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Schilddrüsenwerte (TSH steigend im Referenzbereich) und Gewichtszunahme

NadineB
Nutzer*In

Hallo Ihr Lieben,

 

mein TSH Wert nimmt stetig zu, liegt aber noch im Toleranz Bereich (3,67).

Ich wurde vor 4 Jahren mit 60 Gy bestrahlt.  Die Schilddrüse schrumpft im Laufe der Zeit immer mehr.

Zuvor war mein Wert bei 1,7 bis 2,9 mit L Tyroxin 75.

Seitdem dieser aber ansteigt nehme ich zu. Bis zu 5 kg innerhalb weniger Wochen.

Ich fühle mich nicht mehr wohl.

Arzt sagt,  solange der Wert im Normbereich ist,  bleibt die Dosis von 75.

Wie gehe ich damit um?

 

Vielen Dank und LG

Nadine

  • Dieses Thema wurde geändert vor 2 Monaten, 4 Wochen von UteSt.
    Dieses Thema wurde 3-mal bearbeitet.
Anonym
Inaktiv

Hallo Nadine,

den statistischen Normbereich darf man nicht verwechseln mit dem individuellen Toleranzbereich. Ich vermute, dass es nur wenige Menschen gibt, die bei einem TSH-Wert von 3, 6 gut eingestellt sind. Ich verlinke Dir einen Vortrag. Schau mal auf die Folie bei Minute 28:57. Da steht, dass der Zielbereich für TSH zwischen 0,4 und 2,5 liegt.

Differenzialdiagnose und Therapie der Hypothyreose
Christian Trümmer, Uniklinik Graz, 9.11.2023,
Bezugnehmend auf die amerikanischen und europäischen Leitlinien
https://www.youtube.com/watch?v=rtogXDMD4Uc

 

  • Diese Antwort wurde geändert vor 2 Monaten, 4 Wochen von Harald.
Hansjoerg
Nutzer*In

Hallo Nadine

Wie Meriem schon geschrieben hat,  sind dies Referenz Werte.

Die Spanne dazwischen ist riesig. Zudem sind dies eigentlich Referenzwerte für Menschen MIT normaler Schilddrüse, bzw. nicht von einer bestrahlten, oder entfernten etc.

Ich bin zwischenzeitlich auf ein TSH von 3,4 abgerutscht und wäre eigentlich auch noch im Referenzbereich ( bis 4.0) medizinisch eigentlich gesehen gesund, aber trotzdem mit gröberen Problemen, mental und auch körperliche Leistungsfähigkeit.

Leider gibt es immer noch Ärzte welche sich nur auf diese Werte abstützen. Und manchmal muss man ihnen eben da etwas auf die Sprünge helfen 🙂

In einer Fachzeitschrift für Ausdauersport habe ich vor langer Zeit einmal einen Artikel über Sport ohne Schilddrüse etc. gelesen. Dabei kam heraus, dass der Idealwert von Menschen ohne Schilddrüse in der Regel so zwischen 1 bis 1,5 liegt bzw. liegen sollte. Dies weil man uns Schilddrüsenlose nicht direkt mit den Andern vergleichen kann und es bei uns besser ist quasi immer ein wenig mehr „Benzin“ im Blut zu haben.

Dies weil ja unsere Schilddrüse nicht bei höheren Belastungen von Sport oder Krankheit schnell reagieren kann und mit einer Erhöhung reagiert. Wie dies in Deinem Fall sich genau verhält weiss ich  natürlich nicht, aber ich denke, dass die Leistung da auch reduziert sein kann. Ich habe für mich gemerkt, dass die oberste Grenze wo ich mich noch einigermassen wohl und Leistungsfähig fühle bei TSH 2.0 liegt. Zum Glück habe ich einen guten Arzt, welcher mich diesbezüglich einfach machen lässt.

An Deiner Stelle würde ich mit dem Arzt nochmals sprechen und klar mitteilen, dass Du Dich so  nicht wohl fühlst  und leicht erhöhen möchtest und mich dabei nicht mit Referenzwerten abspeisen lassen.

So wie auch Deine alten Werte aussehen, könntest Du sogar vorsichtig versuchen auf 100 mg zu steigern.

Vielleicht erst mal abwechselnd 75 und dann am andern Tag 100 mg bis sich der Körper ein wenig daran gewöhnt hat und dann mal ganz auf 100mg steigern versuchen.

Aber dies besprichst Du am besten mit dem Arzt.

Sollte er Dich dabei nicht ernst nehmen, wäre es dann eine Idee wert, sich Jemanden zu suchen der dies tut.

Auch wenn dies natürlich wieder mit Aufwand verbunden ist.

Liebe Grüsse Hansjörg

 

  • Diese Antwort wurde geändert vor 2 Monaten, 3 Wochen von Hansjoerg.
Chrissy XYZ
Nutzer*In

Hallo Nadine,

nachdem deine Symptome ja immer schlechter werden solltest du nochmal deinen Arzt aufsuchen und ihn bitten, ein paar Werte zu kontrollieren.

Für die Schilddrüse sind es: TSH, fT3 und fT4. Wenn du es genau machen willst noch der rT3.
Dazu kommen noch ein paar Faktoren. Damit die Schilddrüse überhaut Hormone produzieren kann, braucht sie quasi Baustoffe. Dazu gehören; Selen (im Vollblut messen), Ferritin, Gesamteiweiß.

Ohne diese Baustoffe kann der Körper mit dem Thyroxin teilweise nichts anfangen oder es nicht von dem passiven fT4 zu dem aktiven fT3 umwandeln.

