich super bemüht. Ich scheine hier aber auch seine jüngste SD-Krebs-Patientin zu sein. 😉

Er sagte damals zu mir, es kann nicht sein das es einer jungen Frau so schlecht geht, das werden wir ändern!
Und mit einiger Geduld wird es wirklich von Zeit zu Zeit besser.

Ich habe meine A.T.10 Tropfen erst vor einer Woche abgesetzt und die letzen Werte lagen beim Calcium bei 2,2. (2,1-2,4) Also alles im grünen Bereich.
Bin auch sehr gespannt wie sich ein Absetzen oder eine Umstellung der Nifedipin evtl. auswirkt.

Viele Grüße

Aileen

InSeNSU
Moderator
Basedow, Hypoparathyreoidismus

Antwort auf: Blutdruckmedikamente und Hypopara

| Beitrags-ID: 324012

Hallo Aileen,

das ist ja interessant, dass Du auch betroffen zu sein scheinst!

In Sachen A.T.10 noch ein wichtiger Hinweis: Die Wirkung dieses Medikamentes kann nach dem Absetzen noch einige Wochen anhalten. Es kann also leider sein, dass Du doch noch wieder Calciummangel bekommst.

Seit wann nimmst Du Vigantoletten? Normales Vitamin D3 entfaltet seine volle Wirkung erst 4-6 Wochen nach Einnahmebeginn und reicht in dieser Menge zur Therapie einer Nebenschilddrüsenunterfunktion nicht aus!

Wie ist denn der Parathormon-Wert?

Lies Dir vorsichtshalber dies noch mal gründlich durch:
http://www.insensu.de/DiagnoseTherapie/

Und den InSeNSU-Notfallausweis bei sich zu haben ist auch sicherer, wenn man einen Absetzversuch von A.T.10 macht:
http://www.insensu.de/Notfallausweis/

Alles Gute wünscht Dir
Frauke

Antwort auf: Blutdruckmedikamente und Hypopara

| Beitrags-ID: 324013

Hallo Frauke,

vielen Dank für Deine Tipps. Ich habe dank diesem Forum schon sehr viel über Hypopara. gelesen und auch Deine Links schon gründlich studiert in den letzen 10 Monaten.

Es ist mein zweiter Versuch die A.T.10 Tropfen abzusetzen, die Vigantoletten nehme ich jetzt knappe 2 Monate. Nachdem mein Calcium, trotz nur noch 2 Tropfen AT10 am Tag, viel zu hoch war, habe ich die Tropfen nach Rücksprache mit meinem Endo abgesetzt. Angefangen bin ich im Mai mit 60 Trpf. am Tag, da damals wirklich gar nichts ging.
Meinen aktuellen Parathormonwert habe ich leider nicht.
Ich werde in den nächsten 1-2 Wochen wieder zur Blutkontrolle gehen, wenn bis dahin weiterhin alles in Ordnung ist.

Den Notfallausweis habe ich ebenfalls seit Anfang des Jahres bei mir.

Viele Grüße Aileen

Antwort auf: Blutdruckmedikamente und Hypopara

| Beitrags-ID: 324014

Hallo Frauke, Hallo Alessi,

nach vier Wochen melde ich mich mal wieder zurück.
Mein Absetzen der A.T.10 Tropfen hat leider nicht funktioniert, ich nehme jetzt wieder 2×4 Tropfen am Tag sowie eine Vigantolette 1000 und 1000mg Calcium am Tag.

Die Nifedipin Tbl. habe ich nach Rücksprache mit meinem Endo abgesetzt und siehe da, der geschwollene Fuss ist entschieden besser geworden. Es ist leider noch nicht ganz weg, aber gar kein Vergleich zu vorher.
Ebenfalls sind meine Muskelschmerzen sowie die Muskelschwäche nur noch sehr selten. Ich vermute das es in ein paar Wochen wohl noch besser werden wird. -Abwarten 😉 –

Ich habe hier noch einmal meine aktuellen Blutwerte falls Sie Euch interessieren. Ich habe noch keine Rückmeldung vom Endo da dieser in Urlaub ist.

