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follikulärer SD-Krebs 1997 (oxyphil), Zungengrundkrebs 2024

Antwort auf: Weitere Radioiodtherapie nach Entfernung von Lymphknoten sinnvoll?

| Beitrags-ID: 457782

Hallo Denis,

zunächst niemand kann dich zu einer Therapie zwingen.  Die Ärzte/Ärztinnen können Dir nur eine Empfehlung geben, und diese sollten sie so begründen,  dass du für dich eine informierte Entscheidung treffen kannst.

Das solltest du den Ärzten irgendwie auch mitteilen, dass es bei dir die Empfehlung so angekommen ist, dass du das Gefühl hast, sie wollten dich zwingen.

Vielleicht versuchst du es erstmal in dem du darum bittest, dass sie dir den Nutzen einer  weiteren Radioiodtherapie nach einer Lymphknotendissektion erklären. Vielleicht hilft auch unser Wiki: Merkblatt: Arzt-Patienten-Gespräch.

Nun zu deiner Frage:

Das Problem ist, ich kenne keine Empfehlung in einer Leitlinie, die sich explizit für oder gegen eine sogennante adjuvante Radioiodtherapie nach einer Lymphknotendissektion ausspricht.

Das Problem ist auch, dass sich viele Empfehlungen/ Studien auf eine Rezidivoperation beziehen. Bei dir ist es ja kein Rezidiv gewesen, sondern eine persistierende, fortbestehende Erkrankung nach erst Radioiodtherapie.  Allerdings wird auch nicht immer zwischen fortbestehend und rezidiv unterschieden in Studien, sondern es geht einzig um die Fragestellung, ob nach chirurgischer Entfernung der Lymphknoten eine weitere Radioiodtherapie nützlich ist.

Mir fällt auch nur eine kleine Studie, die retrospektiv Daten ausgewertet hat. Also keine Studie mit sicherer Aussagekraft.

Diese Studie kommt zum Ergebnis, dass eine adjuvante Radioiodtherapie nach einer Rezidivoperation, kein zusätzlichen Nutzen hat.

Forenthema: Studie: adjuvante RIT nach Rezidiv-Reoperation (Bouvet 2019)

Es gibt sicherlich noch mehr Studien.

Siehe auch Beschreibung der Forums-Gruppe: Lymphknotenmetastasen im Hals nach erst Therapie

Viele Grüße

Harald