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Julian
Moderator

Antwort auf: Nach 7 Wochen Einnahme NSAR unmögliche t4 zu t3 Umwandlung

| Beitrags-ID: 457453

Hi stm205,

die Beschwerden die du hast passen aus meiner Sicht eher zu einer Überfunktion (Herzrasen, Unruhe, Schlafstörung, Gewichtsabnahme) und damit nicht zu einem Low-T3-Syndrom (Reduzierter Stoffwechsel & Kreislauf, Müdigkeit, Schlafbedarf).

Dieses ist auch in der Literatur eher mit einem schweren Gesundheitszustand wie eine Blutvergiftung oder höhergradigen Verbrennung verbunden (es spielen vermutlich Entzündungsmediatoren bei der Entwicklung eine Rolle) und ich halte daher den Zusammenhang mit der Einnahme von NSAR unwahrscheinlich. Auch der Anstieg von GPT auf <98 U/l spricht aus meiner Sicht gegen einen relevanten akuten Leberschaden. Bei einer akuten Lebertoxizität werden die Werte oft höher dreistellig und auch ALT kann reagieren (liegt in den Mitochondrien der Leberzellen und spricht für einen schwereren Leberschaden). Bedenke auch, dass die Deiodasen (Enzyme für die Konversion) auch in anderen Organen wie z.B. der Muskulatur vorliegen und ein leichter Leberschaden alleine daher eine relevante Konversionsstörung eher nicht erklären kann.

Du hast eine schlimme Zeit hinter dir: Starke Schmerzen, Immobilisation, Arztgänge, Stress. All das kann Einfluss auf den Hormonhaushalt nehmen. Es kann aber auch unabhängig von der Schilddrüse Narben – auch seelischer Natur – hinterlassen. Ich würde daher insbesondere bei dem Beschwerdebild eigentlich kein Thybon zuführen, nur weil das fT3 etwas erniedrigt ist, da T3 zu 99% ja an an Proteine im Blut gebunden ist und der Wert mit einer Halbwertszeit von etwa 20h einfach deutlich schwanken kann.

Ich kann mir ehrlich gesagt sogar vorstellen, dass Thybon die Beschwerden verstärkt. Außerdem halte ich 20µg Thybon pro Tag als Einstieg für etwas hoch – hier gibt es auch im Forum Betroffene mit Erfahrungswerten die von einer vorsichtigeren Dosissteigerung profitiert haben.

Liebe Grüße und gute Besserung

Julian

 

 

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