23.11.09:
Calcium: 2,32 (2,1-2,56)
Magnesium: 0,85 (0,8-1,2)
Phosphat: 0,92 (0,8-1,6)
freies Tyroxin: 15,6 (7,8-28)
TSH: 0,07 (0,2-4,01)

10.12.09
Calcium: 2,32 (2,1-2,56)
Parathormon intakt: 11,7(10-65)
FT3: 5,557 (3,5-8,1)
FT4: 23,956 (10,0-25,0)
TSH: 0,528 (0,3-4,0)
TG: 0,291 (2,0-70,0)
WF: 103 (70-130)

Wäre klasse etwas von Euch zu hören bzgl. der neuen Entwicklung.

Schöne Grüße

Aileen

InSeNSU
Moderator
Basedow, Hypoparathyreoidismus

Antwort auf: Blutdruckmedikamente und Hypopara

| Beitrags-ID: 324015

Hallo Aileen,

vielen Dank für das „update“! Zu den Werten fällt mir nur ein, dass man noch mal nach Calcium im Urin schauen sollte. Wenn das OK ist, ist gegen den Calciumwert kurz über der Empfehlung (2,1-2,3) nichts einzuwenden meiner Meinung nach.

Hast Du den Blutdruck ohne Nifedipin anderweitig in den Griff bekommen oder ist dies Problem noch ungelöst? Auch wenn er nicht akut Probleme macht, ist so ein erhöhter Blutdruck durchaus behandlungsbedürftig, und es gibt dafür ja noch andere Medikamente.

Jedenfalls ist es gut zu hören, dass Du ohne den Calciumantagonisten deutlich weniger Beschwerden hast. Sozusagen ein Erfolg unserer eigenen „Forschung“ hier. 😉

Weiter alles Gute
wünscht Dir
Frauke

Antwort auf: Blutdruckmedikamente und Hypopara

| Beitrags-ID: 324016

Hallo Frauke,

das werde ich beim nächsten mal noch einmal überprüfen lassen mit dem Calcium im Urin.
Im moment fühle ich mich ganz wohl mit dieser Dosierung, hoffe es bleibt auch so. Dieses ganze auf und ab dieses Jahr ist wirklich nervig gewesen.

Die Nifedipin habe ich nicht für den Blutdruck genommen, sondern für meine Aterien im Fuss. Ich hatte dort Durchblutungsstörungen besonders im Winter. Ich hoffe das ich jetzt trotz des Absetzens der Tabletten gut durch den Winter komme ohne das es irgendwelche Schwierigkeiten gibt. Die Zeit wird es zeigen. 😉

Ja, ich bin wirklich sehr dankbar das es EUCH hier gibt mit diesem Forum. Ohne das lesen Eurer Beiträge wäre ich glaube ich in diesem Jahr verzweifelt. Mich hat nach den beiden OP’s im Januar niemand aufgeklärt was mich erwartet bzw. welche Beschwerden auftreten können. Und mein Hausarzt damals war ratlos, wenn auch sehr bemüht. Erst durch die Hilfe des Endokrinologen und weiterer 6 Monate „Einstellungsversuchen“, geht es mir heute wieder einigermaßen gut, auch wenn es leider noch nicht so ist wie vor den OP’s. Aber ich bin immerhin wieder in der Lage meinen Alltag zu schaffen. (Wenn auch manchmal alles etwas langsamer geht als früher) :)
Arbeite heute halt nur noch 30 Stunden die Woche, entschieden weniger als früher aber damit komme ich jetzt sehr gut klar.

Schöne Grüße
Aileen

alessi
Sd-Op 03/2008, Hypopara.

Antwort auf: Blutdruckmedikamente und Hypopara

| Beitrags-ID: 324017

Hallo Aileen,

schön, dass Du Dich wieder gemeldet hast. 😉 Ich freu mich sehr, dass Dir das Absetzen des Medikamentes auch ein wenig geholfen hat, das Leben leichter zu machen.