Ein TSH Wert sollte bei max. 1,5, der fT4 bei > 1,4ng/dl und der fT3 >3 pg/ml.

Zu den anderen Werten Gesamteiweiß >7g/dl, Selen 140-200 und Ferritin bei Frauen 100 – 200 ng/ml.

Meistens kann man ohne Medikamente der Schilddrüse auf die Sprünge helfen, ohne Medikamente zu nehmen. Stattdessen einfach ein paar Supplements nehmen und alles wird besser.

Ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen und wünsche dir viel Erfolg.

Anonym
Inaktiv

@Hansjoerg

In einem Artikel der Ärztezeitung steht folgende Auskunft:

„Vier bis sechs Wochen nach der Operation sollte der TSH-Wert überprüft werden. Liegt er außerhalb des Referenzbereiches von 0,25 bis 4 mU/l, muss die Substitution mit T4 angepasst werden. Ein idealer Zielwert für TSH unter Substitution liegt nach Angaben von Führer zwischen 0,8 und 1,0 mU/l.“

Lebenslange TSH-Kontrolle nach Schilddrüsen-Op
Artikel aus der Ärztzeitung, 13.05.2008, ohne Autor, Bericht vermutlich von einem Vortrag von Professor Dagmar Führer, damals Leipzig, heute Essen
https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Lebenslange-TSH-Kontrolle-nach-Schilddruesen-Op-353601.html

Wie soll man diese Aussage verstehen? – Der ideale Zielwert liege zwischen 0,8 und 1,0; eine Anpassung der Dosis solle jedoch erst bei einem TSH > 4 erfolgen? Will man die Leute in ihrem Elend schmoren lassen? Haben Patienen kein Recht auf eine ideale Einstellung? Aussagen wie diese habe ich des Öfteren schon gelesen.

  • Diese Antwort wurde geändert vor 2 Monaten, 3 Wochen von Harald.

Hallo Meriem,

habe oben noch die Angaben zum Artikel aus der Ärztzeitung ergänzt.

In der Medizin ändert sich das Wissen ständig, da immer neue Studien hinzukommen, dabei liefern Studien selten eindeutige Ergebnisse. Aus diesem Grund wird versucht in Leitlinien, möglichst auf Basis mehrerer guter Studien Empfehlungen zu geben, die für eine großen Teil der Patient*innen richtig sind.

Das große Problem bei der Substitution mit Schilddrüsenhormonen ist, dass es Geduld bei der Einstellung braucht, und auf der anderen Seite es Langzeit Effekte einer Einstellung gibt, wenn die Schilddrüsenwerte aussehalb der Referenzwerte sind.

Weil die Ergebnisse eben nicht eindeutig sind, werden die Zielwerte und Werte zur Intervention, in der Vergangenheit immer wider verändert.

Von einer Empfehlung kann im Einzelfall immer auch abgewichen werden.

Viele Grüße

Harald

1 Nutzer*in hat sich für diesen Beitrag bedankt.
Anonym
Inaktiv

In der Medizin ändert sich das Wissen ständig, da immer neue Studien hinzukommen, dabei liefern Studien selten eindeutige Ergebnisse. Aus diesem Grund wird versucht in Leitlinien, möglichst auf Basis mehrerer guter Studien Empfehlungen zu geben, die für eine großen Teil der Patienten richtig sind.
Das große Problem bei der Substitution mit Schilddrüsenhormonen ist, dass es Geduld bei der Einstellung braucht, und auf der anderen Seite es Langzeit Effekte einer Einstellung gibt, wenn die Schilddrüsenwerte aussehalb der Referenzwerte sind.
Weil die Ergebnisse eben nicht eindeutig sind, werden die Zielwerte und Werte zur Intervention, in der Vergangenheit immer wider verändert.
Von einer Empfehlung kann im Einzelfall immer auch abgewichen werden.

Hallo Harald,

was mich in den oben zitierten Zeilen unangenehm irritiert, das ist die Diskrepanz zwischen dem Wissen und Glauben der Ärztin auf der einen Seite und ihrem Handeln auf der anderen Seite. Sie spricht von einem „idealen Zielwert“. Mit dem Wort „Zielwert“ meint sie einen Bereich, den sie erstrebenswert findet. Ob dieser Wert tatsächlich ideal ist, mag dahingestellt sein; jedenfalls denkt sie, dass es den meisten Patienten wahrscheinlich besser geht, wenn der TSH-Wert bei 1 liegt, als wenn wenn er z.B. bei 3,5 liegt. Wenn er aber bei 3,5 liegt, wäre das für sie kein Grund, die Dosis zu ändern.

Ich glaube, dass die meisten Menschen nach der OP recht schnell den Referenzbereich erreichen, – falls sie nach der OP keine Krebstherapie machen. Das, was Geduld braucht, ist die Feineinstellung, das Auffinden des Optimalbereichs. Doch offenbar sind manche Ärzte nicht bereit, die Feineinstellung mitzumachen.

Die Fragestellerin berichtet von Beschwerden, die von einer Fehleinstellung der SD-Hormon herrühren könnten. Außerdem ist ihr TSH-Wert ungewöhnlich hoch. Sie schreibt, dass sie sich bei einem niedrigeren TSH-Wert besser gefühlt habe. Dass eine Dosiskorrektur ein sinnvoller Versuch wäre, ihr zu helfen, erkennt auch ein Laie. Warum weigert sich der Arzt?!

Ich habe den Verdacht, dass wirtschaftliche Erwägungen dabei relevant sein könnten. Wenn man die Dosis ändert, muss man die Werte wieder öfter kontrollieren.

Anonym
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