Hallo zusammen,
es gibt noch ein Calciumcitrat-Präparat mit Namen Calcitrat, eine Filmtablette mit 200 mg Calcium pro Stück. Es ist verschreibungsfähig.
Calciumcitrat Calciumlactat und Calciumgluconat sind Calciumsalze sogenannter organischer Säuren, während Calciumcarbonat Salz einer anorganischen Säure ist. Die Löslichkeit dieser Salze in Wasser ist verschieden. Bei Brause werden zusätzlich zum Calciumcarbonat oft Hilfsstoffe eingesetzt, die die Löslichkeit fördern, wie Citronensäure und Natriumhydrogencarbonat.
Die Löslichkeit der Calciumsalze ist abhängig vom Säuregehalt (pH-Wert) der umgebenden Flüssigkeit. Im Magen bewirkt Salzsäure als sehr starke Säure die Auflösung all dieser Verbindungen. Also sind Magensäureblocker in diesem Fall keine gute Lösung, weil sie die Ausnutzung des Calciums vermindern können. Außerdem kann es (siehe Beipackzettel!) u.U. sinnvoll sein, das Calcium in Verbindung mit einer Mahlzeit zu nehmen, weil dabei mehr Magensäure produziert wird.
Die Auswirkung der Calciumsalze und auch der technischen Hilfsstoffe (NaOH ist auch ein „Säureverbraucher“, bekannt als „Bullrich-Salz gegen Sodbrennen!) auf den pH-Wert des Blutes hängt von vielen weiteren Faktoren (Magensäureproduktion individuell verschieden) und auch der Zusammensetzung der täglichen Nahrung insgesamt ab.
Da das Thema sehr kompliziert ist, gibt es hier leider keine einfachen Problemlösungen. Jeder muss ausprobieren, wie was bei ihm wie wirkt.
Wenn es trotz normalem Calciumwert im Blut Beschwerden gibt, sollte nach Möglichkeit geschaut werden, ob der pH-Wert des Blutes in Ordnung ist, bzw. ob das ionisierte Calcium auch in Ordnung ist.
Das Thema ist kompliziert und für einen Forumsbeitrag eigentlich viel zu groß. Wer es genauer wissen will sollte deshalb zu einzelnen Stichworten weiter googeln. Ein medizinischer Übersichtsartikel zum Thema Säuren-und Basen-Störungen allgemein, den man auch dem Hausarzt mitnehmen kann, steht im Ärzteblatt
http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/pdf.asp?id=47498
Viele Grüße
Frauke
.