Übersichtsarbeit zur Substitution (Schäffler in Dtsch Artzebltt 2010)
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Schäffler, Andreas
Substitutionstherapie nach Operationen an Schilddrüse und Nebenschilddrüsen
in Dtsch Arztebl Int 2010; 107(47): 827-34
Guter Übersichtartikel vor allem in Punkto Nebenschilddrüsenunterfunktion.
Folgende Punkte fehlen oder sind zu kritisieren:
- Es fehlt der wichtige Hinweis, dass Calciumpräparate möglichst erst zwei Stunden nach der Schilddrüsenhormoneinnahme eingenommen werden, weil sonst die Aufnahme der Schilddrüsenhormonen gestört ist.
- Papilläres und follikuläres Schilddrüsenkarzinom nach der Schilddrüsenoperation:Wir sind sehr erstaunt, dass hier die Empfehlungen derATA 2006 und 2009 und der ETA 2006 bezüglich der Vorbereitung auf eine ablative Radioiodtherapie (RIT) ignoriert werden und damit eine sachgerechte Patientenaufklärung und die Patienteninteressen vernachlässigt werden..
Seit 2005 ist rekombinantes TSH (rhTSH) für die Vorbereitung zur ablativen RIT zugelassen. Seit 2009 gibt es gar eine erweiterte Zulassung, so dass lediglich bei bekannten vorhanden Fernmetastasen rhTSH für die ablative RIT nicht eingesetzt werden darf (M1).
ATA und ETA beurteilen auf Grundlage von Studien mit hoher Evidenz die endogene und exogene TSH-Stimulation für die ablative RIT als gleichwertig. Da mit rhTSH keine Schilddrüsenunterfunktion mehr notwendig ist, ist für uns Patienten ein erheblicher Gewinn an Lebensqualität damit verbunden. Schilddrüsenkrebspatienten können daher direkt nach der Schilddrüsenoperation Schilddrüsenhormone bekommen. Ein Aufklärungsgespräch beim Nuklearmediziner über die Behandlungsalternativen muss daher nicht und sollte auch nicht in einer Schilddrüsenunterfunktion erfolgen.Die neue AWMF-Leitlinie „Operative Therapie benigner Schilddrüsenerkrankungen“ (2010) wird unter 2.8.5. empfohlen:“In der Regel erfolgt eine individuelle Prophylaxe unabhängig vom endgültigen pathologischen Befund mit sofortigem postoperativem Beginn, wobei ein TSH-Zielwert im mittleren Normbereich anzustreben ist.
- Johanniskraut kann zu einer Erhöhung des TSH führen. Ärzte sollten daher ihre Patienten auch nach diesem nicht rezeptpflichtigen Medikament fragen.