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Julian
Moderator

Antwort auf: Große Angst wegen diffus sklerosierendem SD-Karzinom

| Beitrags-ID: 457266

Hi Anneli,

1. Können sich bei meiner Variante Krebszellen gebildet haben, die kein Jod aufnehmen und so nicht sichtbar sind?

Davor haben wir letztendlich ja alle Sorge. Wurde nach der Radiojodtherapie eine Ganzkörperszintigraphie gemacht? Wie hat sich der Tg nach der Operation im August entwickelt? Du hattest aber schon eine PET-CT, was man sonst bei Verdacht auf jodnegative Absiedelungen durchführt.

Bedeutet mit Lymphangioinvasion das die Krebszellen durch das Lymphsystem bereits in die Blutbahn gelangt sind?

Nein, das bedeutet, dass Krebszellen entlang der Lymphgefäße entlang gewachsen sind. Über diesen Weg streut das Papilläre Schilddrüsenkarzinom am häufigsten, günstigerweiße aber mit Absiedelungen ohne Einwachsen (L0 statt L1). Eine Lymphangiosis ist eher ein schlechtes Zeichen, wurde aber jetzt ja im Ganzen operiert.

3. Gibt es noch genauere bildgebende Verfahren um Metastasierungen auszuschließen. Ich habe eine RF im hinteren Auge, der Arzt meint es sehe wie ein Muttermal aus? Und in der Leber hab ich eine Liäson, die er als Blutschwämmchen vermutet hat. Ich habe Angst, dass zwischen all den Dingen ein Zusammenhang besteht?

Bildgebende Verfahren können immer erst ab einer gewissen Größe „anschlagen“. Am Hals ist der Ultraschall die genaueste Methode. Ansonsten für Fernmetastasen eine Szintigraphie für Jodpositive Knoten & PET-CT für jod-negative Knoten. Viel wichtiger ist aber das Blut. Finden sich bei einem PTC kein relevantes Thyreoglobulin ist der Verlauf günstig. Für die beiden beschrieben Raumforderungen gibt es wahrscheinlichere Diagnosen (Leberhämangiom etc).

4. Was genau bedeutet pT1b2 (m) und pN1b2?

Du kannst hier die TNM-Klassifikation sehen. Die Subtypen „b2“ sind mir jeweils nicht bekannt.

ich wurde mit der niedrigen Dosis 3700 bei der Radiojodtherapie behandelt. Hätte ich nicht gleich eine höhere Dosis bekommen sollen? Mache mir echt Sorgen.

3,7 GBq (100 mCi) ist die normale Dosis für eine ablative Radiojodtherapie. Je nach Verlauf würde man sonst ggf. eine erneute RJT durchführen, wobei die Datenlage hierfür oft nicht gut ist und man darüber diskutieren sollte.

Liebe Grüße

Julian

 

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