Mein Hausarzt hat mir jetzt einen Beta-Blocker verordnet. Das andere Blutdruckmittel Votum reichte allein nicht aus. Zu Hause ist mein Blutdruck gut, beim Arzt hatte ich am Montag wieder 190/100. Da erübrigte sich jede Diskussion. 🙄 Ich nehme jetzt seit 2 Tagen einmal tägl. Metoprololsuccinat dura 47,5mg und habe calzium-mäßig noch keine Veränderungen festgestellt (keine Muskelkrämpfe, keine Muskelschwäche). Mein Hausarzt hatte mir erklärt, dass das Mittel auf den Calziumkanal keine Auswirkung hat.

Leider scheint es jetzt bei mir wieder wo anders zu klemmen. Ich vermute, dass mein Blutdruckmittel bei mir seit 2 Wochen (seit ich das erste Mittel Votum von 20mg auf 40mg verdoppeln musste) meinen heftigen Reizhusten verursacht. Husten steht in beiden BD-Mittel-Beipackzetteln als Nebenwirkung. Ich habe Montag nochmal einen Arzttermin. Wenn der trockene Husten nicht besser ist, werde ich wohl mal wieder ein neues Blutdruckmittel testen müssen. Mal sehen, was es noch so gibt… 🙄

Ich werde Euch weiter berichten… 😉

Viele Grüße
alessi

alessi
Sd-Op 03/2008, Hypopara.

Antwort auf: Blutdruckmedikamente und Hypopara

| Beitrags-ID: 324018

Hallo,

heute will ich Euch mal meine neusten Erfahrungen berichten.

Wie ich letztens bereits angedeutet habe, war wegen der Nebenwirkungen ein Wechsel von Votum 40mg auf ein anderes Blutdruckmittel unumgänglich. Ich hustete Tag und Nacht und hatte kaum noch Stimme. Mein Hausarzt war auch nicht weiter erstaunt, er meinte bei Votum komme dieser Reizhusten hin und wieder vor.

Statt dessen habe ich jetzt als 2. Blutdruckmittel Atacand Protect 32mg einmal täglich. Der Wirkstoff ist Candesartancilexetil. Es gehört zur Gruppe der AT1-Antagonisten.

Mein Blutdruck ist im Moment sehr gut. Aber bereits seit kurz nach Weihnachten habe ich das Gefühl, mein Calzium ist zu niedrig. Seit dieser Woche nun bin ich mir sicher, die Muskelkrämpfe und zunehmend auch die Muskelschwäche sind wieder da. Nicht so stark wie bei dem Calzium-Antagonisten, aber so, dass ich es nicht auf Dauer mitmachen kann. Ich hab da einfach nicht mehr die Nerven dazu.

Da die Wirkung des Beta-Blockers sich mit der Zeit verstärkt und ich von Anfang an skeptisch war, ob sich dieser nicht auf die Calzium-Versorgung der Muskeln auswirkt, denke ich, dass dieser Schuld ist.

Natürlich kann ich es nicht ganz genau sagen, ob es der Beta-Blocker ist, denn ich habe mit der Einnehme beider Blutdruckmittel fast zur gleichen Zeit begonnen. Aber das werde ich in der nächsten Zeit sicher herausfinden.

Mich würde natürlich nach wie vor sehr interessieren, ob es andere Hypoparas gibt, die Erfahrungen mit Calzium-Antagonisten oder Beta-Blockern haben.

Für mich ist es sehr ärgerlich, dass es noch immer nicht richtig funktioniert. Aber wenigstens habe ich wieder etwas Neues herausgefunden, nämlich dass Beta-Blocker bei niedrigen Calzium-Werten durchaus Nebenwirkungen wie Muskelkrämpfe und Muskelschwäche haben könnten. Mal sehen, was mein Arzt dazu sagen wird…

Viele Grüße
alessi

Birgit M.
Nutzer*In
Hypoparathyreoidismus, Hypertonus, allerg. Asthma

Antwort auf: Blutdruckmedikamente und Hypopara

| Beitrags-ID: 324019

Hallo

ich bin auch seit 2002 Hypopara und seit dem Bluthochdruckpatient.
Habe sehr, sehr viele Blurdruckmittel ausprobieren müsen, bis ich einigermaßen klar kam. Es hat mit gut 3-4 Jahre gedauert. Ich nehme früh morgens Cynt, Diltiazem und provas in unterschiedlichen Stärken und abends Cynt und Diltiazem. Dazu Tachystin- Tropfen für die fehlenden NSD und Euthyrox für die fehlende SD.
Meine Werte schwanken zwischen 130-145 und 85-95 beim Blutdruck. Aber so geht das schon, denn sie lagen jahrelang nach der SD OP weit über den Werten.

