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Niedriger Vitamin D Spiegel

| Beitrags-ID: 456245

Hallo liebe Forenmitglieder

Selbst nach Recherche und lesen vieler Beiträge habe ich eine Frage zur Einnahme zum Vitamin D und Calcitriol. Ich glaube, ich habe das nicht richtig verstanden.

Mein Blutwert 1,25 (oh)2-Colecalciferol wurde vom Endokrinologen schon seit längerem nicht mehr mit gemessen. Dafür aber Calcium gesamt (2,12 mmol/l (2,1 – 2,5 Referenz) und Phosphat, anorg. 4,0 mg/dl (2,5 – 4,8 Referenz).

Bei einer Heilpraktikerin wurde kürzlich der 25-OH-Wert gemessen und er lag bei 23 ng/ml (Referenz >30) und wurde als insuffizient eingestuft.

Meine Nebenschilddrüsen funktionieren seit der subtotalen SD-OP 2001 aufgrund von M. Basedow nicht mehr optimal und ich unterstütze hier mit 0,5 Decostriol/täglich.  Ansonsten nehme ich noch 100 L-Thyrox für die Schilddrüse.

Meine Frage hierzu:

Kann ich mit einem Vitamin D3 Präparat  (Colecalciferol) den Wert erhöhen wenn ich schon Calcitriol nehme und die NSD nicht richtig arbeiten? Ist das sinnvoll? Mein Endo rät davon ab, da es mein Körper nicht verstoffwechseln kann und somit ins Fettgewebe eingelagert wird. Meine HP sieht das anders.

Mir schwirrt der Kopf von den ganzen Informationen und freue mich auf Aufklärung durch diese Frage.                 Viele Grüße Birgit

InSeNSU
Moderator
Basedow, Hypoparathyreoidismus

Antwort auf: Niedriger Vitamin D Spiegel

| Beitrags-ID: 456258

Hallo Birgit,

dann hat dein Endo die europäischen Leitlinien nicht gelesen.

https://academic.oup.com/ejendo/article-pdf/173/2/G1/46337350/g1.pdf

Dort wird ausdrücklich empfohlen, bei zu niederigen 25-OH-D3-Werten zusätzlich zur Hypopara-Medikation Cholecalciferol zu geben. Die LL empfehlen allerdings tägliche Einnahme kleiner Mengen (400-800 I.E.) und nicht etwa eine Stosstherapie mit 20 000 oder mehr Einheiten, wie sie z.B. in der Osteoporose-Therapie oft vorkommt.

Cholecalciferol ist meines Wissens erst ab Tagesdosen über 2000 I.E. verschreibungspflichtig. Höhere Tagesmengen würde ich auch ohne ärztliche Anweisung nicht nehmen.

Cholecalciferol wird zwar möglicherweise beim Hypopara nur zu 25-OH-D3 (Speicherform) verstoffwechselt, aber auch dieses hat im Körper einige Funktionen. Für die Umwandlung von 25-OH-D3 in Calcitriol , also in die auf den Calciumspiegel wirkende Verbindung (1,25-OH-D3) braucht es Parathormon.

Die Dt. Ges. für Endokrinologie hat in der Covid-Zeit dazu sogar eine sehr differenzierte Pressemitteilung herausgegeben:

https://www.endokrinologie.net/pressemitteilung/vitamin-d-grundversorgung.php

Die Kassen zahlen allerdings wohl nur bei  Osteoporose

https://www.der-niedergelassene-arzt.de/kommcenter/biofaktoren/news-details/biofaktoren/vitamin-d3-wann-zahlt-die-krankenkasse-fuer-diagnostik-und-supplementation

In jedem Fall ist bei zusätzlicher Einnahme von Cholecalciferol beim Hypopara nach 4-6 Wochen eine Kontrolle des Serumcalciums empfehlenswert, denn sofern noch PTH da ist, kann über die Umwandlung ein Einfluss auf den Calciumspiegel möglich sein.

Viele Grüße

Frauke

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  • Diese Antwort wurde geändert vor 8 Monaten, 4 Wochen von InSeNSU.
    Diese Antwort wurde 3-mal bearbeitet.

Antwort auf: Niedriger Vitamin D Spiegel

| Beitrags-ID: 456302

Liebe Frauke

Herzlichen Dank für die Antwort.

Ich werde meinem Endo die Studie zukommen lassen und mit ihm darüber sprechen.

Liebe Grüße