Thalidomid (Contergan) gegen Schilddrüsenkrebs (Studie dazu)
- Dieses Thema hat 7 Antworten und 2 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert 09.04.2013 - 18:44 von
Harald.
Thalidomid (Contergan) gegen Schilddrüsenkrebs (Studie dazu)
Hi Leute,
bin gestern zufällig über diesen Artikel gestolpert, da drin ist die Rede von Angiogenesehemmern.
Ein berühmt berüchtigtes Medikament ist mittlerweile Contergan (das Medikament führt zu schwersten Missbildungen beim Ungeborenen).
Contergan kehrt nun zurück als Krebsmedikament, es hemmt die Angiogenese.
Dies soll sogar in Studien mit Schilddrüsenkrebs beobachtet worden sein.
Es steht aber nicht dabei bei welcher Art SD-Krebs.
Angiogenese ist die Neubildung von Blutgefässen die auch Tumore zur Versorgung mit Nährstoffen und Sauerstoff benötigen. Diese Neubildung soll mit Angiogenesehemmern verhindert werden, der Tumor sozusagen verhungern.
Ich weiss dass in Heidelberg eine grössere Studie mit Contergan läuft, mittlerweile denke ich auch in anderen Kliniken.
z. B. Regensburg?
Mit mir wurde letzten Freitag das Thema Contergan besprochen, aber auch über Glivec (auch sowas ähnliches).
Man möchte evtl. testen an meinem Lebertumorpräparat (vom Oktober)ob ich für eine Glivec oder gar Thalidomidtherapie geeignet wäre.
Nun, bin ja gespannt obs der Onkodoc auch durchzieht diese Idee (hätte nix dagegen, spielt sich ja nicht in meinem Körper ab).
Auf alle Fälle wollte ich nur mitteilen das anscheinend Thalidomid auch bei SD-Tumoren wirksam sein könnte, dies betrifft nun insbesondere Tumoren die nicht mehr auf Radiojod ansprechen.
Ich habe aber keine Ahnung wo eine entsprechende Studie laufen könnte.
Hier der Link:
Ärztezeitung 04.02.2003
Liebe Grüsse
Lydia
"Es ist nicht nötig sein Leben zu ändern, es ist nur nötig anders zu denken...." ,aus "Hypnose und Krebs" von Gerhard R. Susen
www.c-zell-karzinom-online.de
Antwort auf: Thalidomid (Contergan) gegen Schilddrüsenkrebs (Studie dazu)
Hallo,
hab hier eine Studie zu Contergan (Thalidomide) gefunden, da gehts um Tumore der Schilddrüse, um papilläre und follikulläre und medulläre, klingt eigentlich ganz vielversprechend:
Titel der Studie dessen Videofilmchen man dann anklicken muss unter dem Oberbegriff „IMMUNOMODULATORY AND OTHER AGENTS“:
THALIDOMIDE IN RADIOIODINE-UNRESPONSIVE PAPILLARY AND MEDULLARY THYROID CARCINOMAS
Kenneth B. Ain, M.D.
http://www.mssm.edu/tcf/archives/symposiumxx/presentations.shtml
Werde mal diesbezüglich nachbohren bei meinen Docs, wie es denn nun genau aussieht in der Forschung hier in Deutschland.
Bye
Lydia
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Antwort auf: Thalidomid (Contergan) gegen Schilddrüsenkrebs (Studie dazu)
… für Pechvögel die kein Jod mehr speichern ❗
http://www.research.uky.edu/odyssey/spring03/thyroid.html
leider nur in Englisch, aber hier habe ich eine Übersetzungsmaschine die das Ganze einigermassen verständlich übersetzt:
http://babelfish.altavista.digital.com/babelfish/tr
Prof. B. in Regensburg arbeitet mit Thalidomide ❗
es handelt sich aber hierbei um keine Studie. Wenn jemand das Medikament bekommt dann ist das Sache der Uniklinik, keine Ahnung wie das läuft…
Bye
Lydia
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Antwort auf: Thalidomid (Contergan) gegen Schilddrüsenkrebs (Studie dazu)
Hallo Lydia,
Du bist wirklich super :daumen: :flower: :daumen: :flower:
Der obige Link von Dir zu einem Artikel der Universität von Kentucky ist zwar sehr publizistisch für eine breite Öffentlichkeit geschrieben, aber man erfährt doch wenigsten auch mal einiges über die Ergebnisse der Studie.
Bedauerlich ist, dass der Artikel vom 8. April 2003 ist, und die Studie 2001 begann, es hier eigentlich neuere Artikel geben müsste.
Ein absolutes Wundermittel ist Thalidomid sicherlich nicht, jedoch lesen sich die Ergebnisse der Phase- II Studie doch recht erfolgversprechend, immerhin bei 13 von 17 Patienten ist der Tumor nicht mehr gewachsen bzw. hat sich zurück gebildet.
Aber mit den Infos bin ich auf die weitere Suche gegangen, und habe auf der News-Seite von Mary J. Shomon Sticking Out Our Necks vom November 2002 weitere Ergebnisse dieser Studie gefunden, deren Quelle wiederum Celgene Corporation. (Pharma-Unternehmen das Thalidomid herstellt), November 2002 ist:
So handelt es sich bei den obigen Patienten, um Patienten mit follikulärem und papillärem SD-Karzinom (Der Erfolg wird mit 76 Prozent dort angegeben, ob eine Prozent-Angabe bei dieser kleinen Zahl von Patienten sinnig ist, bezweifle ich mal).
Aber auch medulläre Patienten waren in der Studie, und hier zeigte sich auch bei 2 von 6 Patienten ein Erfolg.