Also es ist immer einen Versuch wert, zu wechseln, wenn die Ärzte hinsichtlich ihres Budjets mitmachen. Da ich privat versichert bin, hatte dies geklappt, musste ja alles bezahlen.

Wünsche weiter alles gute und hoffe Dein Blutdruck wird auch mal o.K.

Gruß Birgit M.

alessi
Sd-Op 03/2008, Hypopara.

Antwort auf: Blutdruckmedikamente und Hypopara

| Beitrags-ID: 324020

Hallo Birgit,

vielen Dank für Deine Antwort.

Diltiazem ist ein Medikament aus der Gruppe der Calziumantagonisten. Für mich ist das sehr interessant, denn wie du schreibst, kommst Du ja damit klar.

Das würde also bedeuten, dass man als Hypopara nicht zwangsläufig Muskelprobleme bekommen muss, wenn man ein Medikament aus dieser Wirkstoffgruppe einnimmt. Sicher kommt es auf die Höhe der Dosis und vielleicht auch auf die Art und genaue Wirkungsweise des Inhaltsstoffes an. Und eben meiner Meinung auch auf den Calzium-Wert. Da würde mich natürlich interessieren, wie hoch Dein Calzium-Wert ist?

Ich habe bei der Einnahme von Amlodipin beobachtet, dass wenn mein Calzium-Wert höher war (so um 2,4), meine Muskelprobleme weniger wurden. Das ist ja aber für einen Hypopara zu hoch (wegen der Nieren). Ich muss lt. Endo. wegen meinen schlechten Nierenwerten Calzium-Werte um 2,1 haben. Damit war es dann unter Amlodipin nicht mehr zum aushalten.

Komischer Weise ist mein Blutdruck immer dann, wenn ich mich mit Muskelproblemen herumschlage, besonders gut. Er liegt im Moment meistens so bei 125/75. Das ist ja sehr schön – die Nebenwirkungen eben nicht…

Was soll´s – es gibt ja sicher noch einige Mittel, die ich noch nicht ausprobiert habe. Und hoffe natürlich, dass mein Arzt das Richtige findet.

Viele Grüße
alessi

Birgit M.
Nutzer*In
Hypoparathyreoidismus, Hypertonus, allerg. Asthma

Antwort auf: Blutdruckmedikamente und Hypopara

| Beitrags-ID: 324021

Hallo alessi,

ich nehme Diltiazem 90 mg retard. Davon 1/2 früh und abends auch, zusätzlich zu den anderen genannten. Muskelschmerzen waren dabei nie so mein Thema, hatte eher mit Atemnot und allergischen Symptomen bei den Medikamenten zu tun, deshalb das viele probieren. Mein Ca-Wert wird so alle 8-10 Wo. kontrolliert und liegt schwankend so zwischen 2,1 -2,3 auch mal leicht drüber, dann reduziere ich meine Tachystin Tropfen mal für 4-6 Woche um 2 Tropfen pro Tag (nehme früh und abends je 12 Tropfen), dann geht es wieder etwas runter. So komme ich ganz gut klar. Muskelprobleme wie Schmerzen sind sehr wenig bzw. fast gar nicht, eher bekomme ich innerhalb weniger Zeit (so halbe Stunde) total flaue Arme und Beine und muss dann Ca-Brause nehmen, was gut hilft und ich wieder fit werde. Das ist für mich immer ein Zeichen, das mein Ca dann eher etwas runter geht. Brauche aber insgesamt sehr wenig Ca, 4-5 mal im Monat 1 Brausetablette. So hat jeder seine Erfahrungen als Hypopara. Man muss damit leben, wird aber auch immer wieder belächelt, weil diese Krankheit keiner kennt und wir ja auch so funktionieren müssen. Mir geht es jedenfalls so, auf Arbeit immer schön den Tisch vollgepackt, damit Andere (Gesunde) sich einen Lenz schieben können, denn die Krankheit sieht ja keiner. 😥
Ich wünsche Dir jedenfalls das Du alles in Griff kriegst mit dem Blutdruck usw.

