Hi Regina,
in der Medizin gibt es nichts, was es nicht gibt. Es gibt zu deinem Thema vereinzelte Studien (meist Fallbeschreibungen [Case reports]) und die Autoren sind sich meist einig, dass man „vorsichtig sein sollte“, aber eine regelhafte Punktion oder Operation von heißen Knoten sollte man daraus nicht ableiten.
Als mögliche Erklärungen liefert dieser Casereport von 2002 4 mögliche Erklärungen, wie es ohne kalten Knoten oder sogar bei heißen Knoten zum Karzinom kommen kann (wohl auch öfter Follikulär als Papillär):
Meine Anmerkung zu 3. ist auch, dass bei einer Szintigraphie ein 3-Dimensionales Organ auf ein 2-Dimensionales farbkodiertes Bild abgelichtet wird. Daher kann nach meinem Verständnis selten ein kalter Knoten ggf. auch überstrahlt werden.
Krebszellen – auch beim differenzierten Schilddrüsenkarzinom – haben Ihren Fokus des Stoffwechsels von der Hormonproduktion zu Wachstum geändert. Sie nehmen im Vergleich zum umliegenden Gewebe weniger radioaktiven Marker auf und strahlen weniger. Hierfür gibt es auf biochemischer Ebene Erklärungen und es ist unstrittig. Häufiger sind kalte Knoten in der Szintigraphie natürlich durch Zysten, Einblutungen, Narben etc erklärt. Hier braucht man die Sonographie als Vergleich.
Bei heißen Knoten liegt oft eine Areal vor, dass vom Regelungshormon (TSH) entkoppelt ist und sich daher bei sinkendem TSH nicht bremsen lässt: Eine fokale Autonomie / Adenom und damit ein heißer Knoten in der Szintigraphie.
Liebe Grüße
Julian