Quelle: Sticking Out Our Necks | Issue #63
Leider finden sich auch auf den Seiten von Sticking Out Our Necks als auch von Celgene Corporation keine Infos neueren Datums.
In der Zeitschrift Nuclear Medicine Communications. 25(9):873-881, September 2004. Ist nochmal in einem Artikel von Mallick, Ujjal K.; Charalambous, Haris: Current issues in the management of differentiated thyroid cancer. von Thalidomid die Rede, aber dieser Artikel ist im Internet nicht öffentlich zugänglich.
Zum Aufbau der Studie hier zwei Links:
ClinicalTrials.gov Study ID Numbers: CDR0000069053; UKMC-IRB-010069 (Update October 13, 2004)
National Cancer Institute: Phase II Study of Thalidomide in Patients With Radioiodine-Unresponsive Metastatic Follicular, Papillary, or Medullary Thyroid Carcinoma (Update 2. September 2003 )
Ich werde dieses Thema hier gleich mal in unsere FAQs aufnehmen, und eine Rundmail an die Mitglieder-Gruppe mit dem wenig differenzierten Schilddrüsenkrebs schicken.
Viele Grüße
Harald
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Antwort auf: Thalidomid (Contergan) gegen Schilddrüsenkrebs (Studie dazu)
Danke Harald,
der Grund warum ich das Thema nochmal aufgegriffen hab ist der weil mein Nukdoc gerne wissen möchte woher ich das gute Ergebnis mit diesen 76% der nichtjodspeichernden und diese 33 % der medullären herhab und ich das erstmal nicht wusste und bei der Suche bin ich dann auf obigen Text gestossen denn Du jetzt so super rüberbringst.
Er möchte sich evtl. drüber informieren ob nicht eine länderübergreifende Studie diesbezüglich irgendwo laufen würde und dazu braucht er die Institution die sich überhaupt damit befasst.
Irgendwo hab ich gelesen dass aktuell eine Studie mit mehr entdifferenzierten und medullären geplant ist aber ich finde den Link leider nicht mehr. Ich glaube da drum gehts auch in diesen aktuellen Publikationen die uns leider nicht zugänglich sind.
Wenn man das evtl. mit mir in Regensburg durchzieht dann müsste ich Contergan in Kombination mit noch irgendwas nehmen und dieser Prof. B. ist sehr engagiert bzgl. Thalidomide und hält sehr viel von dem Zeug!
Aber soweit sind wir erstmal noch nicht ❗
Soll ja nicht ganz harmlose Nebenwirkungen haben und die machen mir Angst!
Mir gehts hier erstmal auch in erster Linie um die entdifferenzierten Krebsler (naja, spekuliere schon auch auf mich)!
Mal schauen was draus wird.
Liebe Grüsse
Lydia
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Antwort auf: Thalidomid (Contergan) gegen Schilddrüsenkrebs (Studie dazu)
Hallo,
habe mal wieder nachgesehen, ob es irgendetwas neues zu dieser Studie gibt.
Auf clinicaltrials.gov ist das letzte Update zu dieser Studie vom 23. Juli 2008.
Dort wird behauptet, dass die Studie noch laufen würde, aber keine Patienten mehr rekrutiert werden.
Auf der Herstellerseite von Celgene findet man keine aktuellen Informationen zu Thalidomid und Schilddrsüenkrebs.(In der Produktpiline wird Thalidomid lediglich im Zusammenhang mit der Multiple Myeloma (MM) erwähnt.
Viele Grüße
Harald
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Antwort auf: Thalidomid (Contergan) gegen Schilddrüsenkrebs (Studie dazu)
Hallo,
die Herstellerseite Celgene hat auch noch eine weitere Substanz entwickelt, die dem Thalidomid sehr ähnlich ist: REVLIMID® (Lenalidomide)
Auf clinicaltrials.gov NCT00287287
findet sich eine weitere Studie zum Schilddrüsenkrebs registriert.
Das letzte Update ist vom September 16, 2008: Die Studie läuft noch, es werden aber keine Patienten mehr in die Studie aufgenommen.
Auf der Seite von Celgene Corporation habe ich da auch keine weiteren Information gefunden.
Viele Grüße
Harald
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Antwort auf: Thalidomid (Contergan) gegen Schilddrüsenkrebs (Studie dazu)
Hallo,
die im Beitrag oben angeführte Studie NCT00287287 läuft noch rekrutiert aber keine Patienten mehr.
Das Ende der Studie mit Anschließender Auswertung ist für Januar 2014 geplant.
Lenalidomid und Thalidomid noch stärker, sollen jedoch das Risiko für einen Zwei-Krebs erhöhen. Es gibt dazu einen so genannten „Rote-Hand-Brief“ des Herstellers, der in Abstimmung mit dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte veröffentlicht wurde.
Der Hersteller fordert die Ärzte auf, vor Therapiebeginn Nutzen und Risiko abzuwägen und während der Behandlung Maßnahmen zur Krebsfrüherkennung zu ergreifen und gegebenenfalls eine geeignete Therapie einzuleiten.
Lenalidomid und Thalidomid sind zur Behandlung des multiplen Myeloms zugelassen und werden dort eingesetzt.
Das Risiko für eine akuten myeloischen Leukämie (AML) oder einem myelodysplastischen Syndrome (MDS) stieg unter Thalidomid auf 1,8% (nach 2 Jahren gar bei 4 %) im Vergleich zu Lenalidomid, wo es bei 0,3% lag.
Quelle: Ärzteblatt 9.4.2013
Viele Grüße
Harald
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