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HaraldBundesgeschäftsführer
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follikulärer SD-Krebs 1997 (oxyphil), Zungengrundkrebs 2024

Antwort auf: USA: Krebsdiagnose als Risikofaktor für privaten Bankrott

| Beitrags-ID: 426817

Hallo,

in JAMA Otolaryngol Head Neck Surg gibt es eine Überblicksarbeit (Review) zu dieser Problematik in den USA, und eine Einschätzung, wie die weitere Forschung aussehen soll:

Nishant Uppal, BS; Carrie Cunningham (nee Lubitz); Benjamin James:
The Cost and Financial Burden of Thyroid Cancer on Patients in the USA Review and Directions for Future ResearcH
in: JAMA Otolaryngol Head Neck Surg. 2022;148(6):568-575. doi:10.1001/jamaoto.2022.0660

Diese Überblicksarbeit (Review) nimmt u.a. obige Studie zum Anlass genauer zu untersuchen, warum Schilddrüsenkrebspatienten in den USA eine höheres Risiko für eine privaten Bankrott haben, als andere Krebspatienten.

Es wird geschätzt, dass die Eigenkosten bei der Diagnose und primären Behandlung (Schilddrüsenoperation) zwischen 1.425 $ und 17.000 $ kostet. Diese Kosten werden durch Alter, die Art des chirurgischen Eingriffs und die Krankenversicherung beeinflusst.

Die von den Betroffenen berichteten Belastungen sind jedoch sehr unterschiedlich, sie reichen von 16% bis 50% und sind schwer mit denen andere Krebspatienten zu vergleichen.

Das größte Risiko für eine privaten Bankrott eines Schilddrüsenkrebspatienten in den USA stellen dar:

  • Junges Alter (Schilddrüsenkrebs hat im Vergleich zu den häufigen Krebserkrankungen wie Prostata-, Brust-, Darm- und Lungenkrebs) eine jüngere Alterskurve.
  • fehlende Krankenversicherung
  • ein Haushaltseinkommen von unter 49.000 $ im Jahr

Es wurden zwei Studien gefunden, die die Verschuldung durch Krankheit in unterschiedlichem Ausmaß feststellten:  2,1 % , und die andere 18,7%.

Die Häufigkeit von privaten Bankrott einem Jahr und später nach der Krebsdiagnose, ist bei Schilddrüsenkrebs am höchsten:

  • 9,3 pro 1000 Personen Jahre
  • dies ist höher als bei Lungen-, Gebärmutterhals-,Darm-, Haut-, Brust- und Prostatakrebs sowie Leukämie/Lymphome.

Das Risiko für einen privaten Bankrott von Schilddrüsenkrebspatient*innen ist zu dem 4,39 mal höher als eine entsprechende gesunde Altersgruppe im Alter von 35 bis 49.

Die Autor*innen dieses Reviews kommen zum Schluss, dass die Querschnittanalysen methodisch begrenzte Aussagen zu lassen, sie fordern daher, dass in künftigen Forschungen berücksichtigt wird:

  1. Verbesserung der Datenbeschaffung und Nutzung,
  2. des Studiendesigns
  3. Interventionen, um das Risiko eines privaten Bankrotts zu mindern.

Sie wollen dadurch besser verstehen, wie Haushalte Krankheitskosten bewältigen, welche Schulden über Inkassobüros verschickt werden.

Zukünftige Forschung sollt auch bislang genutzt Datenquellen erfassen, einschließlich Kreditauskünfte, …[Soziale Medien werden im Abstract hier nicht genannt]

Im Studiendesign sollen auch prospektiv Kohorten gebildet werden, um besser den Einfluss von Alter, Geschlecht, Rasse und Einkommen auf das Risiko des Bankrott zu bekommen. Mit Intervention könne zu dem Überprüft werden , ob sich dadurch die finanzielle Belastung verringern lässt.

Anmerkung Harald:

Aus dem Abstrakt ist nicht ersichtlich, ob auch die Einkommensveränderungen vor und nach der Diagnose erfasst werden; siehe israelische Studie: Forenthema: Studie: Arbeitslosigkeit, geringes Einkommen nach SD-Krebs

Die Autor*innen mögen mit ihrem Ansatz gute Ziele verfolgen, all diese von ihnen aufgeführten Daten und einige mehr werden jedoch über soziale Medien auch erfasst, dort jedoch mit dem Ziel die Risiken für die Unternehmen zu minimieren; Was zu einem weiteren Verstärkung des Risikos eines privaten Bankrotts von Schilddrüsenkrebspatient*innen führen dürfte. Überprüfen lässt sich diese These nicht, da die Algorithmen von Facebook, Whatsapp, Instagram, Twitter, LinkedIn, Xing, etc.  nicht öffentlich sind.

siehe dazu:

Viele Grüße,

Harald

  • Diese Antwort wurde geändert vor 2 Jahre, 1 Monat von Harald.
    Diese Antwort wurde 3-mal bearbeitet.

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