Viele Grüße aus dem zugeschneiten Berlin sendet Birgit M.

alessi
Sd-Op 03/2008, Hypopara.

Antwort auf: Blutdruckmedikamente und Hypopara

| Beitrags-ID: 324022

Hallo,

danke für Deinen Beitrag, Birgit. Mit Tachystin kenne ich mich leider gar nicht aus, weil ich von Anfang an Calcitriol bekommen habe. Erstaunlich, dass Du mit so wenig Calcium auskommst. Wurde in letzter Zeit Dein Parathormon mal bestimmt?

Meine Muskelbeschwerden unter Metoprolol waren jetzt zuletzt die gleichen, wie bei dem Calcium-Antagonisten, nur nicht ganz so heftig.
Seit Dienstag hatte ich dann auf Anraten meines Arztes den Beta-Blocker, den ich seit ca. einem Monat genommen habe, von einem auf den anderen Tag abgesetzt. Ich weiß jetzt, dass man Beta-Blocker lieber gaanz langsam ausschleichen sollte. 😯 Das hatte er mir nicht gesagt… 🙄

Am Mittwoch ging mein Blutdruck dann drastisch in die Höhe, mein Puls raste wie verrückt. Das war ganz schön unheimlich… Zum Glück ist das jetzt wieder besser.

Ich habe heut nochmal mit meinem Arzt telefoniert und soll den Beta-Blocker jetzt ganz weglassen und nur noch Atacand nehmen. Erstmal will er kein neues 2. Mittel probieren, solange der Blutdruck nicht zu hoch geht. Ich denke mal, ihm fällt auch langsam nichts mehr ein… Die Muskelkrämpfe sind wieder mal weg, die Schwäche noch nicht ganz. Er sagte, dass das Mittel noch bis zu einer Woche nachwirken kann.

Außerdem soll ich Rocaltrol ein ganz klein wenig erhöhen, statt 0,5µg und 0,75µg im Wechsel soll ich 2 Tage 0,75, dann einen Tag 0,5µg nehmen. Dann hört vielleicht die ständige Kribbelei mal ein wenig auf.

Jetzt bin ich wohl gefordert, meinen Blutdruck durch mehr Bewegung und hoffentlich mal ein paar Kilos weniger positiv zu beeinflussen. :dancing: :box: Drückt mir mal die Daumen, dass mir das gelingt… 😉

Viele Grüße
alessi

InSeNSU
Moderator
Basedow, Hypoparathyreoidismus

Antwort auf: Blutdruckmedikamente und Hypopara

| Beitrags-ID: 324023

Hallo Alessi,

:daumen: :daumen: :daumen:
😉

Frauke

Ina M.
SD.OP 2002 Hypoparathyreoidismus

Antwort auf: Blutdruckmedikamente und Hypopara

| Beitrags-ID: 324024

Moin Alessi,

meine Daumen :daumen: :daumen: sind auch gedrückt.

Solltest du eine gute Reha-Klinik suchen..ich weiß da was 😉 😆

Du bekommst das bestimmt hin, da ist mir nicht bange :8)

also in diesem Sinne ein schönes Wochenende wünscht dir

Ina :friend:

alessi
Sd-Op 03/2008, Hypopara.

Antwort auf: Blutdruckmedikamente und Hypopara

| Beitrags-ID: 324025

Hallo,

Danke für die vielen Daumen Frauke und Ina… Da muss ich mich jetzt ja echt ins Zeug legen… 😆

Tja und das mit der Reha hab ich auch schon öfter überlegt, kann mich aber noch nicht so richtig dazu durchringen… 🙄

Euch auch noch ein schönes Wochenende… :flower:

Viele Grüße
alessi

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