Studie: Schilddrüsenkrebs in den USA Inzidenz und Mortaliät in den Jahren 1974-2013 (Hyeyuen Lim 2017)
Original Titel:Trends in Thyroid Cancer Incidence and Mortality in the United States, 1974-2013
Autoren:Hyeyeun Lim, PhD; Susan S. Devesa, PhD; Julie A. Sosa, MD; David Check, BS; Cari M. Kitahara, PhD, MHS
in: JAMA. 2017;317(13):1338-1348. doi:10.1001/jama.2017.2719
Diese Studie geht der Frage nach, ob der rasante Anstieg von Schilddrüsenkrebsdiagnosen in den letzten Jahrzehnten das Ergebnis von Diagnosemethoden ist, die auch kleinste Tumore finden (Überdiagnose) oder ob es einen realen Anstieg (true increase) von d.h. die Gesundheit bedrohlichen Schilddrüsenkrebserkrankungen gibt.
Es wurde dazu das US-amerikanische Krebsregister (SEER) ausgewertet.
Die jährlichen Veräderungen wurden auf die Bevölkerungsstrukuter angepasst.
Krebs ist im allgemeinen eine Krankheit des Alters, in einer älteren Bevölkerung kommt es daher in absoluten Zahlen zu einem Anstieg, auch wenn das Risiko gleich bleibt.
In den Jahren 1974 bis 2013 wurde in den USA bei 77.276 Menschen Schilddrüsenkrebs diagnostiziert und 2.371 starben an Schilddrüsenkrebs in dieser Zeit.
Die Inzidenz stieg dabei stärker wie die Sterblichkeit, die gering aber ebenfalls stieg.
Da nicht nur die Inzidenz von kleine Tumore stieg, sondern auch von größeren Tumoren, schlussfolgern die Autoren, dass der Anstieg nicht nur durch eine Überdiagnose zustande kommt, sondern auch ein realer Anstieg zu Grunde liegt, der verursacht durch Verhaltensweisen (Rauchen, Übergewicht) oder Umwelteinflüsse (z.B. Pestizide) sein könnte. Hierzu brauche es jedoch weitere Forschung.
Siehe dazu auch: Studie: Überdiagnose SD-Krebs ein weltweites Phänomen (2016).
Viele Grüße
Harald