FAQ: Intraoperatives Neuromonitoring schont Stimmbandnerven
Hallo,
durch intraoperatives Neuromonitoring kann das Verletzungsrisiko des Stimmbandnervs von 2 – 3 % auf unter 1 % reduziert werden.
Während früher der Stimmbandnerv per Augenschein identifiziert wurde, wird beim intraoperativen Neuromonitoring eine Nadelelektrode in die Stimmbandmuskulatur eingebracht. Durch einen Reizstrom wird dann jede Muskeltätigkeit der Stimmbänder angezeigt und der Stimmbandnerv kann in der Schilddrüse genau verfolgt werden.
Ob bei jeder Schilddrüsenoperation das intraoperative Neuromonitoring angewendet werden muss, ist umstritten. Bei kleineren Schilddrüsen-Operationen ist dies nicht immer notwendig.
Bei der Wahl der Klinik für eine Schilddrüsenoperation sollte man viel mehr darauf achten, dass in dieser Klinik häufig (mehr als 100, ideal um die 300 pro Jahr) Schilddrüsenoperationen durchgeführt werden. Ein guter Chirurg kann mit Hilfe von Neuromonitoring das Risiko einer Stimmbandnervenverletzung fast auf unter 1% senken. Wird die Schilddrüse möglichst vollständig durch den Chirurgen entfernt, lässt sich auch die Zahl der folgenden Radiojodtherapien klein halten.
Da das Gerät für eine Neuromonitoring-Operation 20.000 Euro in der Anschaffung kostet, gibt es inzwischen Kliniken mit dem Schwerpunkt auf Schilddrüsenoperationen, die sich zum Teil ein Gerät teilen.
Der Einsatz von Neuromonitoring allein ist kein Qualitätskriterium.
Am besten fragt man also bei mehreren Kliniken nach, wie häufig Schilddrüsenoperationen durchgeführt werden und nach der Häufigkeit von Komplikationen.
Viele Grüße
Harald
(Aktualisiert am 7.2.2007)
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